Pyrotechniker rechnen mit Millionen-Verlusten
Exklusiv Verbandssprecher Klaus Gotzen warnt: „Wenn die Umsatzentschädigung ausbleibt, weiß ich nicht, ob es die pyrotechnische Branche nächstes Jahr überhaupt noch gibt.“
Keine Volksfeste, keine großen Hochzeitsfeiern – und jetzt soll auch noch Silvester ruhig bleiben. Die Corona-Krise wird zur Belastungsprobe auch für die Pyrotechniker. Das Feuerwerkverbot lässt die Branche auf Millionenverluste zusteuern. „Das Verbot wird unsere Branche hart treffen“, sagt Klaus Gotzen, Geschäftsführer des Verbands der pyrotechnischen Industrie, unserer Redaktion. Er hat wie im vergangenen Jahr mit einem Umsatz von etwa 122 Millionen Euro gerechnet, die Ware wurde bereits vorproduziert und größtenteils schon ausgeliefert. Da es sich dabei um ein Kommissionsgeschäft handelt, müssen die Feuerwerkshersteller ihre Ware nun auf eigene Kosten wieder zurückholen.
Stehen die Beschäftigten bald auf der Straße?
Dadurch entsteht nicht nur ein enormer Umsatzverlust, sondern auch zusätzliche Kosten. Grundsätzlich ist es möglich, Feuerwerk ein ganzes Jahr lang einzulagern. Doch das braucht einerseits viel Platz und bedeutet andererseits, dass es im kommenden Jahr kaum Beschäftigte für die Produktion braucht. Wie es für die Branche weitergehe, hänge jetzt von den staatlichen Hilfen ab, sagt Gotzen. Man stehe im Kontakt mit den politisch Verantwortlichen, sagt er, aber bisher sei noch nichts bekannt. „Wenn die Umsatzentschädigung ausbleibt, weiß ich nicht, ob es die pyrotechnische Branche nächstes Jahr überhaupt noch gibt.“
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