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Augsburg Airways
22.05.2013

Kampf um den Rest

Die Regionalfluggesellschaft Augsburg Airways steht vor dem Aus.
Foto: Imago

Das Ende von Augsburg Airways ist so gut wie besiegelt. Nun streiten die Beschäftigten mit den Gesellschaftern um Abfindungen. Doch die gibt es offenbar nicht kampflos.

Es ist kein Geheimnis, dass manche der älteren Kollegen gerne an die Zeiten in Augsburg zurückdenken. An damals, als Augsburg Airways noch vom Flughafen im Norden der Stadt aus flog, als alles noch ein bisschen kleiner und provinzieller war, und bevor der Umzug nach München, an das große internationale Drehkreuz kam.

Heute, rund zehn Jahre später, ist der Höhenflug vorbei. Mehr noch: Es sieht nach Bruchlandung aus. Der Name Augsburg Airways wird ab Herbst mit großer Wahrscheinlichkeit Geschichte sein. Und die Wochen bis dahin - so sieht es zumindest derzeit aus - werden wohl vom unrühmlichen Ableben eines Unternehmens geprägt, an dem der Gesellschafter offensichtlich kein Interesse mehr hat.

Kooperationsvertrag mit der Lufthansa läuft im Herbst aus

Die Vorgeschichte ist ebenso schnell erzählt, wie das Ende kam: Im Oktober vergangenen Jahres kündigte die Lufthansa, für die die Augsburg Airways seit Mitte der 1990er Flüge übernahm, im Zuge ihres Sparprogramms den Kooperationsvertrag zum Ende des Sommerflugplans 2013. Die Regionalgesellschaft verlor damit ihren maßgeblichen Abnehmer.

Zwar soll es Verhandlungen mit anderen Airlines gegeben haben, mit Air Berlin etwa, oder Emirates. Die Gespräche sollen dem Vernehmen nach von Seiten der Augsburg Airways aber eher halbherzig geführt worden sein. Ein ähnlich rentables Geschäft wie mit der Lufthansa war offenbar nicht in Sicht.

Bis Ende April erhielten schließlich die 360 Cockpit- und Kabinenmitarbeiter ihre Kündigungen, Anfang Mai folgte das Boden- und Verwaltungspersonal. Seither streiten Arbeitgeber und Arbeitnehmer um einen verträglichen Sozialplan - bislang vergeblich. An zwei Tagen wurde deshalb zuletzt gestreikt. Es dürften nicht die letzten gewesen sein.

Positionen liegen weit auseinander

Wie weit die Forderungen auseinanderliegen, sieht man bei den rund 150 Piloten. Ihren bietet die Augsburg Airways GmbH 0,8 Monatsgehälter Abfindung pro Betriebsjahr - Grundgehälter allerdings, ohne Zulagen, die bei Piloten fast 20 Prozent der gesamten Bezüge ausmachen. Zudem sind keine Qualifizierungsmaßnahmen vorgesehen.

Das Problem: Beim Wechsel zu einer neuen Airlines ist nicht selten eine Umschulungen auf einen neuen Flugzeugtypen nötig. Die Kosten, die leichtsam zwischen 20.000 und 30.000 Euro liegen, müssen nicht selten die Piloten selber zahlen.

Das Angebot sei daher nicht akzeptabel, sagt Engelbert Hofbeck, Vorstandsmitglied der Vereinigung Cockpit und selbst Pilot bei Augsburg Airways. Bei rund 1500 arbeitlosen Piloten in Deutschland, müsste der, der nicht bereit ist ins Ausland zu gehen, damit rechnen, bis zu drei Jahre arbeitslos zu sein. Und das müsse man finanziell erst mal stemmen können.

Augsburg Airways flog in den schwarzen Zahlen

Was die Beschäftigten besonders wütend macht: Geld müsste genug da sein. Trotz der allgemeinen Turbulenzen in der Luftfahrtbranche, die selbst die Großen wie Air Berlin oder Lufthansa zum drastischen Sparen zwingen, war Augsburg Airways in den vergangenen Jahren als Top-Renditebringer unterwegs. Die Luftfahrt-Sparte der Aton GmbH, der Dachgesellschaft unter der die Airline angesiedelt ist, weist für 2011 bei 200 Millionen Euro Umsatz einen Gewinn von rund 28 Millionen Euro aus (vor Zinsen und Steuern). Über die Hälfte des Umsatzes steuerte Augsburg Airways bei.

