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Kommentar: Entschädigung für Hitzeopfer: Die Problem-Bahn zahlt

Kommentar

Entschädigung für Hitzeopfer: Die Problem-Bahn zahlt

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    Sonja Krell.
    Sonja Krell. Foto: Silvio Wyszengrad

    Für markige Sprüche war Ex-Bahn-Chef Hartmut Mehdorn bekannt. "Über die Bahn zu meckern, ist so eine Art Volkssport", hat er einmal gesagt. Den Fahrgastverband "Pro Bahn" bezeichnete er liebevoll als "Pro Mecker". Ein Ausspruch, den Mehdorn jetzt so nicht mehr machen würde.

    Denn der Verband, der die Interessen leidgeplagter Bahnreisender vertritt, hat etwas getan, was man sonst von dieser Organisation nicht gewohnt ist: Er hat die Bahn gelobt. Dafür, dass sie nun einen Kurs der Wiedergutmachung fährt und die Hitzeopfer großzügig entschädigt. Passagiere, die durch die unfreiwillige Schwitzkur Gesundheitsprobleme hatten, bekommen 500 Euro - auch ohne ärztliches Attest. Das ist weit mehr, als selbst Verbraucherschützer gefordert hatten.

    Da schafft es die Bahn, positive Schlagzeilen zu schreiben - und wird zugleich schmerzlich an ihre Defizite erinnert: Im Sommer setzt die Hitze der empfindlichen ICE-Technik zu, im Winter die Kälte. Wegen anhaltender Probleme mit den Achsen müssen die ICE-3-Züge zehnmal häufiger zur Inspektion, Reservezüge fehlen. Bahnchef Rüdiger Grube ist weit davon entfernt, die Bahn mit einer "Kunden- und Qualitätsoffensive" zu einem "sympathischeren Unternehmen" zu machen. Der Mehdorn-Nachfolger ist vielmehr damit beschäftigt, sich für Pannen zu entschuldigen. Sonja Krell

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