Übernahmeversuch: AMS sichert sich weitere Osram-Anteile
Der hoch verschuldete österreichische Halbleiterhersteller AMS will den deutschen Leuchtenhersteller Osram übernehmen. Das Angebot läuft heute um 24 Uhr aus.
Im Bieterrennen um den Leuchtenhersteller Osram hat sich der österreichische Halbleiterhersteller AMS weitere Anteile gesichert - ist aber noch ein gutes Stück von der Zielgeraden entfernt. AMS halte bereits rund 15 Prozent der Osram-Aktien, weitere 10 Prozent seien AMS inzwischen schon angedient worden, sagte eine Sprecherin am Dienstagmittag.
Berichten zufolge will Allianz-Tochter AGI ihre 9 Prozent an AMS verkaufen
Bedingung für die Übernahme ist, dass AMS auf mindestens 62,5 Prozent der Osram-Anteile kommt. Institutionelle Investoren entscheiden sich aber in der Regel erst kurz vor Ablauf der Angebotsfrist. Das AMS-Angebot läuft am Dienstag um 24 Uhr aus. Mit der Bekanntgabe des Ergebnisses wird wegen des Tags der deutschen Einheit erst am Freitag gerechnet.
Medienberichten zufolge will der zweitgrößte Osram-Aktionär, die Allianz-Tochter AGI, ihre 9 Prozent an AMS verkaufen. AGI wollte die Berichte nicht kommentieren. Die Osram-Aktie lag am Dienstagmittag bei 39,50 Euro und damit unter den von AMS angebotenen 41 Euro. Das Angebot der US-Finanzinvestoren Bain Capital und Carlyle in Höhe von 35 Euro je Aktie läuft ebenfalls am Dienstag aus, spielt aber de facto keine Rolle mehr. Die AGI hatte es sofort als zu niedrig abgelehnt, Bain und Carlyle wurden nicht einmal 1 Prozent der Osram-Aktien angeboten, die Annahmeschwelle liegt bei 70 Prozent.
IG Metall lehnt Osram-Übernahme durch verschuldete AMS ab
Bain hatte zwar mit der Investmentgesellschaft Advent als neuem Partner zusammen noch ein weiteres Angebot angekündigt, aber nichts mehr nachgelegt. Die Finanzierung stehe nicht, und die Investoren hätten auch ihre Prüfung der Osram-Bücher noch nicht abgeschlossen, hieß es aus Finanzkreisen.
Die IG Metall lehnt eine Übernahme von Osram durch die kleinere, hoch verschuldete AMS ab und fürchtet eine Zerschlagung des Lichtkonzerns. Auch das Osram-Management hat Bedenken. (dpa)
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