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Interview
21.07.2018

Patrizia-Chef: "Haben uns nichts zuschuldenkommen lassen"

„Die Mietpreisbremse ist der falsche Weg“, meint Patrizia-Chef Wolfgang Egger. Um den Wohnungsmangel zu lösen, empfiehlt er eine andere Strategie.
Foto: Patrizia

Exklusiv Wolfgang Egger, Chef des Immobilienunternehmens Patrizia, verteidigt den Kauf der über 30.000 Wohnungen der GBW. Und er sagt, ob die Immobilienpreise weiter steigen.

Herr Egger, Innenminister Seehofer und Ministerpräsident Söder sind im Landtag zum Verkauf der über 30.000 Wohnungen der früheren Landesbanktochter GBW angehört worden. Gekauft hat die GBW ein Konsortium rund um Ihr Unternehmen. Was sagen Sie zum Untersuchungsausschuss?

Wolfgang Egger: Drei Monate vor einer Wahl wird die GBW mal wieder als Spielball der Politik instrumentalisiert. Das scheint zur politischen Routine zu werden – egal ob bei Bundestags-, Landtags- oder Kommunalwahlen. Hier findet ein politisches Spiel statt, aus dem wir uns raushalten und bei dem niemand gewinnt.

Ein häufiger Vorwurf lautet, dass seit dem Verkauf die Mieten stark steigen. Was sagen Sie dazu?

Egger: Die GBW war immer eine Wohnungsgesellschaft für breite Bevölkerungsschichten, und das wird sie auch in Zukunft sein. Das gilt sowohl hinsichtlich der Qualität der Wohnungen als auch hinsichtlich der Mieten: 2017 betrug die durchschnittliche Miete 7,22 Euro pro Quadratmeter. Diese Zahl liest man in der aktuellen Berichterstattung kaum. Seit Patrizia zusammen mit seinen langfristig orientierten Investoren die GBW 2013 übernommen hat, sind die Mieten für die Bestandsmieter von 2013 pro anno im Schnitt um 2,3 Prozent gestiegen. Das sagt, glaube ich, alles.

Bereuen Sie denn den GBW-Kauf nach all dem politischen Wirbel?

Egger: Warum sollten wir? Wir haben uns nichts zuschulden kommen lassen. Im Gegenteil – ohne Investoren wie Patrizia werden die Städte die Herausforderungen der Zukunft nicht meistern. Allein die GBW wird in den nächsten Jahren 5000 neue Wohnungen bauen. In Summe sind für den Neubau und den Bestand 1,2 Milliarden Euro an Investitionen geplant. Nebenbei bemerkt: 30 Prozent des GBW-Wohnungsbestands sind geförderte Wohnungen. Die GBW ist neben den kommunalen Wohnungsgesellschaften aktuell der größte Entwickler für geförderten Wohnraum in Bayern. Dies wäre zu Zeiten der Bayern LB aus unternehmensstrategischen Gründen überhaupt nicht möglich gewesen.

Warum werden aber die Investoren nicht offengelegt, die zusammen mit Patrizia die GBW kaufen?

Egger: Ihre Namen nicht zu nennen, ist der Wunsch der Investoren. Dies gehört zum Datenschutz. Privatleute wollen auch nicht, dass ihre Investments offengelegt werden. Es sind alles deutschsprachige Versorgungswerke, Pensionskassen, Versicherungen, Sparkassen, die sich an der GBW beteiligt haben – also Investoren, die damit beauftragt sind, die Altersvorsorgen von Privatkunden langfristig anzulegen. Und aus heutiger Sicht lässt sich gut nachvollziehen, dass sie sich bei all dem politischen Wirbel richtig entschieden haben, ihr Engagement nicht offenlegen zu wollen.

Ein Kritikpunkt ist, dass das Engagement bei der GBW über Luxemburger Gesellschaften abgewickelt wird. Wieso haben Sie das gemacht?

