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Interview
23.05.2018

Top-Ökonom Wambach: "Wir müssen das Risiko Trump entschärfen"

ZEW-Präsident Achim Wambach plädiert dafür, das „Konjunktur-Risiko Trump zu entschärfen“.
Foto: ZEW

Der Chef des ZEW-Instituts weist auf die Gefahrenherde für die konjunkturelle Entwicklung in Deutschland hin. Noch glaubt er an eine Fortsetzung des Aufschwungs.

Herr Wambach, müssen wir uns Sorgen um die deutsche Wirtschaft machen? Schließlich ist der Konjunktur-Index Ihres Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung im April in den negativen Bereich gerutscht. Warum verharrte der ZEW-Index auch im Mai auf diesem Niveau?

Achim Wambach: Wir hatten im ersten Quartal 2018 gute Werte für Exporte und Produktion. Doch diese wurden in der aktuellen Umfrage durch politisch getriebene Unsicherheiten überlagert. Insbesondere drückte aktuell die Kündigung des Atomabkommens mit dem Iran durch die Vereinigten Staaten auf die konjunkturelle Stimmung. Hinzu kommt, dass man weiterhin eine Eskalation des Handelskonflikts mit den USA befürchten muss. Nicht zuletzt belasten aber auch die steigenden Rohölpreise die Konjunktur-Erwartungen für Deutschland.

Müssen wir uns also Sorgen machen?

Wambach: So viel kann ich sagen: Wir beobachten derzeit eine hohe Unsicherheit. Bei der Ermittlung des ZEW-Index werden ja Finanzmarkt-Experten befragt. Und diese Spezialisten reagieren sehr sensibel auf Unsicherheiten. So ist etwa unklar, ob und wann US-Präsident Trump Zölle auf EU-Produkte erheben wird. Hinzu kommt die Sorge um den Syrien-Konflikt und die Lage in Nahost.

Wann geht der schon so lange währende Wirtschaftsaufschwung zu Ende?

Wambach: Irgendwann geht er zu Ende, aktuell sehen die Zeichen allerdings noch gut aus. Alle wesentlichen Konjunkturprognosen deuten darauf hin, dass die deutsche Wirtschaft in diesem und im kommenden Jahr noch spürbar wachsen wird. Insofern müssen wir uns für diesen Zeitraum keine Sorgen machen. Jetzt kommt aber ein Aber.

Was für ein Aber?

Wambach: Dieses Aber besteht in den von mir vorab bereits angesprochenen Risiken. Die sind ja da. Die Frage ist nur, ob und wann sie Wirklichkeit werden. Das weiß derzeit keiner.

Mehren sich die Risiken, die den Aufschwung in Deutschland beenden könnten?

Wambach: Das hängt davon ab, wie die Politik mit diesen Risiken umgeht. So wird wichtig sein, wie Europa auf den Protektionismus von Trump reagiert. Es gibt jedenfalls viele ungelöste Probleme. So wissen wir nach wie vor nicht, wie wir mit dem Brexit, also dem Ausstieg der Briten aus der EU, bestmöglich umgehen sollen. Großbritannien ist unser fünftgrößter Wirtschaftspartner. Wenn der Austritt der Briten nicht ordentlich geregelt wird, werden wir das zu spüren bekommen. Es gibt also reichlich Risiken für die Konjunktur. Die Politik kann allerdings dazu beitragen, dass sich diese Risiken nicht materialisieren.

Doch gegen Trump scheint kein Kraut gewachsen zu sein.

Wambach: Es ist zweifellos nicht einfach, mit dem Präsidenten der Vereinigten Staaten umzugehen. Doch ich bin optimistisch, dass wir auch mit Trump Regelungen hinbekommen können. Beispielsweise bei den Zöllen gibt es noch reichlich Freiheitsgrade. Wir erheben höhere Zölle auf Pkws, die Amerikaner auf Pick-ups, also Geländewagen mit ebener, offener Ladefläche. Das muss man auf Dauer sicher nicht so beibehalten. Hier bieten sich Kompromisse an.

