Osram streicht Jahresziele zusammen - Belastung durch Stellenabbau
Der Lichtkonzern Osram streicht wegen eines schwächer als erwartet verlaufenen ersten Halbjahres sowie des schwachen US-Dollar seine Erwartungen zusammen.
So erwartet der Konzern einen deutlichen Rückgang im operativen Geschäft sowie beim Gewinn je Aktie. Weitere Belastungen im Zusammenhang mit dem Abbau von Stellen könnten den Gewinn sogar noch stärker sinken lassen. Die Aktie brach darauf hin kräftig ein. Das Unternehmen kündigte einen "Umbau der Beschäftigungsstruktur" an den deutschen Standorten an, um seine Wettbewerbsfähigkeit zu sichern.
Der Vorstand werde nun Gespräche mit den Arbeitnehmervertretern über einen Interessensausgleich führen, hieß es. Dabei werde es auch zu einem Stellenabbau kommen, sagte ein Osram-Sprecher. Gleichzeitig wolle man aber auch neue Stellen schaffen - insgesamt will Osram in Deutschland mehr Menschen beschäftigen, als weniger. Die Maßnahmen könnten vor Steuern zu einem Sonderaufwand von 60 bis 70 Millionen Euro führen. Dieser sei in der gekappten Jahresprognose noch nicht enthalten.
Osram hatte sich dabei im vergangenen Sommer mit der IG Metall und dem Betriebsrat auf ein Zukunftskonzept für die deutschen Standorte geeinigt. Dabei geht es insbesondere um zwei Werke in Berlin und Schwabmünchen bei Augsburg, denen ansonsten womöglich die Schließung gedroht hätte. In Schwabmünchen etwa ist bisher die Produktion von Vorprodukten für traditionelle Glühlampen das Hauptgeschäft. Nun will Osram dort ein Werk für LED-Vorprodukte bauen.
Stehen mehrere hundert Stellen auf der Kippe?
Dem Vernehmen nach könnten mehrere hundert Stellen auf der Kippe stehen. Insgesamt beschäftigt der Konzern in Deutschland gut 7000 Mitarbeiter. Osram will im Gegenzug andere Standorte in Deutschland ausbauen, wie etwa Regensburg, wo 1000 weitere Arbeitsplätze geschaffen werden sollen.
Der Umsatz dürfte im Geschäftsjahr bis Ende September auf vergleichbarer Basis nur noch um 3 bis 5 Prozent wachsen, teilte das MDax-Unternehmen am Dienstagabend nach Börsenschluss mit. Bisher hatte der Vorstand ein Plus von 5,5 bis 7,5 Prozent erwartet. Der Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (bereinigtes Ebitda) soll statt 700 Millionen jetzt nur noch rund 640 Millionen Euro erreichen. Im Vorjahr hatte Osram 695 Millionen Euro erzielt.
Im zweiten Geschäftsquartal (per Ende März) erzielte Osram nach vorläufigen Zahlen einen Umsatz von 1,01 Milliarden Euro, das entspricht auf vergleichbarer Basis einem Plus von 1,8 Prozent. Die vollständigen Zahlen will Osram am 3. Mai vorlegen. (dpa)
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