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München
25.01.2019

Warum Aldi und Lidl jetzt Wohnungen aufs Dach bauen

Einstöckig mit Flachdach: So sehen viele Filialen aus. In Großstädten gehen die Unternehmen aber dazu über, ihre Gebäude aufzustocken – und so gleichzeitig Wohnungen zu bauen.
Foto: Mathias Balk, dpa (Symbolbild)

In vielen Städten fehlen Wohnungen. Immer wieder fordern Experten deshalb, in die Höhe zu bauen. In München will der Discounter Lidl nun genau das tun.

Von außen sieht der Laden im Münchner Stadtteil Sendling aus wie eine beliebige Discounter-Filiale irgendwo im Land: ein Flachbau, graue Verkleidung, hoch oben das gelb-blaue Lidl-Logo. Bald könnte der Händler hier jedoch in einer für München eher ungewöhnlichen Rolle auftreten: als Vermieter. Der Discounter will das Gebäude nach eigenen Angaben abreißen und einen Neubau mit rund 1700 Quadratmetern Verkaufsfläche hinstellen. Der soll diesmal jedoch nicht nur ein Stockwerk haben, sondern gleich mehrere. 10.000 Quadratmeter Wohnfläche plant das Unternehmen ein, Fachleute nennen das „Nachverdichtung“.

Auch im Stadtteil Obermenzing sollen zwischen 30 und 36 Wohnungen über einer Filiale entstehen, im Nordwesten der Stadt baut Lidl Büros. Zu welchen Preisen die Flächen vermietet oder verkauft werden, ist noch nicht bekannt. In München ist bewegt sich der Discounter damit auf einem relativ neuen Feld. An sich ist das Konzept jedoch nicht neu. Am Tegernsee hat Lidl schon vor neun Jahren Wohnungen gebaut, auch in mehreren anderen Städten gibt es bereits Wohnraum auf dem Lidl-Dach. Konkurrent Aldi ist ebenfalls als Bauherr aktiv. Das Unternehmen kündigte im vergangenen Jahr an, in Berlin bis zu 2000 günstige Wohnungen zu bauen. Auch in München hat der Konzern bereits nach oben gebaut.

200.000 Menschen könnten in den nächsten Jahren nach München ziehen

Oftmals müssen die Konzerne diesen Weg gehen. Denn Kommunen überlegen sich heute ganz genau, ob sie Supermärkten oder Discountern eine Genehmigung erteilen. Zu knapp sind die Bauplätze in der Innenstadt. Wer nicht nur einen neuen Markt, sondern auch dringend benötigte Wohnungen baut, hat deutlich bessere Chancen auf eine Baugenehmigung.

Das gilt umso mehr in einer Stadt wie München, wo der Mietmarkt umkämpft ist wie nirgendwo sonst in Deutschland. Die Landeshauptstadt wächst immer weiter. In den nächsten sieben Jahren könnten aktuellen Prognosen zufolge mehr als 200.000 Menschen in die Stadt ziehen. Menschen, die neue Wohnungen brauchen werden, am besten mit möglichst niedrigen Mieten.

Entsprechend gut gefällt Beatrix Zurek die Idee, auf Supermarkt-Dächern günstige Wohnungen zu bauen. Die SPD-Politikerin sitzt im Münchner Stadtrat und ist Präsidentin des örtlichen Mietervereins. „Ich halte das für eine gute Lösung“, sagt sie, „besonders in Großstädten“. So hätten auch Menschen, die sich keine hohen Mieten leisten können, die Möglichkeit, in der Innenstadt zu wohnen. Sie ist der Meinung, dass in einer Stadt wie München künftig alle „ein wenig zusammenrücken müssen“.

Eine Million Wohnungen könnten auf Dächern entstehen

Auch Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter ist ein Befürworter der Idee. Vor zwei Jahren hatte der SPD-Politiker offensiv bei Managern von Lidl, Aldi, Rewe und Penny für die Pläne geworben. Ein Modellprojekt, das zeigt, wie Nachverdichtung funktionieren kann, ist das Stelzenhaus im Stadtteil Moosach: Dort hat die städtische Wohnungsbaugesellschaft Gewofag innerhalb eines Jahres ein Haus mit 120 Wohnungen hochgezogen. Der Holzbau steht auf Stelzen über dem ehemaligen Parkplatz eines Schwimmbads, heute wohnen dort Menschen, die sich die hohen Mieten in München nicht mehr leisten können: Auszubildende, Flüchtlinge oder Rentner. Auch in Augsburg entsteht aktuell ein Gebäude auf Stelzen: Der Betreiber der Seniorenresidenz Albaretto baut auf einem Parkplatz ein neues Wohnhaus.

Münchens Oberbürgermeister Reiter will künftig deutlich öfter neue Wohnungen auf oder über bestehende Plätze oder Dächer bauen. Und auch bei Experten wird die Idee immer populärer: Wissenschaftler der Technischen Universität Darmstadt haben berechnet, dass in Deutschland allein auf Supermarktdächern bis zu eine Million neue Wohnungen errichtet werden könnten. „Da lässt sich erstaunlich viel rausholen“, sagt auch Wolfgang Rid, Professor für Stadt- und Regionalökonomie an der Fachhochschule Erfurt. Bisher sei diese Art der Nachverdichtung aber eher noch ein „Seitenarm“ der Stadtplanung. Rid warnt auch davor, auf einmal überall, wo es möglich ist, bestehende Gebäude aufzustocken. Würden die Häuser plötzlich viel höher, ergebe sich schnell „ein schluchtartiger Charakter“, Städte würden dunkler und dichter. Nachverdichtung, sagt er, ist sinnvoll. Aber sie müsse sich mit dem Stadtbild vertragen.

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