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Mode
20.02.2013

"Made in Augsburg": Korrekte Klamotten aus heimischer Produktion

Das Textilunternehmen "Manomama" will gemeinsam mit Bioland neue Öko-Standards in der Branche setzen.
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Das Textilunternehmen "Manomama" will gemeinsam mit Bioland neue Öko-Standards in der Branche setzen.
Foto: Ruth Ploessel (Symbolbild, Archiv)

Nachhaltig produzierte Mode ist spätestens seit den Fabrikbränden in Bangladesch gefragt. Das Augsburger Unternehmen "Manomama" setzt gemeinsam mit Bioland neue Öko-Standards.

Nein, wie ein Öko-Produkt schaut das weiße, eng geschnittene Hemd wirklich nicht aus. Damit würde sich Sina Trinkwalder auch nicht zufriedengeben. Nachhaltige Mode habe mit dem Jute-Schlabberlook von früher schon lange nichts mehr gemein, sagt die Augsburger Designerin. Was sie entwirft, muss gut aussehen, vor allem aber zu hundert Prozent ökologischen Kriterien entsprechen.

„Nur die Bio-Baumwolle kommt aus der Türkei, die können wir hier ja nicht herstellen“, sagt Trinkwalder. Alles andere aber kommt aus Bayern. Gewoben und mit Sauerstoff gebleicht wird der Stoff in Franken, genäht wird mit einem Bio-Baumwollfaden, die Knöpfe kommen aus der Nähe von Füssen. „Das ist Holzharz, kein Plastik.“

Sina Trinkwalder schwimmt gegen den Strom

Auf der Biofach ist die Augsburgerin in diesem Jahr allein auf weiter Flur. Jahrelang wurde auf der weltweit wichtigsten Öko-Messe, die am Wochenende in Nürnberg zu Ende ging, auch Bio-Kleidung präsentiert. In diesem Jahr, betont der Veranstalter, passe das nicht mehr ins Konzept.

Sina Trinkwalder schwimmt gern gegen den Strom. In der Modebranche hat sie in den vergangenen drei Jahren mit allen Regeln gebrochen. In ihrer Manufaktur im alten Augsburger Textilviertel beschäftigt die 34-Jährige Frauen, die am Arbeitsmarkt keine Chance haben. Wenn die Chefin von den 100 Näherinnen spricht, die inzwischen für sie arbeiten, sagt sie „meine Frauen“.

Auf Gewinn verzichtet die junge Unternehmerin ganz bewusst. „Mir reicht eine schwarze Null.“ Von den Banken hat sie für ihr bundesweit wohl einmaliges Textilunternehmen bis heute kein Geld bekommen. Doch die zahlreichen Nachhaltigkeitspreise, mit denen sie ausgezeichnet wurde, zeigen, für wie viel Aufsehen ihr Modell gesorgt hat.

Ein vernünftiger Standard für Öko-Textilien fehlt

Sina Trinkwalder ist stolz auf das, was sie mit ihrem Öko-Label „Manomama“ geschafft hat. Nun will die Jungunternehmerin wiederum neue Maßstäbe in der Branche setzen. Zusammen mit Bioland hat sie in den vergangenen Monaten Standards für Öko-Textilien entwickelt, die auf den Prinzipien des größten Öko-Anbauverbands Deutschlands basieren. Bioland-Präsident Jan Plagge, ebenfalls ein Augsburger, sagt: „In der Biowelt fehlt bisher ein vernünftiger Standard für Öko-Textilien.“ Was es am Markt gebe, reiche bei Weitem nicht aus.

So sieht das auch Sina Trinkwalder, deren Fabrikate künftig den Verweis „Empfohlen von Bioland“ tragen. Nachhaltige Kleidung herzustellen, bedeutet für sie in erster Linie, eine Kreislaufwirtschaft einzuhalten. Das Hemd ist, ebenso wie die Stretchjeans, aus Naturfasern, die zu hundert Prozent kompostierbar sind.

Die durchschnittliche Frau braucht 27 Kilo Klamotten im Jahr

Pro Kilo Stoff ließen sich so 10.000 Liter Wasser sparen – und zugleich jede Menge Abfall. „Die durchschnittliche Frau braucht im Jahr 27 Kilo Klamotten. Das ist ein riesiger Berg, der länger bleibt als wir“, sagt Trinkwalder.

Neu an den Öko-Standards ist vor allem der regionale Bezug. Festgeschrieben ist, dass die Rohstoffe aus der Heimat kommen, so wie das Leder für den Gürtel oder das Garn für den Jeansrock. Auch die Verarbeitung muss vor Ort erfolgen. „Wir haben noch Weber, Spinner und Gerbereien. Wir müssen nur wieder anfangen, in der regionalen Wertschöpfungskette zu produzieren“, sagt Trinkwalder.

Neue Absatzmärkte für heimische Schäfer

Bioland-Präsident Plagge erhofft sich durch die Kooperation neue Absatzmärkte – etwa für die heimischen Schäfer. Diese könnten zwar ihr Fleisch verkaufen, für die Wolle gebe es aber im Moment keine vernünftige Verwertung.

Nicht nur deswegen spricht der Augsburger von einem „historischen Schritt“. Bioland, der Zusammenschluss von rund 5500 deutschen Öko-Bauern, war bisher nur im Lebensmittelbereich tätig. Doch die jüngsten Ereignisse in Bangladesch und Pakistan, wo hunderte Mitarbeiter bei Fabrikbränden ums Leben kamen, haben die Branche aufgerüttelt.

Ein Bioland-Standard auch für die Textilbranche

Trinkwalder macht dafür vor allem das Profitdenken der Branche verantwortlich: „Es ist doch viel schöner, ein T-Shirt für 50 Cent aus Bangladesch kommen zu lassen, als für 10 Euro in Deutschland zu produzieren.“ Nachhaltige Kleidung, sagt die Unternehmerin, müsse aber zugleich unter fairen Arbeitsbedingungen produziert werden. Sie ist überzeugt, dass langfristig ein Umdenken stattfinden wird – und die EU nicht um eine rechtsgültige Öko-Textilien-Verordnung herumkommt. Die Grundlage dafür soll der Bioland-Standard bilden. „Ökologische, regionale Wirtschaft funktioniert“, sagt Sina Trinkwalder. „Wir haben es bewiesen.“

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