Bis 2025 fehlen 2,9 Millionen Fachkräfte in Deutschland
Laut einer Studie des Basler Prognos-Instituts werden bis 2025 deutschlandweit 2,9 Millionen Fachkräfte fehlen. Vor allem in der IT-Branche wachse der Bedarf.
Der Arbeitskräftemangel wird sich nach einer neuen Studie des Basler Prognos-Instituts bis 2025 verschärfen. Bis Mitte des kommenden Jahrzehnts werden demnach allein in Bayern 350.000 Fachkräfte fehlen, deutschlandweit sogar 2,9 Millionen, schätzen die Schweizer Gutachter in ihrer am Freitag in München veröffentlichten Untersuchung für den bayerischen Arbeitgeberverband vbw. Den größten Mangel werde es nicht bei Akademikern geben, sondern bei Arbeitnehmern mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung - also Facharbeiter, Handwerksgesellen, Krankenschwestern und andere.
Die Lage wird aber je nach Branche unterschiedlich sein. Für bestimmte Bereiche wie die öffentliche Verwaltung oder den Einzelhandel prophezeien die Gutachter sogar erheblich schrumpfenden Personalbedarf von je 130.000 Arbeitnehmern. In der Autoindustrie wird der Personalbedarf laut Studie zumindest bis 2025 noch steigen.
Großer Bedarf bei IT-Kräften sowie im Sozial- und Gesundheitswesen
Kontinuierlich wachsenden Bedarf erwarten die Gutachter unter anderem in der IT-Branche, Elektronik und im Sozial- und Gesundheitswesen - in letzteren beiden Branchen könnten laut Studie deutschlandweit 2025 schon 210 000 Mitarbeiter zusätzlich gebraucht werden.
In Bayern entsteht die Lücke dadurch, dass bei sinkenden Zahlen von Schulabgängern der Arbeitskräftebedarf bis 2025 mit knapp 7,5 Millionen Menschen annähernd konstant bleibt.
Der vbw fordert eine Reihe von Gegenmaßnahmen von der Politik: unter anderem bessere Beschäftigungschancen für Arbeitslose, leichteren Wiedereinstieg von Müttern ins Arbeitsleben und gezielte Zuwanderung. (dpa/lby)
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Ja wo sind sie denn alle, diese Fachkräfte, die vermisst werden? Man sehe sich einmal die Abwanderung von qualifizierten Facharbeitern in die Automobilwirtschaft rund um Ingolstadt an. Dort werden diese Leute, finanziell und sozial bestens ausgestattet, fest gebunden und stehen dem Arbeitsmarkt nie mehr zur Verfügung. Tritt dort, wie zu erwarten und angekündigt eine Massenentlassung ein, werden diese Leute früh- und vorzeitig den Sozialkassen angelastet, der Konzern aber produziert weiter mit Gewinnen im Milliardenbereich mit den neu rekrutierten "Fachkräften" - mit Sicherheit nicht zu den gleichen Konditionen wie die freigestellten.