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Geldsorgen bei Jugendlichen
08.11.2011

Nicht immer reicht der „Rettungsschirm“ der Eltern aus

Viele junge Leute erliegen der Glitzerwelt des Konsums und geben mehr aus, als sie verdienen oder an Taschengeld bekommen.
Foto: DPA

Viele junge Leute erliegen der Glitzerwelt des Konsums und geben mehr aus, als sie verdienen. Eigentlich geht es ihnen damit genauso wie Staaten wie Griechenland.

 Dem Esel sind die Goldstücke dank eines Zauberworts aus Maul und Hintern gepurzelt: Im Märchen und als Dekoration in der Bank für die Weltsparwoche ist das einfach, in der Wirklichkeit geht nur das Schuldenmachen so schnell. Die Auswirkungen auf staatlicher Ebene sind an den täglichen Nachrichten zur Euro-Krise ablesbar. Privatleute hoffen allerdings vergeblich, dass jemand über ihnen einen Rettungsschirm aufspannt. Gut 100.000 Verbraucher werden in diesem Jahr in die private Insolvenz gehen, meldet der Bundesverband Deutscher Inkasso-Unternehmen (BDIU). Insbesondere wächst das Problem der Jugendverschuldung. Allen voran Handy-Rechnung und Online-Käufe werden für die Jugendlichen oftmals zum Problem.

Doch auch in der Stadt sind die Versuchungen der bunten Konsumwelt groß. „Schnäppchenfenster!“, „Sale!“, „Jubiläumspreise!“ – die Lockangebote sind in Augsburgs Schaufenstern nicht zu übersehen. Erliegen besonders junge Leute ihnen leicht? Ja, sagen Statistiken. Nein, sagt eine Gruppe Berufsfachschüler, die in einer Freistunde die City-Galerie ansteuert.

Kristina ist erst 21 Jahre alt, aber sie sagt Sätze wie: „Man kann sich ja schon mal was gönnen, aber nur so viel, wie man sich leisten kann.“ Neben der schulischen Ausbildung jobben sie und ihre Mitschüler. Auch für die „Luxusgüter“, sagt Kristina und hält die Zigarette in ihrer Hand hoch. Haushaltsbuchführung sei Teil ihrer Ausbildung gewesen, darum komme sie mit ihrem Geld gut zurecht. Die anderen Schüler nicken. Der Handy-Vergleich zeigt: Erst ein Mädchen hat ein aktuelles Smartphone in der Tasche, die anderen besitzen noch ältere Modelle. Der 15-jährigen Jouana ist ihr Mobiltelefon allerdings bereits einmal zum Verhängnis geworden. Die Rechnung von 1500 Euro der damals 13-Jährigen habe dann ihre Mutter abgestottert.

„Wehret den Anfängen“, sagt Claus Tirschmann, Lehrer an der Augsburger Albert-Einstein-Mittelschule, dazu. Mit seiner 6a war er bei der Schuldnerberatung der Caritas. Vor allem den Besuch der Wärmestube am Klinkertor nennt er „sehr aufschlussreich“.

Den Besuch von Schulklassen sieht Schuldnerberater Rainer Storf als richtigen Weg. Bei seiner Arbeit begegne er vor allem Menschen zwischen 30 und 50 Jahren. In den ersten Jahren sei alles noch ganz gut zu stemmen und „plötzlich kippt das Ganze“. Gerade die Jüngeren tappen nach seiner Erfahrung in die Schuldenfalle Internet. Arbeitslosigkeit oder Leiharbeit verhinderten, dass sie da wieder rauskommen. „Wir haben einen ordentlichen Bodensatz von Leuten, die einfach zu wenig verdienen“, sagt Storf.

Der gelernte Bankkaufmann und Sozialpädagoge sieht in dem Schuldner-Problem einen Zusammenhang zwischen dem großen Ganzen und dem kleinen Privatmann. Er prangert die ungleiche Verteilung des Vermögens an und fordert die „Wiedereinführung eines Sozialstaats, der diesen Namen auch verdient hat“. In den 1980er Jahren sei es erwünscht gewesen, dass die Leute sich verschulden, um die Binnennachfrage anzukurbeln. „Als der Karren in den Dreck gefahren war, wurde die Schuld wieder individualisiert.“ Den umgekehrten Weg erkennt Storf in der „Milliardenzocke“ der Banken. Dort würden die Gewinne individualisiert, und wenn es zu Problemen komme, müssten sie alle tragen. Vor allem die junge Generation. Ihm ist die Wut über diese Ungerechtigkeit anzumerken. Doch die scheint noch nicht bei allen Jugendlichen angekommen.

Nicht immer reicht der „Schutzschirm“ der Eltern aus

Vier Gymnasiastinnen zwischen 14 und 15 Jahren verbummeln ihre Freistunde im Einkaufszentrum. Schuldenkrise, Euro-Rettung – dafür interessieren sie sich nicht. Isabella, Laura, Lena und Christina sagen, wenn sie Geld bräuchten, geben ihre Eltern es ihnen. Das Taschengeld sparen sie, die Handy-Rechnung bezahlen ebenfalls Mama und Papa. Geld und Schulden, ob im Privaten oder in den Nachrichten, seien für sie noch keine Themen. Noch ein kurzes Kichern, und dann laufen die Neuntklässlerinnen zurück zur Schule.

Vielleicht fehlt ihnen das Erlebnis in Schuldnerberatung und Wärmestube, vielleicht ist der Schutzschirm der Eltern groß genug. Oder zu groß. „Wenn du mal gearbeitet hast, schätzt du alles“, sagt die Berufsfachschülerin Kristina mit einem ihrer erwachsenen Sätze. Was die Euro-Krise anbelangt, ärgern sich alle über die Nachrichten. Die Schulkameraden sind sich einig: Alle würden sofort raus aus der EU. „Es sollte so sein wie in der Schweiz: eigene Währung, sich abgrenzen und aus allem raushalten“, sagt die 16-jährige Cynthia. Sein Geld solle der Staat lieber in die Schulbildung stecken. Und dort der Umgang mit den eigenen Finanzen ruhig noch mehr im Stundenplan stehen. Auch wenn Kristina sagt: „Man denkt immer, Jugendliche haben keine Ahnung von Geld, aber das stimmt nicht.“

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