Egger: Auch dieser Punkt zeigt die aktuell unsachliche Diskussion. Der Weg über Luxemburg ist Standard in der Branche. Nahezu alle Fonds, in die Privatanleger investieren, sind ebenfalls in Luxemburg angesiedelt. Dort ist die Regulierung flexibler, vieles geht schneller. Das Argument, die GBW Investoren würden in Luxemburg steuern sparen, ist eine Farce, denn Pensionskassen sind ohnehin steuerbefreit.

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Ein anderes Thema: Die Immobilienpreise steigen stark. Geht dies so weiter?

Egger: In der jetzigen Phase steigen die Preise, weil es aufgrund der niedrigen Zinsen keine attraktiven Anlagealternativen gibt und jeder in Immobilien investieren möchte. Dazu kommt, dass die ganzen letzten Jahre viel zu wenig Bauland ausgewiesen wurde und immer mehr Nachfrage auf weniger Angebot trifft. Dieser Trend wird auch künftig anhalten, denn die Urbanisierung wird weiter zunehmen und der Zuzug in attraktive Städte anhalten. Insofern werden sich die Preise weiterentwickeln. Eine Immobilienblase sehe ich aber aktuell nicht, da steigende Mieten steigende Kaufpreise rechtfertigen.

Was kann die Politik gegen zu hohe Preise unternehmen?

Egger: In den Städten muss dichter gebaut werden, es muss höher gebaut werden und es muss mehr gebaut werden. Das ist die Formel! Es ist kein Wunder, dass die Mietpreisbremse gescheitert ist. Die Mietpreisbremse ist der falsche Weg. Sie hält Investoren davon ab, in den Wohnungsbau zu investieren.

Wie wäre das möglich, günstige Mietwohnungen zu errichten?

Egger: Die Städte haben den Hebel in der Hand. Sie müssen mehr Bauland ausweisen und die Genehmigungsphasen kürzerhalten. Die Bauanforderungen sind außerdem viel zu hoch. Einfach formuliert: Weniger Regulierung wird mehr Wohnraum schaffen!

Würden Sie den Leuten bei den Preisen noch raten, eine Immobilie zu kaufen?

Egger: Eine Immobilie sollte man immer langfristig kaufen, als Privatmann sowieso. Auch als Geldanlage kauft man Immobilien langfristig, um einen konstanten Rückfluss über die Miete zu haben. Der Wert der Immobilie kann natürlich mit den Zyklen am Markt schwanken. Von daher ist es wichtig, nicht verkaufen zu müssen, sondern immer in einer Position zu sein, die Immobilien behalten zu können.

Die Preise können also wieder fallen?

Egger: Die Preise können immer fallen. Steigen die Zinsen, werden die Immobilienpreise zurückgehen. Das wird aber nur dann zu einem Problem, wenn man in der Krise verkaufen muss. Wenn Sie heute eine Immobilie kaufen, um sie in drei Jahren wieder zu verkaufen, würde ich deshalb sagen: Machen Sie es nicht!

Ein Blick auf Ihr Unternehmen: Wie geht es denn Patrizia?

Egger: Grundsätzlich sind wir mit der Entwicklung sehr zufrieden. Wir sehen ein positives Marktumfeld, da die Immobilie eine gesuchte Anlageklasse ist. Unsere vor zehn Jahren vorgenommene strategische Aufstellung trägt Früchte. Wir sind heute der fünfgrößte Immobilieninvestment-Manager in Europa. Wir investieren für rund 350 Organisationen – von Pensionskassen über Versicherungen bis zu Sparkassen –Geld in Immobilien. Seit drei Jahren können auch Privatanleger in unsere Fonds investieren. Mittlerweile zählen wir 5000 Privatanleger zu unseren Kunden.

Welche Strategie verfolgen Sie bei der Expansion?

