Kuka-Chef Mohnen kann auf Rückhalt der IG Metall zählen - trotz Sparkurs
Exklusiv Bei Kuka in Augsburg werden Stellen abgebaut. Trotzdem verteidigt Aufsichtsratsvize Leppek den neuen Chef Peter Mohnen und den chinesischen Investor Midea.
Der neue Kuka-Chef Peter Mohnen kann trotz seines angekündigten Sparkurses bei dem Augsburger Roboterbauer auf Rückhalt der IG-Metall und der Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat zählen. „Mohnen ist der richtige Chef für das Unternehmen“, sagte der der stellvertretende Kuka-Aufsichtsratschef und örtliche IG-Metall-Bezirkschef Michael Leppek unserer Redaktion. „Wir als Arbeitnehmervertreter fordern, dass die Chinesen Mohnen rasch zum dauerhaften Chef des Unternehmens machen“, fügte Leppek mit Blick auf den chinesischen Großaktionär Midea hinzu. „Außerdem vertrauen die Mitarbeiter Herrn Mohnen.“
Wie viele Stellen bei Kuka wegfallen, ist noch unklar
Der Kuka-Chef hatte einen noch nicht näher bezifferten Personalabbau angekündigt, der auf einer Betriebsversammlung am Donnerstag in Augsburg verkündet werden könnte. „Selbst wenn am Donnerstag bei der Betriebsversammlung Zahlen genannt werden, heißt das nicht, dass diese Zahlen in Stein gemeißelt sind“, kündigte der Gewerkschafter intensive Verhandlungen über den geplanten Stellenabbau an. Die Arbeitnehmervertreter würden nur sozial verträgliche Maßnahmen akzeptieren. „Es kann nicht sein, dass in einigen Bereichen bei Kuka immer noch kräftig Überstunden gemacht werden und anderweitig Stellen wegfallen.“ Er kenne noch keine Zahlen. „Auf alle Fälle ist die Unruhe unter den Beschäftigten groß, schließlich wissen sie nun schon sehr lange, dass Stellen wegfallen sollen“, sagte Leppek.
Der stellvertretende Aufsichtsratschef kündigte zugleich eine Erweiterung des Kuka-Vorstands aus Mohnen und Finanzvorstand Andreas Papst um einen neuen technischen Vorstand an: „Kuka braucht einen dritten Vorstand. Eine solche Entscheidung steht demnächst an.“ Zugleich werde der Roboterbauer an seinen Großinvestitionen in den Standort Augsburg festhalten: „Es bleibt bei den Investitionen von gut 100 Millionen Euro für Augsburg, Midea hält am Standort Augsburg und dem Sitz der Firma in der Stadt fest“, sagte Leppek.
Der Gewerkschafter nahm zugleich den chinesischen Mehrheitsgesellschafter gegen Kritik in Schutz: „Ich bin nicht enttäuscht von den Chinesen, sie sind bei Kuka Anteilseigner, wie andere Aktiengesellschaften Anteilseigner haben“, betonte er. „Ich kann verstehen, dass die Kuka-Eigentümer die ein oder andere kritische Frage stellen, nachdem die Geschäfte bei dem Unternehmen nicht so gut laufen, wie das einst versprochen war.“
Lesen Sie hier das ganze Interview mit Michael Leppek: Aufsichtsrat Leppek: „Jeder, der die Firma verlässt, tut Kuka weh“ (Plus+)
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Lichterketten, Mahnwachen, Wut-Demos und gescheite Reden der Betriebsräte und Gewerkschaftler bringen weder Arbeitsplätze für Deutschland noch helfen sie Arbeitnehmer vor der Kündigung zu retten.