Nachdem sich die alte Bundesregierung nicht entschieden genug für Luftfahrtwerke wie in Augsburg eingesetzt hat, muss die Ampel-Koalition rasch handeln.
Politik sollte keinen Einfluss auf Unternehmensentscheidungen nehmen. Doch es gibt Ausnahmen, wie den Fall „Airbus“, schließlich hält Deutschland knapp elf Prozent an dem Konzern. Und weil der Staat das Unternehmen auch mit Milliarden an Steuergeld durch den Kauf militärischer Hubschrauber und Flugzeuge stützt, gehört ein Teil des Luftfahrt-Riesen allen, die Steuern zahlen. Airbus ist, anders als es das Management suggeriert, keine normale Aktiengesellschaft. Der Flugzeugbauer kann deshalb nicht einerseits lächelnd die Hand aufhalten und Forschungsmittel einstreichen und andererseits in neoliberaler Manier Belegschaften ganzer Standorte wie in Augsburg und Varel vor Weihnachten in Angst und Schrecken versetzen. Das würde sich die Führung des Konzerns in Frankreich niemals herausnehmen.
Airbus hat hunderte Stellen zu viel gestrichen
Es ist überfällig, dass die neue Koalition nach der inakzeptablen Aussitz-Taktik von Noch-Kanzlerin Angela Merkel und ihrem lethargischen Kanzleramts-Chef Helge Braun in Paris auf den Tisch haut. Die Ampel muss Richtung Airbus für den Erhalt von Arbeitsplätzen und Standorten in Deutschland rot blinken. Das geschieht letztlich sogar im Interesse des Konzerns. Denn dessen Führung hat sich endgültig in Widersprüchen verheddert: Zum einen will Airbus 2022 mehr Flugzeuge bauen, zum anderen nimmt der Konzern einen weiteren Job-Abbau wie in Augsburg billigend in Kauf. Das passt nicht zusammen. Die Airbus-Spitze hat zuletzt in Deutschland sogar hunderte Stellen zu viel gestrichen, sonst würde sie nun nicht in großem Stil Leiharbeiter einstellen.
Das Dauer-Demotivations-Programm für an sich leidenschaftliche Flugzeugbauer muss aufhören.
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