Müssen wir jetzt psychologisch geschickt alles daran setzen, das Konjunktur-Risiko Trump zu entschärfen?

Wambach (lacht): Genau. Das sollten wir tun. Denn dieses Risiko brauchen wir nicht. Eines ist klar: Auch die Amerikaner haben deutlich vom internationalen Handel profitiert, etwa durch günstige Produkte für Konsumenten. Die weltweite Arbeitsteilung, also die Globalisierung, ist eine Erfolgsgeschichte. So wäre China nie so groß geworden und hätte nicht so viele Menschen aus der Armut herausführen können, wenn es die Globalisierung nicht gegeben hätte.

Irgendwie wirkt Trump wie eine Art Kreuzritter gegen die Globalisierung. Es gibt ja auch viele Schattenseiten dieser Entwicklung.

Wambach: Ja, es gibt auch Verlierer der Globalisierung. In Deutschland ist die Bilanz allerdings positiv. Hierzulande entstanden etwa durch den immer intensiveren Warenaustausch mit China mehr neue Arbeitsplätze als alte wegfielen. In den USA fällt diese Arbeitsplatz-Bilanz gegenüber China dagegen negativ aus. Dort sind mehr Arbeitsplätze weggefallen als neue entstanden.

Zwei humorvoll gemeinte Keramikkrüge einer britischen Firma, die den US-Präsidenten zeigen.
Foto: Aaron Chown, dpa

Trump kritisiert den hohen Leistungsbilanzüberschuss Deutschlands. Müssen wir schwächer werden, um ihn zu beruhigen?

Wambach: Die Exportstärke Deutschlands ist nicht das Resultat einer politischen Entscheidung, sondern sie ergibt sich aus unzähligen Einzelentscheidungen von Unternehmen. Unsere Firmen sind einfach sehr gut. Ihre Produkte sind weltweit gefragt. Der Leistungsbilanzüberschuss ist auch nur die eine Seite der Medaille. Die andere Seite ist die Tatsache, dass Deutschland viel Geld im Ausland anlegt. Davon profitieren ja auch die USA.

Dennoch sorgt unsere Außenhandels-Macht nicht nur in den USA für Unmut. Auch die Franzosen sind genervt.

Wambach: Es gibt eine ganze Reihe von Maßnahmen, die sowieso sinnvoll wären, und die sich auch in der Leistungsbilanz widerspiegeln würden. Investitionen in die Infrastruktur beispielsweise - man denke nur an den Breitbandausbau, wo wir international hinterherlaufen – wären eine solche Maßnahme. Dann würde das Geld in Deutschland bleiben. Auch eine weitere Liberalisierung der Dienstleistungsberufe wie etwa der Architekten oder Apotheker würde dazu beitragen, weil dann Menschen und Firmen aus anderen Ländern leichter ihre Dienste hierzulande anbieten könnten.

Müssen die Löhne weiter steigen?

Wambach: Zu einer Reduktion des Leistungsbilanzüberschusses tragen auch die höheren Löhne bei, wie sie in vielen Branchen in den vergangenen Tarifrunden durchgesetzt wurden, weil damit der Konsum in Deutschland angekurbelt wird. All das wird aber nicht Wunder wirken, also unsere Leistungsbilanz keineswegs dramatisch reduzieren. Und Trump muss eines wissen: Wenn er will, dass deutsche Unternehmen mehr Arbeitsplätze in den USA schaffen, dort aber zugleich weniger Autos oder Maschinen verkaufen sollen, dann geht das nicht zusammen.

Zur Person: Professor Achim Wambach, 50, ist seit April 2016 Präsident des renommierten Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung - kurz ZEW - in Mannheim. 2014 wurde er Mitglied der Monopolkommission der Bundesregierung. Seit 2016 ist Wambach der Vorsitzende dieses wichtigen Gremiums.

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