Weitere Abgänge stehen fest: Warum geht die halbe Kuka-Spitze?
Plus Bernd Liepert ist ein Roboter-Mann durch und durch. Trotzdem ist seine Zeit bei Kuka abgelaufen. Fast eine Kitsch-Geschichte - aber ohne Happy End.
Die Geschichte von Bernd Liepert und Kuka ist fast ein bisschen kitschig. Der 57-Jährige ist kein Nadelstreifen-Manager, sondern eher der Typ Tüftler. Er entwickelt die erste Roboter-Steuerung via Computer und schafft es bis an die Konzernspitze. Er wird degradiert, gefeuert und wieder eingestellt. Dann erlebt „Mister Robotic“, wie er von den Kukanern genannt wird, die erstaunliche Wiedergeburt des Augsburger Traditionsunternehmens. Es sind glückliche Jahre. Nur ein Happy End wird es in dieser Geschichte nicht geben. Das letzte Kapitel schließt sich am 31. Januar.
Gleich vier Kuka-Manager hören im Januar auf
Nur drei Wochen, nachdem Kuka überraschend die Trennung von Vorstandschef Till Reuter bekannt gegeben hat, steht fest: Gleich vier weitere Spitzenmanager verlassen das Unternehmen. Einer von ihnen ist Bernd Liepert, der zuletzt als Innovationschef für den Roboterbauer tätig war. Die brisante Nachricht verbreitet sich über eine schmucklose Hausmitteilung im Kuka-Intranet. Da ist von neuen beruflichen Herausforderungen die Rede. Was man eben so schreibt, wenn sich die Wege trennen. Aber was steckt in Wahrheit dahinter? Kann das wirklich Zufall sein – so kurz nach Reuters Abgang, den man nicht ruhigen Gewissens als freiwillig beschreiben kann? Und welches Spiel spielen die Chinesen?
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Die Diskussion ist geschlossen.
Die jüngsten Ereignisse scheinen jedenfalls grundsätzliche Bedenken bei der Übernahme von Firmen in sensiblen Bereichen nicht zu verringern.
Ist ein chinesischer Investor ein ganz normales Unternehmen, das sich im globalen Wettbewerb so verhält wie beispielsweise viele italienische, französische oder amerikanische Unternehmen?
Oder ist es Instrument eines staatskapitalistischen Systems, das eine wirtschaftliche Vormachtstellung anstrebt?
Die Antwort entscheidet über die Perspektive auf aktuelle Entwicklungen.
Teile der Firmenspitze werden doch nicht ausgetauscht, weil diese Personen sol toll waren, so heimatverbunden, etc. die gehen, weil offenbar die strategische Ausrichtung samt der in Rasanzs notwendigen Innovation, nicht mehr passte.
Diese stinknormalen Mechanismen im globalisierten Wettbewerb des ungebändigten Kapitalismus gelten mit und ohne chinesische Investoren.
Politik- und Wirtschaftsredakteure - auch der Augburger Allgemeine - wissen das bestimmt; es nutzt niemanden, Augenwischerei wegen Lokalkolorit zu betreiben. Derartiges zu unterbinden ist eine Frage des weltweiten Wirtschaftssystems, das auf Wachstum, permanente Weiterentwicklung ohne Rücksicht auf Mensch und Natur undsystematische Ausbeutung (in unterschiedlichen Graden), wiederum von Mensch und Natur basiert.
Und nur weil es vor Ort passiert, wird das ansonsten bejubelte System des "freien Wirtschaftens" ein kleinwenig in Frage gestellt.
Kuka wird sich wieder auf seine Spitzenposition zurückkämpfen; die Innovationskraft ist hier angesiedelt und nicht am Gelben Fluss.