Sparkassen-Chef Georg Fahrenschon: Ein Rückzug mit Hindernissen
Georg Fahrenschon hat versucht, seinen Strafbefehl wegen Steuerhinterziehung zu verheimlichen. Nun ist nicht die Affäre das große Problem, sondern der Umgang mit ihr.
In der Welt der Banken und Sparkassen werden Konflikte in der Regel diskret und mit großzügigen Abfindungen beigelegt. Dass das im Fall von Georg Fahrenschon nicht funktioniert, hat sich der frühere bayerische Finanzminister selbst zuzuschreiben.
Als er sich entschied, den anderen Verbandsoberen einen Strafbefehl wegen Steuerhinterziehung zu verheimlichen, ist der Sparkassenpräsident ein enormes Risiko eingegangen: das Risiko, dass die Sache irgendwann auffliegen würde. Entsprechend laut ist das öffentliche Echo.
Wie lange kann Fahrenschon sich noch halten?
Wie so oft war zuletzt auch im Fall Fahrenschon nicht mehr die Affäre selbst das Problem, sondern der Umgang mit ihr. Das gilt für den Verbandspräsidenten, der allzu durchsichtig auf Zeit gespielt hat, genauso wie für die Sparkassen selbst, aus deren Sicht er als Spitzenmann nicht mehr tragbar ist. Ausgerechnet die mächtigen Regionalfürsten, die als das heimliche Machtzentrum der Finanzgruppe gelten, wirkten tagelang seltsam ohnmächtig. Sie haben Fahrenschon zwar angezählt – aber, um in der Sprache der Boxer zu bleiben, sein Stehvermögen unterschätzt.
Wer den Präsidenten nun aus dem Ring nimmt, er selbst oder der Verband, ist noch nicht ganz klar. Ein paar Narben aber werden auf beiden Seiten bleiben.
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Wer ich so dämlich anstellt mag vielleicht als Finanzminister in Bayerm noch durchgehen, wo sich dessen Tätigkeit auf das gelegentliche Eröffnen von Umgehungsstraßen, Ski-Schaukeln u. ä. beschränkt, weil die Steuergeldquellen ohne großes eigenes Zutun sprudeln. Als Chef-Lobbyist der, Draghi und seiner EZB sei Dank, schwer gebeutelten, Personal und Zweigstellen reduzierenden Sparkassen ist er völlig ungeeignet und obendrein noch entschieden zu hoch dotiert.