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Teuerung
08.08.2018

Wie die Menschen in der Türkei unter dem Verfall der Lira leiden

Die türkischen Wechselstuben schrauben ihre Kurse immer höher.
Foto: Ozan Kose, afp (Symbolbild)

Die Währung hat fast ein Drittel ihres Wertes verloren. Fast alles wird teurer. Die Türken stöhnen unter der Belastung.

Ein Netzkabel für einen Computer? Der Elektrohändler hebt bedauernd die Hände. „Die habe ich nicht mehr nachbestellt, denn die kommen aus dem Ausland“, sagt er. „Ich habe sie bisher für 20 Lira verkauft, doch dafür bekomme ich sie jetzt selbst nicht mehr.“ Und nun? Der Händler zögert kurz, dann zieht er das Netzkabel aus seiner Registrierkasse und reicht es über den Tresen. Die Kasse, so impliziert er mit seiner Geste, werde er wohl nicht mehr lange brauchen. Mit stummem Entsetzen sehen die Türken in diesen Tagen zu, wie ihr Geld, ihr Einkommen und ihr Erspartes vor ihren Augen wegschmilzt.

Die Szene, die sich vor wenigen Tagen in einem kleinen Elektroladen in Istanbul zutrug, erinnert an den Beginn der letzten großen Umwälzung in der Türkei. Ein Blumenhändler warf im April 2001 dem damaligen Ministerpräsidenten Bülent Ecevit seine Registrierkasse vor die Füße, weil er ihn für den Kollaps der Wirtschaft und seinen Ruin verantwortlich machte. Die Geste war das Startsignal für Massenproteste, die eineinhalb Jahre später zur Revolution an der Wahlurne führten, mit der die AKP von Recep Tayyip Erdogan die alte Garde der Türkischen Republik ablöste.

Die Lira hat drastisch an Wert verloren

Diesmal trifft es die Türken mindestens ebenso schlimm. Die Lira hat seit Jahresbeginn fast ein Drittel ihres Wertes gegenüber dem US-Dollar verloren. Eine katastrophale Entwicklung: Die rohstoffarme Türkei bestreitet fast ihre gesamte Energieversorgung mit Hilfe von Einfuhren von Öl und Gas – die in Dollar gehandelt werden. Allein die Schulden türkischer Unternehmern in ausländischen Währungen werden auf insgesamt mehr als 200 Milliarden Dollar geschätzt. Experten rechnen mit einer Welle von Konkursen, wenn die Firmen ihre Kredite nicht mehr bedienen können.

Und doch gibt es diesmal keine Massenproteste, der Aufschrei bleibt aus. Das liegt zum einen an den Medien, die zum allergrößten Teil auf Regierungslinie sind und zum Beispiel den bis zu sechsprozentigen Wertverlust der Lira an einem einzigen Tag diese Woche nicht einmal erwähnten. Auch Erdogan, andere Regierungsmitglieder und die Zentralbank schweigen.

Zum anderen glauben viele Türken der Regierung, wenn sie sagt, die Wirtschaftskrise sei Folge eines Komplotts feindlicher ausländischer Mächte. Als Erdogan die Bürger vor einigen Tagen zum wiederholten Male aufrief, ihre Dollar-Ersparnisse in Lira umzuwandeln, um so die Landeswährung zu stützen, ging das als Appell an den Patriotismus durch. Erdogan sprach von einem „Wirtschaftskrieg“, den die Türkei durchstehen müsse.

Die Türkei ist seit Monaten im Streit mit den USA. Dabei geht es um die Inhaftierung des US-Pastors Andrew Brunson. Beide Länder hatten zuletzt Sanktionen verhängt, die türkische Lira verlor infolgedessen zu Beginn der Woche noch einmal deutlich an Wert.

Der Alltag in der Türkei ist plötzlich viel teurer

Das heißt nicht, dass die Türken nicht unter den Wirtschaftsproblemen stöhnen. Sie leiden jedoch im Privaten. In den Familien und unter Freunden sind die Sorgen um Geld und Auskommen das wichtigste Thema. Wie könnte es auch anders sein: Der Lira-Absturz und eine Inflationsrate von fast 16 Prozent machen den Alltag plötzlich sehr viel teurer. Der staatliche Mindestlohn von 1600 Lira netto im Monat, mit dem viele Türken auskommen müssen, war schon Anfang des Jahres mit einem Gegenwert von 352 Euro nicht gerade üppig. Heute sind es nur noch 260 Euro.

In den vergangenen Wochen erlebten die Türken eine wahre Welle von Preisanhebungen: Brot, Strom, Gas – alles wurde teurer. Einen ebenfalls anstehenden Preisanstieg beim Benzin konnte die Regierung nur durch einen eiligen Steuernachlass bei Kraftstoff ausgleichen.

„Bitte heiratet nicht mehr oder ladet mich zumindest nicht zur Hochzeit ein“, appellierte ein junger Mann per Twitter an seinen Freundeskreis. Denn der Preis für das traditionelle Hochzeitsgeschenk – eine zwei Gramm schwere Goldmünze – ist für viele unerschwinglich geworden: Der Preis für die Münze kletterte innerhalb von drei Monaten um mehr als 30 Prozent. Um der Braut das Gold ans Kleid heften zu können, muss ein Normalbürger inzwischen fast ein Viertel seines Monatslohnes hinblättern.

All das ist möglicherweise erst der Anfang, meint der regierungskritische Wirtschaftsexperte Mustafa Sönmez. Der Kursverfall der Lira habe allein die Unternehmensverschuldung seit Februar um mehr als 340 Milliarden Lira anschwellen lassen, schrieb er auf Twitter. „Das zerreißt sowohl die Firmen als auch die Banken.“ Sönmez und andere Experten halten inzwischen ein Hilfspaket des Internationalen Währungsfonds für möglich. Auch in der Krise von 2001 griff er ein und verpasste dem Land ein Konjunkturprogramm – das für viele Normalbürger ebenso schmerzhaft war wie die Krise selbst.

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Die Diskussion ist geschlossen.

09.08.2018

Bestellt und geliefert - kein Rückgaberecht.

09.08.2018

wer Verbrecher zu lebenslange Herscher wählt muß sich auch über die Folgen im klaren sein !! vor allem die sogenanten Auslandstürken die eine Abwahl Erdogans verhindet haben sollten sich mal klar werden was sie ihren Landsleuten in der Türkei für eine Busse und dehnmütigung auferlegt haben
(edit/mod)