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Luftfahrt
22.02.2017

Sorgenflieger A400M drückt auf die Airbus-Bilanz

Die Entwicklung des A400M war begleitet von politischen, finanziellen und technischen Problemen.
Foto: Julio Monez (dpa)

Eigentlich müsste Airbus-Chef Thomas Enders jubilieren, kann er sich doch vor lauter Aufträgen nicht retten. Der Sorgenflieger A400M aber trübt die Stimmung.

Wo ist eigentlich digital? Wo sitzt Airbus-Chef Thomas („Tom“) Enders? Wie so oft in einem Flugzeug? Für Mittwoch hat er die Journalisten erstmals in der Unternehmensgeschichte zu einer rein digitalen Bilanz-Pressekonferenz eingeladen, also nicht analog in einem Raum, wo Vertreter des Konzerns auf Reporter treffen und Letztere verbal dazwischengrätschen können, wenn eine Frage ausweichend beantwortet wird. Enders hat am Tisch einer Art Internet-Fernsehstudio in Amsterdam Platz genommen, dem rechtlichen Sitz des von Franzosen und Deutschen dominierten Unternehmens.

So beginnt die per Live-Mitschnitt ausgestrahlte Veranstaltung mit einer inszenierten Talk-Show. Alles soll locker ablaufen. Die Berichterstatter sitzen weit weg von Enders vor ihren Computern. Wer das kleine Bild der Übertragung größer auf seinem Bildschirm aufzieht, bekommt die Sätze des Airbus-Chefs zeitversetzt mit. Die Mimik passt nicht mehr dazu. Der leichte Kinnbart von Konzern-Finanzchef Harald Wilhelm wird überdeutlich in Szene gesetzt. Journalisten können nach der Talkshow – nennen wir sie „Weich, aber fair“ – per Internet oder Telefon Fragen stellen. Analog ist persönlicher. Digital ist weit weg.

Das Problem von Airbus heißt A400M

Ob analog oder digital, am Ende wären die Schlagzeilen ähnlich ausgefallen. Denn Airbus hat ein dickes Problem, das massiv auf die Bilanz des sonst unglaublich erfolgreichen Unternehmens drückt. Das militärische Transportflugzeug A400M ist trotz aller Versprechungen und auch immer wieder erzielten Fortschritten ein Skandal-Flieger ohnegleichen. So musste Airbus allein für das vergangene Jahr den extrem schmerzhaften Betrag von 2,21 Milliarden Euro für den A400M aufwenden. Immer wieder werden diese von der Bundeswehr dringend benötigten Flugzeuge zu spät ausgeliefert. Eine technische Panne jagt die nächste. Die Triebwerke wurden zur Dauer-Katastrophe.

Enders versucht angesichts des Desasters Fassung zu bewahren und sagt: „Wir hatten mehr Ärger als erwartet.“ Ja, bei Airbus wirken sie „very unhappy“ über die Vorgänge um den A400M, wie es bei der in Englisch ablaufenden Pressekonferenz heißt. Wahrscheinlich sind die Manager stinksauer, aber das räumen sie weder digital noch analog ein. Was die Airbus-Führung aber nicht kalt lässt: Vor allem wegen der A400M-Pannenserie hat der Konzern mit 995 Millionen Euro im vergangenen Geschäftsjahr deutlich weniger verdient als 2015. Damals erwirtschaftete Airbus noch ein Ergebnis von 2,696 Milliarden Euro. Die Dividende soll dennoch minimal von 1,30 auf 1,35 Euro je Aktie steigen. Ohne den dicken Sorgen-Brummer A400M würde es Airbus glänzend gehen, schließlich hat das Unternehmen so viele Flugzeugbestellungen wie nie zuvor vorliegen. Das Orderbuch hat einen Wert von gut einer Billion Euro, das sind mehr als 1000 Milliarden Euro. So haben Kunden die unglaublich hohe Zahl von 6874 zivilen Fliegern bei Airbus bestellt.

Die Journalisten fragen aber immer wieder nur nach dem A400M. Nach Recherchen unserer Zeitung sind acht der von Deutschland bestellten 53 Militärtransporter jetzt ausgeliefert. Zeitweise, hatte es geheißen, war nur einer in Betrieb. Doch es sind inzwischen drei, wie aus Luftwaffenkreisen zu erfahren ist. Die Bundeswehr hätte die Maschinen viel früher gebraucht und klagte immer wieder über Qualitätsmängel. So drohen Airbus saftige Vertragsstrafen. Und alte Transall-Transportmaschinen, die längst außer Dienst gestellt hätten werden sollen, müssen noch länger fliegen.

„Das Projekt A400M muss durchgezogen werden“

Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen hat die A400M-Misere unlängst unmittelbar erlebt, als sie zwar mit einem der neuen Flugzeuge nach Litauen durchstarten konnte, zurück ging es wegen wohl erneuter Triebwerksprobleme mit der Transall – ein peinlicher Vorgang. Es wäre also nicht verwunderlich, wenn Enders der Geduldsfaden reißen und er das Projekt einstellen würde. Doch dafür scheint es längst zu spät zu sein. Der Branchenkenner und Vizepräsident des Luftfahrt-Presse-Clubs, Cord Schellenberg, sagte unserer Zeitung: „Da muss Airbus durch.“ Er ist überzeugt, dass der Konzern so schnell kein neues und rein militärisches Flugzeug mehr bauen werde.

Enders bleibt Optimist und glaubt, dass der A400M zum Exportschlager werden könnte. Davon würden Luftfahrtstandorte in der Region profitieren. Von Premium Aerotec aus Augsburg kommt neben Strukturteilen das obere Frachttor, das rund sieben mal vier Meter groß ist. Die Baugruppen aus Augsburg sind nach Angaben von Premium und Airbus nicht für die A400M-Probleme verantwortlich. Auch der große Airbus-Standort in Manching bei Ingolstadt würde als deutsches Wartungszentrum für den A400M davon profitieren, wenn sich die Hoffnungen von Enders erfüllen. Noch scheint es ein langer Weg zu sein, bis aus dem Problem- ein Normalflieger wird.

Der Münchner Bundestagsabgeordnete Hans-Peter Uhl, Mitglied im Auswärtigen und stellvertretendes Mitglied im Verteidigungsausschuss, rät im Gespräch mit unserer Zeitung zur Gelassenheit: „Das Projekt A400M muss durchgezogen werden.“ Europa brauche ein eigenes Transportflugzeug, sonst müssten die EU-Staaten bei Herstellern in der Ukraine und Amerika einkaufen. Für den CSU-Politiker ist klar: Europa müsse in der Lage sein, solche Flugzeuge selbst zu bauen. Auch rät er davon ab, Airbus über Schadenersatzforderungen existenziell zu gefährden. Uhl: „Schließlich hat der Bund als Auftraggeber auch eine Mitverantwortung an den hohen Entwicklungskosten.“ Ob bei den Einsätzen in Mali oder Afghanistan, die Bundeswehr sei eben auf den A400M angewiesen.

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