Mit diesem Video verspottet Lidl seine Konkurrenz
Der Discounter Lidl veröffentlicht ein Video, in dem er die Namen seiner Mitbewerber verballhornt und für sich selber wirbt. Aber darf er das eigentlich?
Im Internet lässt sich gerade ein Wortgefecht zwischen verschiedenen Lebensmittelhändlern beobachten. Angezettelt hat das Scharmützel der Discounter Lidl. In einem Werbespot(t) und auf Plakaten in verschiedenen Städten veräppelt das baden-württembergische Unternehmen seine Konkurrenz. Da heißt es etwa: „Lidl lohnt sich. ALDI anderen sind teurer.“ Oder: „Teurer wäre EDEKAdent.“ Oder: „So günstig, da dreht sich PENNY zwei mal um.“ Oder: „Ab zu Lidl. Der Rest ist irREWElant.“
Das Video kommt an bei den Internetnutzern und Lidl-Kunden. Im Netz erntet der Discounter viel Lob und viele Lacher wegen seiner Kreativität.
Lidl-Werbespot: Netto kontert mit eigenem Wortspiel
Und die kritisierte Konkurrenz? Hält sich bisher zurück. Obwohl ja auch andere Lebensmittelhändler immer mal wieder mit ihren Werbevideos für Aufruhr sorgen. Reagiert hat bisher nur Netto. Der Discounter wurde von Lidl mit dem Spruch: „Mehr Lidl vom Netto“ bedacht. Die Marketing-Abteilung der Edeka-Tochter antwortet darauf mit: „Huhu Lidl, ihr habt da in eurer aktuellen Kampagne leider ein klitzekleines Wortspielchen vergessen. Nicht schlimm, passiert den Besten.“ Daneben ist der Spruch zu lesen: „Du willst a LIDLbit (nicht ganz korrekt für das Englische ein kleines bisschen, Anm. d. Red) mehr Auswahl? Dann geh doch zu Netto.“
Vergleichende Werbung ist seit 2000 in Deutschland erlaubt
Bei dieser Stichelei stellt sich die Frage: Dürfen die das? Die Antwort ist, ja. Solche Reklame nennt sich vergleichende Werbung. Also Werbung, in der das eigene Unternehmen oder Produkt direkt mit den Mitbewerber verglichen wird. Die ist in Deutschland zwar noch nicht allzu lange, aber doch seit September 2000 erlaubt. Allerdings nur solange sie nicht sittenwidrig ist.
Seither lassen sich ähnliche Beispiele immer mal wieder beobachten. Vor allem die beiden Händler Lidl und Edeka nehmen sich häufig gegenseitig aufs Korn. Als Edeka 2017 mit dem Preis für die beste Obst und Gemüse-Abteilung ausgezeichnet wurde, drehte die Supermarktkette etwa einen Werbespot bei Lidl und machte sich darin über die vermeintlich geringe Auswahl des Konkurrenten lustig.
In den USA ist es üblich sich über Konkurrenten lustig zu machen
In den USA sind Videos, die direkt den Mitbewerber angreifen, viel verbreiteter. McDonalds und Burger King veräppeln sich etwa andauernd gegenseitig. Genauso Pepsi und Cola. Ebay schaltete zum jüngsten Schnäppchen-Tag des Konkurrenten Amazon eine Gegenanzeige. Darin beantwortete ein Teenager-Mädchen namens Alexa – so heißt der sprechende Lautsprecher von Amazon – ihrem Vater diverse Fragen zu den Angeboten und ordnet sie alle abschätzend ein. Als der Vater fragt, woher sie das alles wisse, sagt das Mädchen: „Ich höre eben immer zu.“ Eine Anspielung darauf, dass Alexa Gespräche immer aufzeichnet, auch wenn seine Besitzer nicht direkt mit ihr sprechen.
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