Kündigung einen Tag vor Heiligabend: Kritik an Amazon
Bei Amazon sind etliche Mitarbeiter am Tag vor Heiligabend vor die Tür gesetzt worden. Das Modell ist nicht neu, ruft aber wieder Kritik hervor.
Es ist kein Geheimnis, dass bei Amazon für das Weihnachtsgeschäft zusätzliche Arbeitskräfte eingestellt werden, die nach dem Weihnachtstrubel wieder ihren Job verlieren. Am Modell der Saisonarbeit bei Amazon wurde schon oft Kritik geübt. Nun auch erneut von der Gewerkschaft Verdi. Die hat die vor Heiligabend kurzfristig ausgesprochene Kündigungen beim Online-Versandhändler heftig kritisiert.
Etlichen Amazon-Mitarbeitern vor Weihnachten gekündigt
Nach Angaben von Verdi wurde einen Tag vor Heiligabend am Montag etlichen befristet Beschäftigten im Amazaon-Versandhandelslager Brieselang bei Berlin die Kündigung mitgeteilt.
Verdi: "Amazon zeigt wieder sein wahres Gesicht"
Nachdem die Beschäftigten mit Höchstleistungen unter Druck das Vorweihnachtsgeschäft abgewickelt hätten, würden sie "Knall auf Fall vor die Tür gesetzt", kritisierte Verdi-Bundesvorstandsmitglied Stefanie Nutzenberger am Dienstag. "Amazon zeigt wieder einmal sein wahres Gesicht."
Hunderte Amazon-Beschäftige im Streik für Tarifvertrag
Amazon verweigere seinen Mitarbeitern nicht nur den Schutz und die Zuverlässigkeit eines Tarifvertrages, sondern versuche gleichzeitig, "in Deutschland eine Wildwest-Kultur des Heuerns und Feuerns zu etablieren", erklärte Nutzenberger weiter. In der vergangenen Woche hatten hunderte Amazon-Beschäftigte in den Versandhandelszentren Leipzig, Bad Hersfeld und Graben für Tarifverhandlungen gestreikt. Sie fordern einen Tarifvertrag auf dem Niveau des hessischen Einzel- und Versandhandels.
Amazon lehnt bislang Tarifbindung ab
Das Amazon-Management lehnt Verhandlungen ebenso wie eine Tarifbindung bisher ab. Das Unternehmen orientiert sich an der niedrigeren Bezahlung in der Logistikbranche. Verdi hat bereits angekündigt, die Streiks bei Amazon nach dem Weihnachtsfest fortzusetzen und möglicherweise auf weitere Standorte auszuweiten. afp/AZ
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