3600 Stellen stehen bei Airbus angeblich auf dem Spiel - einige davon auch in Augsburg. Wenn der Konzern jetzt Personal abbaut, schädigt er sich selbst.
Airbus nimmt eine gefährliche Flugroute. Wenn der Konzern wirklich tausende Jobs abbauen will, schädigt sich das Unternehmen selbst. Denn der Flugzeugbauer sitzt auf einem Berg von Bestellungen. Rein rechnerisch dauert es rund zehn Jahre, ehe all diese Aufträge abgearbeitet sind.
So würde Airbus-Chef Tom Enders Aribus nachhaltig schwächen, wenn er jetzt im großen Stil Beschäftigten den Laufpass gibt. Denn in Deutschland und gerade in Augsburg sind Fachkräfte in Zeiten von Vollbeschäftigung eine Kostbarkeit. Besonders im Luftfahrtbereich können sie schnell einen neuen Job finden. Wenn Airbus aber in ein, zwei Jahren wieder mehr Beschäftigte braucht, sind die Experten weg und kommen sicher aus Zorn über ihre Entlassung nicht zurück.
Mitarbeiter umzuschulen wäre die bessere Lösung
Vernünftiger wäre es, wenn der Flugzeugbauer Mitarbeiter, die in kriselnden Bereichen (Riesen-Flugzeug A380, militärischer Transportflieger A400M) nicht mehr gebraucht werden, in boomende Sparten versetzt. Denn vor allem die kleinen Flugzeuge des europäischen Anbieters verkaufen sich wie wild. Deshalb kann sich Airbus über einen Rekordauftragsbestand freuen.
Es ist also jede Frau und jeder Mann gefragt. Mit einer Strategie der Versetzung und nicht einer Hauruck-Aktion des Stellenabbaus könnten in Augsburg beim Airbus-Zulieferer Premium Aerotec alle rund 4000 Arbeitsplätze abgesichert werden. So sieht eine kluge und damit nachhaltige Firmenpolitik aus.
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