Warnstreiks: Redakteure legen die Arbeit nieder
Im Tarifkonflikt der Zeitungsredakteure legen heute viele Journalisten die Arbeit nieder. Auch unser Medienhaus ist davon betroffen.
Seit mehreren Monaten verhandelt der Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) mit Deutschem Journalistenverband (DJV) und dju in ver.di über neue Tarifverträge für die rund 13.000 Redakteure an Tageszeitungen. Es geht einmal mehr um Geld, eine Anpassung der Tarifverträge an die veränderte Medienwelt - aber auch um die Zukunft eines Berufsstands.
Zuletzt boten die Verleger für die Journalistinnen und Journalisten an Tageszeitungen bei 24 Monaten Laufzeit eines neuen Gehaltstarifvertrags zweimal 1,3 Prozent mehr. „Das ist völlig unzureichend“, wertete DJV-Verhandlungsführer Kajo Döhring. Mit dieser Einkommenssteigerung lägen die Journalisten deutlich unter der zu erwartenden Inflationsrate.
„Wir sind auf die Gewerkschaften zugegangen und erwarten nun von den Arbeitnehmervertretern Einigungsbereitschaft in der nächsten Runde“, erklärte wiederum BDZV-Verhandlungsführer Georg Wallraf.
Wallraf begrüßte nach der jüngsten Verhandlungsrunde, dass sich die Verhandlungsparteien näher gekommen seien bei dem Vorschlag von Verlegerseite, die Berufsjahresstaffel optional mit Qualifizierungsmaßnahmen zu verknüpfen, um Redakteure inhaltlich und technisch für ihre tägliche Arbeit fit zu machen. „Am Ende des Tages zählt, dass sich der BDZV beim entscheidenden Thema Einkommen nicht aus seiner Wagenburg heraus bewegt“, meinte hingegen Döhring.
Begleitet wird die laufende Tarifrunde von zahlreichen Warnstreiks an Zeitungen in mehreren Bundesländern. Heute ist unter anderem die Augsburger Allgemeine von den Ausständen betroffen. Die nächste Verhandlungsrunde ist am 25. April. (AZ)
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