"Wir haben in den vergangenen Jahren tolle Gewinne erwirtschaftet - um jetzt nicht mal das Mindeste zu erhalten. Stattdessen lassen die Verantwortlichen das Geld in irgendwelchen Subunternehmen verschwinden", sagt Hofbeck.

Auf Arbeitnehmerseite - so hat man den Eindruck - scheint sich das Bild des Arbeitgebers zuletzt deutlich geändert zu haben - und das nicht unbedingt zum Guten. Die Vorwürfe sind zahlreich: So habe es von Unternehmensseite bisher keinerlei Reaktionen auf die Streiks gegeben, sagt Hofbeck. "Man könnte fast den Eindruck gewinnen, dass es der Firma egal ist".

Zudem warte die Personalvertretung immer noch darauf, dass ihr aktuelle Geschäftszahlen zur Verfügung gestellt werden. Laut Hofbeck ist die andere Seite auch schon seit einiger Zeit dabei, liquide Mittel in Anlagevermögen umzuwandeln, und so aus dem Unternehmen zu ziehen.

Auf der anderen Seite steht die Milliarden schwere Beteiligungsgesellschaft

Die andere Seite, das ist die Aton GmbH, Beteiligungsgesellschaft der Familie Helmig mit Sitz in Hallbergmoos im Landkreis Freising. Das Unternehmen hält Beteiligungen an insgesamt 13 Unternehmen aus den Bereichen Engineering, Berg- und Maschinenbau, Medizintechnik und Luftfahrt.

Ein Großteil der Gesellschaft hält der Chirurg und Milliardär Dr. Lutz M. Helmig, der 2005 für Schlagzeilen sorgte, als er die von ihm gegründeten Helios Kliniken für 1,5 Milliarden Euro an den Medizin-Giganten Fresenius verkaufte. Seither trat Helmig immer wieder mit Beteiligungen in der Luftfahrtbranche in Erscheinung, unter anderem bei Air Berlin oder der Lufthansa, deren drittgrößter Einzelaktionär er zeitweise zeitweise war.

Vom operativen Geschäft der Aton GmbH hat sich Helmig dem Vernehmen nach inzwischen zurückgezogen. Die Geschicke leitet stattdessen Hauptgeschäftsführer Thomas Eichelmann, ein Berater-Typ, der früher bei Roland Berger und der Boston Consulting Group und später auch als Finanzvorstand der Deutschen Börse AG tätig war.

Keine Auskünfte zu laufenden Verhandlungen

Eichelmann gilt als erfolgsorientierter Macher, der ein striktes Kostenmanagement verfolgt. In seine Zeit bei der Deutsche Börse fällt etwa der Umzug von Frankfurt nach Eschborn, der vor allem Gewerbesteuer sparen sollte. 2009 räumte Eichelmann seinen Posten bei der Aktiengesellschaft - wegen unterscheidlicher Auffassungen, wie es damals hieß. Seit 2010 ist er nun Hauptgeschäftsführer der Aton GmbH.

Ein Statement von Eichelmann oder einem anderen aus dem Management zu erhalten, ist schwer bis nahezu unmöglich. Die Gesellschaft gibt sich nach außen sehr bedeckt. Presseanfragen werden von einer Münchner PR-Agentur bearbeitet und in der Regel mit dem immer gleichen Standard-Satz beantwortet: kein Kommentar zu laufenden Verhandlungen und innerbetrieblichen Vorgängen. Glaubt man Hofbeck, klingt die Kommunikation der Arbeitgeberseite in den Sozialplanverhandlungen ähnlich. Trotzdem hofft er auf ein Ergebnis am Verhandlungstisch.

Viele Piloten sehen sich derweil schon nach neuen Jobs um, auch im Ausland. Ein vielversprechender Anlaufpunkt soll Turkish Airlines sein. Die aufstrebende Fluggesellschaft ist in den vergangenen Jahren massiv gewachsen und gilt als größte Konkurrenz für die etablierten Fluggesellschaften - wie etwa der ehemalige Augsburg-Airways-Partner Lufthansa.

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