Die Landwirtschaftsministerin nimmt sich immer wieder wichtige Themen vor. Aktuell die Lebensmittelverschwendung. Doch statt zu handeln, will sie nur gefallen.
In der Politik von Julia Klöckner lässt sich ein Muster erkennen: Sie greift wichtige Themen auf - Ferkelkastration, Tierwohlsiegel, weniger Zucker, Fett und Salz in Fertigprodukten und jetzt eben Lebensmittelverschwendung. Dann kündigt sie groß an, dass sie eine Strategie erarbeiten wird.
Toll, denken die Verbraucher, da setzt sich eine Ministerin für unsere Gesundheit ein. Dafür, dass wir bessere Einkaufsentscheidungen treffen können. Aber dann tut Klöckner jedes Mal wieder das Gleiche: nichts, und das mit viel Brimborium.
Ziel einer Politikerin kann es nicht sein, jeden zu gefallen
Sie setzt ein aufs andere Mal auf Freiwilligkeit. Das hört sich auch erst mal gut an. Miteinander ist doch besser als gegeneinander. Das Problem ist nur: Klöckner macht den Bock zum Gärtner. Damit werden die Regeln niemals so streng ausfallen, wie sie sein müssten, um etwas zu bewirken.
Für die CDU-Frau ist das der einfachere Weg, sie macht sich keine Feinde. Nur: Jedem gefallen zu wollen, kann vielleicht das Ziel einer Weinkönigin sein. Eine Politikerin muss sich trauen, unbequem zu werden. Das Ziel gibt ihr schließlich recht.
Die Diskussion ist geschlossen.
Leider ist Frau Klöckner da nicht alleine. Die gesamte Bundesregierung arbeitet doch in dem "Wohlfühl" Modus. Nicht mal eine einfache Nährstoffampel bekommen sie hin. Dabei sind die Fertigprodukte maßgeblich für die gesundheitlichen Probleme verantwortlich. Selbst Kinder entwickeln schon Diabetes Typ 2, doch die Politik setzt auf "Freiwilligkeit". Es wird die Gesundheit einer ganzen Generation aufs Spiel gesetzt. Vor dem demografischen Damoklesschwert vielleicht sogar beabsichtigt. Jedenfalls singt die Lebenserwartung in Deutschland wieder: https://www.t-online.de/gesundheit/gesund-leben/id_84295638/einbruch-der-lebenserwartung-werden-wir-doch-nicht-immer-aelter-.html
Nicht die Politik setzt hier auf "Freiwilligkeit", sondern ihre Strippenzieher (= Lobbyisten) im Hintergrund. Diese gehen ja mittlerweile in Berlin ein- und aus, als ob sie zum gewählten Personal gehörten. Alles nur faule Ausreden um den eigenen Dreck im Zeitschindermodus weiters konstant auf dem Markt zu halten. Ein paar haltlose Werbesprüche dazugelegt und weiter geht's zur nöchsten Baustelle. Man sollte sich nicht über die untätige Politik beschweren, das Volk hat sie in Amt und Würden gebracht!
Ach, wäre sie doch lieber eine Berufs-Weinkönigin geblieben!
Julia Klöckner hat sich auch wieder in Aachen präsentiert: Eine vorlaute Weinkönigin, ohne Sach- oder Fachkenntnis, aber jederzeit im Wahlkampf.
Guter und leider auch notwendiger Kommentar!
Raimund Kamm