Kommentar zu Absturz des A 400 M: Neuer Tiefpunkt für Airbus
Bei dem Absturz des Airbus in Spanien deutet vieles auf technische Fehler hin. Sollte sich das bestätigen, wäre das eine Katastrophe für das Mammutprojekt.
Zu teuer, viele Pannen, lange Verzögerungen und nun möglicherweise auch noch unsicher: Der europäische Militär-Airbus A400M steht unter keinem guten Stern. Der Absturz des ohnehin umstrittenen Riesenvogels in Sevilla markiert einen neuen Tiefpunkt für das wichtige europäische Rüstungsprojekt. Auch wenn man noch nicht genau weiß, warum der Koloss kurz nach dem Start vom Himmel fiel: Angesichts des Notrufs der Piloten, die mit ihrem gerade aus der Montagehalle gerollten Flugzeug keine Höhe gewinnen konnten, deutet vieles auf technische Fehler hin.
Bereits jetzt teuerstes Rüstungsprojekt
Sollte sich das bewahrheiten, wäre dies eine Katastrophe für das milliardenschwere Mammutprojekt A400M, dessen Ruf bereits schwer angeschlagen ist. Die Kette von Pleiten zerstört das Vertrauen in ein sündhaft teures Militärprogramm, dessen Kosten wegen immer neuer Extrawünsche der beteiligten sieben Nato-Staaten und wegen einer nicht enden wollenden Folge technischer Probleme bereits von 20 auf annähernd 30 Milliarden Euro explodierten. Und welches bereits jetzt als teuerstes Rüstungsprojekt der europäischen Geschichte gilt.
Was das für die Zukunft des Militärtransporters bedeutet, ist noch nicht abzusehen. Sicher scheint nur, dass sich die beteiligten Partner – darunter vor allem Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Spanien – auf noch höhere Kosten einstellen müssen. Auch der Traum, einen Teil der Entwicklungskosten durch den Export hereinzuholen, dürfte sich zerschlagen. Alles sieht danach aus, als könnte sich der A400M in Europas größtes militärisches Milliardengrab verwandeln.
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