Neuer Job für Ex-Kuka-Boss: Till Reuter geht zu Müller-Milch
Im Dezember war Till Reuter als Kuka-Chef abgetreten. Seitdem war es ruhig um den Top-Manager geworden. Nun heuert er bei Müller-Milch an.
Kaum ein Unternehmen gilt als so verschwiegen wie der Molkerei-Riese Müller-Milch, der seinen Stammsitz in Aretsried bei Augsburg hat. Konzernchef Theo Müller ist diesem Ruf nun wieder einmal gerecht geworden. Hinter verschlossenen Türen ist zuletzt nach Informationen des Manager Magazins eine in der Region durchaus spektakuläre Personalie verkündet worden: Till Reuter, ehemaliger Chef des Augsburger Roboterbauers Kuka, hat als Aufsichtsratsvorsitzender bei dem Milch-Unternehmen angeheuert.
2018 musste Till Reuter bei Kuka gehen
Im Dezember war Reuter überraschend als Kuka-Chef abgetreten, einige weitere Top-Manager waren ihm gefolgt. Den chinesischen Besitzern, so hieß es damals, waren die Zahlen unter Reuter nicht gut genug. Der ehemalige Kuka-Chef ging schweren Herzens, betonte: „Einmal orange, immer orange.“ Bei einem Eishockey-Spiel der Augsburger Panther zelebrierte der Manager den Abschied von den Kukanern, wie sich die Mitarbeiter des Roboterbauers nennen. Seitdem war es still um Reuter geworden.
Der Manager war seit 2009 Vorstandschef des Unternehmens, das zu den weltweit führenden Roboterherstellern gehört. Unter dem ehemaligen Investmentbanker hatte Kuka einen enormen Aufschwung erlebt. Der Jurist hatte den Konzern aus den roten Zahlen geführt und bis zum Jahr 2018 regelmäßig zweistellige Wachstumsraten verbuchen können. Im vergangenen Jahr musste Kuka allerdings seine Gewinnprognose korrigieren: Wie die meisten Autobauer, mit denen Kuka eng verzahnt ist, merkt das Unternehmen die Auswirkungen der weltweiten Handelskonflikte. Erst in dieser Woche veröffentlichte der Konzern erneut eine Gewinnwarnung.
Reuter soll bei Müller-Milch den Aufsichtsrat anführen
Erfahrung in der Nahrungsmittelindustrie hat der Top-Manager bisher nicht, vor seiner Zeit bei Kuka war Reuter unter anderem Investmentbanker. Was ihn auf der neuen Position erwartet, muss sich noch zeigen. Bisher hat es die Chefkontrolleure nie lange bei Müller-Milch gehalten. (schsa)
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