Der neue Chef der Deutschen Bank will das Geldhaus wieder erden. Das wird ihn Milliarden kosten.
Die Deutsche Bank hat nun nach vielen Traumtänzern und Selbstdarstellern, also den Koppers, Breuers, Ackermanns und Jains endlich einen Chef, der über Bodenhaftung, Vernunft und Konsequenz verfügt: Christian Sewing aus Bünde in Westfalen, der in Bielefeld bei der Deutschen Bank eine Ausbildung gemacht hat, ist der Gegenentwurf zu all den Hasardeuren, welche das Geldhaus an den Abgrund geführt haben. Das Institut wollte im Konzert der großen Investmentbanken mitspielen und verschreckte die Aktionäre doch nur mit jämmerlicher Katzenmusik.
Sewing macht nun das einzig Richtige: Er will die Bank wieder erden. Aus der Investment- soll eine leistungsfähige und rentable Unternehmerbank werden. Die deutschen Firmen brauchen auf dem Weg ins Ausland auch einen starken Finanzpartner. Der Umbau des unter seinen Vorgängern aufgeblähten Orchesters kostet Sewing Milliarden. Es müssen rund 18.000 Mitarbeiter gehen. Die Besinnung auf die Wurzeln des Konzerns beschert der Bank erwartungsgemäß Milliardenverluste. Noch sinken die Erträge schneller als die Kosten. Sewing muss jetzt liefern. Hoffentlich rennt die Zeit ihm nicht davon.
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