Weniger iPhones? Apple bereitet Chipmangel offenbar Lieferprobleme
Während Elektronik-Produkte wie Spielekonsolen seit langem ausverkauft sind, schien Apple den Chipmangel gut zu verkraften. Doch jetzt kann das Unternehmen anscheinend weniger iPhones ausliefern als geplant.
Ein iPhone unter dem Weihnachtsbaum? Daraus könnte nichts werden. Apple kann einem Medienbericht zufolge zehn Millionen Geräte weniger ausliefern als geplant. Als Grund nennt Bloomberg Probleme in der Lieferkette. Ursprünglich plante Apple demzufolge, 90 Millionen iPhone 13 noch in diesem Jahr auszuliefern. Die neuen Modelle wurden erst im September vorgestellt. Nun hat das Unternehmen sein Produktionsziel um zehn Millionen Geräte verringert, wie das Medium unter Berufung auf nicht näher genannte Quellen berichtet.
Apple hat offenbar Lieferschwierigkeiten beim iPhone 13
Während andere Hersteller in der Unterhaltungselektronik schon lange mit Lieferschwierigkeiten kämpfen, schien Apple lange unbeschadet vom Chipmangel zu bleiben - dabei gilt das Unternehmen als einer der größten Abnehmer am Halbleiter-Markt. Diese Sonderstellung scheint zu bröckeln. Laut Bloomberg informierte Apple andere Partnerunternehmen, dass die Zulieferer Broadcom und Texas Instruments Schwierigkeiten haben, genug Komponenten zu liefern. Nach der Veröffentlichung des Berichts büßte die Apple-Aktie fast zwei Prozent an Wert ein.
Schon jetzt gibt Apple vergleichsweise lange Lieferzeiten für seine neuen Smartphones an. Ein Blick in den Shop des Unternehmens zeigt: Bei den gewöhnlichen iPhones kann die Lieferung bis Ende des Monats dauern, bei den "Pro"-Varianten sogar bis Ende November. Auch bei großen Elektronik-Händlern dauert es länger. "Vor der Bestellung bitte beachten: Aufgrund der hohen Nachfrage kann sich die Lieferung verzögern", warnt beispielsweise Mediamarkt seine Kundinnen und Kunden.
Einzelhändler warnen vor langer Lieferzeit bei Apple-Produkten
Die Autoindustrie leidet ebenfalls unter dem Halbleitermangel. Teilweise stehen sogar Fabriken still. Und auch Baumaterialen sind teilweise kaum verfügbar - oder nur mit erheblichen Kostensteigerungen. Doch gerade in der Unterhaltungselektronik-Branche naht eine besonders wichtige Zeit des Jahres: das Weihnachtsgeschäft. Ausgerechnet in dieser Zeit sind viele Produkte nicht oder nur mit langer Lieferzeit erhältlich. Laut einer Umfrage des Münchner Ifo-Instituts klagen 74 Prozent der Einzelhändlerinnen und Einzelhändler über Lieferengpässe, in bestimmten Branchen sogar noch mehr. (AZ)
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