So wird der Koffer für den Urlaub perfekt gepackt
Der Urlaubsstress beginnt oft bei der Frage, was man mitnimmt – und wie das in den Koffer passt. Wer ein paar Tipps befolgt, bringt die Kleidung sogar knitterfrei in die Ferien.
„Ich muss noch packen“: Was sich vor dem Urlaub so leicht sagt, kann bisweilen zum Problem werden. Denn was muss unbedingt mit? Und welche Dinge sind überflüssig? Und wie verstaut man das alles im Koffer – vor allem, ohne dass die Kleidung knitterig am Urlaubsort ankommt. Unser kleines Pack-Einmaleins kann den Start in die Pfingstferien erleichtern.
Vor dem Packen planen
Anna Harrison, Gründerin der Aufräumberatung LadyButler in München, rät: „Man sollte zuerst überlegen, was man nicht einpackt.“ Dabei hilft die Frage: Was gibt es am Urlaubsort? Föhn und Handtücher gehören auf Pauschalreisen fast immer zur Ausstattung. Auch die Reisebloggerin Yvonne Zagermann von justtravelous.com hält den Föhn im Koffer für „völlig unnötig“. Ihre Erfahrung mit dem Thema Garderobe: „Im Urlaub ist es nicht anders als im Alltag: Man zieht doch immer nur seine Lieblingsklamotten an, und der Rest bleibt im Koffer.“ Sonnencreme aber bringt Zagermann immer von daheim mit: „Die ist meist im Urlaubsland teurer als daheim.“ Mückenschutzmittel kauft sie dagegen vor Ort – die dortigen Mittel wirken ihrer Erfahrung nach meist besser.
Rollen statt falten
Dann geht es ans Packen – und die Frage, wie die ausgewählten Klamotten am besten im Koffer verstaut werden. Steffen Homoelle, Flugbegleiter bei Air Berlin, rät zum Rollen: „Ich kriege dann mehr in den Koffer. Aber man muss eng rollen und nicht zu schluderig.“ Andere setzen auf das Schichtenprinzip: Schuhe, Bücher und schwere Dinge unten in den Koffer legen. Damit ist nicht die Rückseite des liegenden Koffers gemeint, sondern die Unterseite des stehenden Koffers. Leichte Sachen werden dem Gewicht nach darauf gestapelt. Eine weitere Methode (siehe Bild oben): Zuerst das Oberteil des Kleides hineinlegen, darauf die obere Hälfte der Hose, die Fläche mit T-Shirts und Unterwäsche füllen – und darauf den unteren Teil des Kleides und die Hosenbeine falten. Auf diese Weise schützen Kleid und Hose knitterempfindliche Oberteile.
Das Prinzip Beutel
Auch das ist möglich: einen Beutel für die Unterwäsche, einen für T-Shirts, einen für Hosen. Gut eignen sich für diese Strategie etwa auch große Gefrierbeutel mit Zipp-Verschluss, sagt Aufräumberaterin Harrison. Mit Socken und Schals werden die Lücken im Koffer ausgestopft. Socken lassen sich darüber hinaus gerollt in den Schuhen verstauen. Flugbegleiter Homoelle rät: „Das schicke Hemd für den Abend am besten hinter das Netz oder in den oberen Bereich des Koffers packen.“
Notausrüstung parat haben
Als Paar oder in der Gruppe sollte man die Gelegenheit nutzen und über Kreuz packen: Denn es besteht immer die Gefahr, dass ein Gepäckstück abhandenkommt und dann mit ein oder zwei Tagen Verspätung am Ferienort eintrifft. Blöd, wenn der Urlauber dann nichts zum Anziehen hat. „Wer mit seinem Partner verreist, kann das Gepäck einfach auf beide Koffer verteilen“, erklärt Homoelle. Geht ein Gepäckstück verloren, hat jeder trotzdem genug für die ersten Tage. Eine Grundausstattung mit Unterwäsche, Zahnbürste und Badesachen passt außerdem ins Handgepäck.
Medikamente ins Handgepäck
Auch Arzneimittel und Elektronik gehören ins Handgepäck: „Es kommt vor, dass es einen medizinischen Notfall an Bord des Flugzeugs gibt und der Passagier sagt, er hat seine Tabletten im aufgegebenen Gepäck“, erzählt Homoelle. Der Flugbegleiter rät, notwendige Medikamente nie mit dem Hauptgepäck aufzugeben. „Man muss ja auch immer davon ausgehen, dass ein Koffer mal verloren geht oder zu spät zugestellt wird.“ Auch Laptop, Tablet und Kamera gehören ins Handgepäck. Im Koffer können die Geräte beschädigt werden. „Und die Haftung für Schäden ist beschränkt.“ Das Sonderziehungsrecht setzt die Höhe des Schadenersatzes fest, eine künstliche internationale Währungseinheit. Mit mehr als etwa 1200 Euro für entstandene Schäden können Urlauber nicht rechnen.
Flüssigkeiten, Creme & Co.
Im Handgepäck sind nur Fläschchen mit jeweils 100 Millilitern Flüssigkeit erlaubt. Diese sollten in einem durchsichtigen Beutel stecken. Doch selbst im Koffer sind große Creme-Dosen oder Duschgel-Flaschen häufig überflüssig, sagt Aufräumberaterin Harrison. Sie rät zu kleineren Behältern, in die sich Pflegeprodukte umfüllen lassen. „Und eine neue Flasche Shampoo kann man auch im Urlaub kaufen.“
Den eigenen Koffer sichern
Flugbegleiter Homoelle rät zu einem TSA-Schloss für den Koffer. Dieses können Flughafenmitarbeiter im Zweifel mit einem Universalschlüssel öffnen. „Ansonsten brechen sie den Koffer auf.“ Damit das Gepäck bei Verlust schneller gefunden oder nicht von jemand anderem vom Band genommen wird, sollte es individuell markiert sein. Dafür eignet sich zum Beispiel ein Umspannband oder ein Gepäckanhänger. Grundsätzlich gilt: Ein farbiger Koffer ist auffälliger als ein schwarzer. (dpa, sok)
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