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VW
17.05.2017

Matthias Müller hat Altlasten im Kofferraum

VW-Chef Matthias Müller versucht derzeit, den Konzern nach der Abgas-Affäre auf Kurs zu bringen. Doch die Vergangenheit holt ihn ein.
Foto: Fabrice Coffrini, afp

Die Diesel-Affäre hat den Konzernchef erreicht. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen des Verdachts der Marktmanipulation. Ein Experte sieht Milliardenforderungen auf VW zukommen.

Sein Start war bereits holprig. Matthias Müller war wenige Monate im Amt, da machte seine missglückte Reise in die USA Schlagzeilen. Der Rücktritt von Martin Winterkorn im Zuge der VW-Diesel-Affäre im September 2015 hatte Müller an die Spitze des größten europäischen Autoherstellers befördert. Aufgedeckt wurde der Skandal um manipulierte Abgaswerte in den USA. Eigentlich wäre es im Januar 2016 deshalb darum gegangen, Einsicht und Reue zu zeigen.

Stattdessen bezeichnete Müller die Affäre um die manipulierte Abgasbehandlung als „technisches Problem“. VW habe das amerikanische Recht nicht richtig interpretiert. Das Debakel war perfekt, Beobachter sprachen von einer Blamage. Zweifel wurden wach, ob der 63-Jährige der richtige Mann ist, um VW auf Kurs zu bringen und das Vertrauen wiederherzustellen. Zu sehr schien Müller in die Vergangenheit verstrickt zu sein, leistete er doch den größten Teil seiner Karriere im VW-Imperium ab – erst bei Audi, später bei Porsche und VW. Nun hat die Vergangenheit Müller abermals eingeholt.

Die Staatsanwaltschaft Stuttgart teilte am Mittwoch mit, dass sie wegen des Verdachts der Marktmanipulation gegen Müller ermittelt. Ein Verfahren habe bereits im Februar begonnen. Geklärt werden soll, ob Anleger rechtzeitig über die Folgen der Affäre informiert worden sind. Die Anklagebehörde spricht von einem „Anfangsverdacht“.

Ermittlungen können ein Unternehmen lähmen

Ermittlungen gegen den Chef des VW-Konzerns – was bedeutet das für ein Unternehmen, zu dem Marken wie Audi oder Skoda gehören? „Die Ermittlungen sind schlecht, sie können ein Unternehmen lähmen“, warnt Autofachmann Ferdinand Dudenhöffer im Gespräch mit unserer Redaktion. „Das hat man bei Siemens oder der Deutschen Bank gesehen“, sagt der Professor der Universität Duisburg-Essen.

Im Fokus der Ermittlungen steht nicht Müllers Tätigkeit bei VW heute, sondern seine Arbeit für die Porsche SE, die 52,2 Prozent der Stimmrechte an Volkswagen hält und in der Müller seit 2010 im Vorstand sitzt. Als die Behörden 2015 in den USA aufdeckten, dass Volkswagen die Abgasmessung von Dieselfahrzeugen manipuliert hatte, stürzte Europas größter Autokonzern in eine tiefe Krise. Sofort nach dem Bekanntwerden brach der Börsenkurs der VW-Aktie ein.

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Bei den jetzigen Vorwürfen dreht es sich um die Frage, ob die Manager den Kapitalmarkt rechtzeitig über die Abgas-Probleme informierten. Laut Gesetz müssen Nachrichten, die den Firmenwert beeinflussen können, umgehend („ad hoc“) veröffentlicht werden. Bei der Porsche SE ist man sich keiner Schuld bewusst. Die Holding teilte am Mittwoch mit, sie halte die Vorwürfe für unbegründet und sei der Auffassung, alle Pflichten erfüllt zu haben.

Dudenhöffer: VW wird zahlen müssen

Dagegen ist Autofachmann Dudenhöffer überzeugt, dass die Ermittlungen „eine 99,9-prozentige Chance auf Erfolg“ haben. VW werde mit hoher Wahrscheinlichkeit Milliarden an Aktionärswiedergutmachung bezahlen müssen, sagt er. Auch gegen VW-Aufsichtsratschef Hans Dieter Pötsch sowie Müllers Vorgänger Winterkorn, leiteten die Stuttgarter Ermittler Untersuchungen ein. Neben Müller waren auch Winterkorn und Pötsch für die Beteiligungsgesellschaft tätig: Winterkorn als Vorstands-, Pötsch als Finanzchef.

Dudenhöffer ist deshalb überzeugt, dass die Ermittlungen weniger Müller als den heutigen VW-Aufsichtsratschef Dieter Pötsch und Ex-VW-Chef Winterkorn treffen werden. Während Müller „nur“ Vorstandsmitglied der Porsche SE war, hatten die beiden anderen zentrale Positionen inne. „Müller ist eher jemand, der den Schwarzen Peter geerbt hat, Winterkorn aber muss sehen, wie er aus der Sache herauskommt“, sagt Dudenhöffer. Bei Marktmanipulation droht eine Haftstrafe bis zu fünf Jahren oder eine Geldstrafe. Der Tatbestand gilt aber als schwer nachweisbar.

Matthias Müller müht sich bei VW um einen Imagewandel

Die Ermittlungen kommen für VW zur Unzeit. Der Konzern ist bemüht, für gute Nachrichten zu sorgen. Trotz der Diesel-Affäre wies Volkswagen jüngst einen guten Gewinn aus. Und Müller bemüht sich um einen Imagewandel: Auf der Hannover Messe präsentierte er Kanzlerin Angela Merkel kürzlich einen umweltfreundlichen Elektrolieferwagen, die deutschen Behörden gaben eben grünes Licht für die Nachrüstung aller betroffenen VW-Diesel in Deutschland. Doch neue Ermittlungen und Affären kommen immer wieder dazwischen.

„Das Unternehmen muss sehen, wie es wieder Ruhe hineinbekommt“, sagt deshalb Dudenhöffer. „VW hat immer zu Skandalen geneigt – das ist ein Grundproblem.“ Um das zu ändern, sind aus Sicht Dudenhöffers grundlegende Änderungen in der Eigentümerstruktur nötig: „Man muss bei VW die Unternehmensverfassung ändern“, sagt er. Ein Hauptaktionär der Volkswagen AG ist das Land Niedersachsen mit einem Anteil an den Stimmrechten von 20 Prozent. Auch die Rechte der Arbeitnehmerseite sind stark. Damit müsse man stets gegen Stimmen ankämpfen, „die nicht unternehmerisch, sondern standortbezogen denken“, sagt der Fachmann.

Dudenhöffer schlägt Reformen vor: Eine Möglichkeit sei es, die Stimmanteile Niedersachsens an den Bund zu übertragen. Damit könne man die Stimmrechte in Hände legen, die „eine größere Perspektive haben und deutschlandweit oder europaweit denken“, sagt er. „Das ist unendlich wichtig.“ mit dpa

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