
Sal Oppenheim: Razzia bei Ex-Gesellschaftern

Köln (dpa) - Wegen des Untreue-Verdachts gegen frühere persönlich haftende Gesellschafter des Bankhauses Sal. Oppenheim hat die Kölner Staatsanwaltschaft bundesweit 13 Gebäude durchsucht. Es handele sich um die Haupt- und Nebenwohnsitze sowie Büros der Beschuldigten, sagte ein Sprecher der Behörde.
Durchsucht wurden Objekte im Kölner Raum, aber auch in Süddeutschland und Hessen. Ziel sei es gewesen, Unterlagen über möglicherweise problematische Kreditvergaben zu finden.
An der Razzia waren etwa 50 Polizeibeamte, zehn Steuerfahnder sowie jeweils acht Staatsanwälte und Wirtschaftsreferenten beteiligt. Wie lange die Auswertung der sichergestellten Unterlagen dauern wird, konnte der Sprecher nicht sagen. In gleicher Sache waren bereits im April die Geschäftsräume des Bankhauses in Köln und Frankfurt durchsucht worden.
Die neue Durchsuchung am Dienstag sei erfolgt, "weil wir glauben, dass es woanders noch weiteres Material zu dem Fall geben könnte", sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft. Generell sei es aber nicht ungewöhnlich, dass es im Laufe eines Verfahrens mehrfach Durchsuchungen gibt.
Die Kölner Staatsanwaltschaft hatte Ende März ein Verfahren wegen des Verdachts der Untreue gegen frühere Manager von Sal. Oppenheim eingeleitet. Zu Details äußert sich die Ermittlungsbehörde nicht. Es soll um nicht ausreichend auf Sicherheiten geprüfte Kredite von über 680 Millionen Euro gehen.
Sal. Oppenheim war im vergangenen Jahr wegen Fehlspekulationen in eine finanzielle Schieflage geraten und Anfang dieses Jahres von der Deutschen Bank übernommen worden. Die alte Führungsriege war bereits zuvor ausgeschieden. Gegen sie ermittelte auch die Finanzaufsichtsbehörde Bafin.
Die Diskussion ist geschlossen.