Den Urlaub zu stornieren ist für Verbraucher doppelt bitter
Wenn man seine Reise nicht antreten kann, kann man seinen Platz umbuchen. Reiseveranstalter verlangen dafür aber hohe Preise. Laut Verbraucherschützern steckt dahinter Kalkül.
Jeder Reisende kennt sie: die Vorfreude auf den nächsten Urlaub. Viele Menschen fiebern monatelang auf ihren Trip hin, planen ihre Ausflüge bis ins kleinste Detail. Umso bitterer ist es, wenn sie die Reise absagen müssen. Gründe dafür gibt es viele: Krankheit, ein Todesfall oder ein neuer Job.
Es ist sinnvoll, dass Verbraucher ihren Platz in einem solchen Fall an jemand anderen abgeben dürfen. So verfällt die Reise wenigstens nicht. Allerdings zahlen die Kunden dafür einen hohen Preis: Reiseveranstalter dürfen für diese Umbuchungen auch weiterhin horrende Preise verlangen. Dass der Bundesgerichtshof das zulässt, ist völlig unverständlich. Denn die Reiseanbieter müssen in diesen Fällen keinen Platz stornieren, sondern nur auf einen anderen Namen umbuchen – ein Vorgang, der nicht mehr als 15 Minuten dauern dürfte. Dafür 725 oder sogar 1650 Euro zu verlangen, ist unerhört.
Glaubt man Verbraucherschützern, dann steckt dahinter Kalkül. Viele Anbieter verkaufen ihren Kunden bei Pauschalreisen gern Flüge, die sich nicht umbuchen lassen – und kassieren ab, wenn der Urlauber die Reise nicht antreten kann. Der Leidtragende bei diesem Geschäft ist immer der Verbraucher. Ihm bleibt nichts anderes übrig, als sich besser abzusichern – und eine Reiserücktrittsversicherung abzuschließen.
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Völlig richtig erfasst im Beitrag - umbuchungen können nur bis 30 Tage vor Reiseantritt durchgeführt werden und es werden meist Zusatzkosten fällig. Noch höher fallen diese Kosten aus, wenn es sich um eine Bausteinreise handelt (gebucht mit X-Veranstalter wie XTui oder XNec). Hier sollten Kunden besonders aufpassen und ggf. den normalen/oder einen anderen Veranstalter wählen. Wichtig zu erwähnen hierbei ist, dass sogar ein Abschluss einer Reiserücktrittsversicherung nicht immer alles abgedeckt ist - Fälle wie Trennung, Jobwechsel, eine chronische Erkrankung werden von der Versicherung nicht abgedeckt.
Bei klassischen Pauschalreisen wie Tui, Alltours oder FTI kostet ein Namensübertrag i.d.R. 10-30€ pro Person. Das Problem hierbei ist, dass erstmal ein Ersatzreisender gefunden werden muss. Hier hat sich eine Firma besonders auf solche Fälle spezialisiert - Alcandia Travel - hilft bei der Suche nach Last-Minute-Reisenden, die gerne ein schnäppchen machen wollen und kurzfristig verreisen können.