Egger: Wir können heute unseren Kunden ein breit diversifiziertes Investment-Spektrum anbieten: Immobilien in allen europäischen Ländern und in allen Nutzungsarten – also Wohn-, Büro-, Handels-, Logistik-, Hotel- oder Pflegeimmobilien. Durch die vielfältigen Anlagemöglichkeiten können Investoren ihre Investments diversifizieren und reduzieren damit ihre Risiken. Insgesamt betreut Patrizia heute ein Immobilienvermögen von rund 40 Milliarden Euro. Damit haben wir eine Größe erreicht, die uns auch für global tätige Investoren interessant macht. Diese wollen nur mit wenigen Partnern zusammenarbeiten, die aber ihrerseits breit aufgestellt sind und große Investment-Volumina am Markt investieren können. Und hier zählt Patrizia zu den ersten Adressen in Europa. Über unser Netzwerk mit 21 Standorten in Europa sind wir in allen Immobilienmärkten mit eigenen Mitarbeitern vor Ort vertreten und können so die besten Investment-Chancen für unsere Kunden identifizieren.

Wo kommen Ihre Investoren her?

Egger: Wir haben eine starke Basis in Deutschland und Europa. Mittlerweile arbeiten wir auch mit asiatischen und amerikanischen Investoren oder mit Staatsfonds aus dem Mittleren Osten zusammen. Um mit diesen Kunden besser zusammenarbeiten zu können, sind wir heute mit eigenen Mitarbeitern und Büros in Seoul, Hongkong, Melbourne und New York vertreten.

Patrizia hat zum ersten Mal nach langer Zeit wieder eine Dividende ausgeschüttet. Bleibt es dabei?

Egger: Wir haben unser Geschäftsmodell weiterentwickelt, sodass wir heute unabhängig vom Marktzyklus stabile Einnahmen verzeichnen, die uns erlauben, künftig auch kontinuierlich eine Bardividende an unsere Aktionäre zu zahlen. Wir sehen uns aber weiterhin als Wachstumsunternehmen. Selbst nach den Übernahmen von Triuva, Rockspring und Sparinvest 2017 haben wir noch rund 500 Millionen Euro Liquidität für den Ausbau unserer Geschäftsentwicklung zur Verfügung.

Planen Sie neue Firmenzukäufe?

Egger: Zukäufe sind für uns kein Selbstzweck, sondern müssen für unsere Kunden immer einen Mehrwert bieten und der Zukunftssicherheit von Patrizia dienen. Erst dann kommen sie infrage. Denn Größe an sich ist heute nicht alles. Heute frisst nicht der Größere den Kleineren, sondern der Schnellere den Langsamen.

Können Sie sicherstellen, dass Patrizia auch stabil bleibt, wenn der Immobilienmarkt einmal dreht?

Egger: Ja. Wir sind aus jeder Krise stärker herausgekommen, als wir hineingegangen sind. Meine Maxime ist: Das Schlimmste in der Krise ist, dass du sie versäumst. Denn in der Krise wird für die Zukunft gesät. Wir haben diesbezüglich unsere Hausaufgaben gemacht: Wir verfügen heute über eine Netto-Eigenkapitalquote von 77 Prozent. Unser Geschäftsmodell ist so aufgestellt, dass wir aus den laufenden Einnahmen den Betrieb sehr gut stemmen können.

Ein letzter Punkt: Bleiben Sie aktiver Vorstand bei Patrizia? Wie sehen Sie Ihre Zukunft?

Egger: Es macht mir seit über 30 Jahren Freude, bei Patrizia jeden Tag mit tollen Menschen und anderen Kulturen zusammenzukommen. Ich kann mir keine schönere Aufgabe und keinen spannenderen Job vorstellen. Das macht einfach Spaß.

Wolfgang Egger, 52, ist Vorstandschef des Augsburger Immobilienkonzerns Patrizia. Er hat das Unternehmen mit rund 650 Mitarbeitern (Stand: 2017) gegründet.

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21.07.2018

Der Mann lügt, wenn er den Mund auf macht, Tatsache ist, das bei vielen Mietern seit sie zu Patrizia gehören die Mieten um bis zu 25 % gestiegen sind. Es können sich langjährige Mieter die Mieten in Zukunft nicht mehr leisten. Wieso nimmt H. Kerler diese Lügen ohne Rückfrage hin, oder hat er keine Ahnung, was da läuft!

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