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Tierseuche
10.09.2020

Was Landwirten und Verbrauchern mit der Schweinepest droht

Ein elektrischer Wildschutzzaum entlang der polnischen Grenze nördlich von Frankfurt an der Oder soll das Einschleppen der Afrikanischen Schweinepest ASP nach Deutschland verhindern.
Foto: Volker Hohlfeld

In Brandenburg ist ein totes Wildschwein gefunden worden, das mit der Afrikanischen Schweinepest infiziert war. Weshalb Bauern sich jetzt große Sorgen machen.

Es ist bisher nur ein Tier. Trotzdem ist der Fall eingetreten, vor dem viele Landwirte Angst hatten. In Brandenburg ist ein totes Wildschwein gefunden worden, das an der Afrikanischen Schweinepest verendet ist. Es ist der erste nachgewiesene Fall in Deutschland. Bisher wütete das Virus vor allem in Osteuropa. Landwirte, Jäger und Politiker sind hochbesorgt. Denn die Schweinepest ist hochaggressiv, verläuft für die Tiere meist tödlich. Eine Ausbreitung des Virus wäre für viele landwirtschaftliche Betriebe fatal. Ein Überblick, was gegen die Ausbreitung des Virus unternommen werden soll und was die Afrikanische Schweinepest für Landwirte und Verbraucher bedeutet.

Was ist die Afrikanische Schweinepest?

Es handelt es sich um eine Viruserkrankung, die Wild- und Hausschweine befällt. Die Krankheit gilt als hoch ansteckend. Betroffene Tiere bekommen typischerweise Fieber und sterben meist binnen weniger Tage. Auch Schwäche, Fressunlust, Bewegungsstörungen, Atemprobleme, Durchfall oder Blutungen können bei Tieren auftreten, berichtet das Friedrich-Loeffler-Institut, ein Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit. Die Krankheit stammt aus Afrika, hatte sich aber bereits ab 1978 auf Sardinien und nach der Jahrtausendwende stark in Osteuropa ausgebreitet. Seit 2014 gibt es Fälle in Polen, seit 2017 in Tschechien, 2018 war Belgien betroffen.

Wo ist das tote Wildschwein gefunden worden?

Das offenbar seit längerer Zeit tote Tier ist im Landkreis Spree-Neiße gefunden worden, nahe an der Grenze zum Kreis Oder-Spree, berichtete die brandenburgische Landesregierung. Beide Landkreise grenzen direkt an das Nachbarland Polen.

Was wird jetzt gegen die weitere Ausbreitung unternommen?

In den beiden betroffenen Landkreisen laufen Krisenmaßnahmen an. Die Zone 15 Kilometer rund um den Fundort wird zum Gefahrengebiet erklärt, sagte die brandenburgische Landesverbraucherministerin Ursula Nonnemacher (Grüne). Das Gebiet reiche auch nach Polen. In dem Gebiet gebe es Schweinehalter, der nächste Betrieb liege sieben Kilometer entfernt. "Wir müssen jetzt alles versuchen, um eine weitere Ausbreitung des Seuchengeschehens zu verhindern", sagt Nonnemacher. In dem Gebiet ist unter anderem ein Jagdverbot vorgesehen, um Wildschweine nicht aufzuschrecken. Denkbar seien dort auch Ernteverbote für Maisfelder. Veranstaltungen mit Schweinen wie Hoffeste werden untersagt. In der Vergangenheit ist bereits an der Grenze zu Polen ein Elektrozaun gebaut worden, damit kranke Tiere gehindert werden, aus Osteuropa über die Grenze zu kommen.

Wie trifft das Virus die Schweinehalter?

Greift die Afrikanische Schweinepest von Wildschweinen auf Ställe über, wäre das fatal. Bisher gibt es nach Angaben des Bayerischen Bauernverbandes keine Impfung gegen die Krankheit. Befällt die Krankheit einen Stall, droht die Tötung aller Hausschweine Tiere: Nur durch die "konsequente Tötung von betroffenen Schweinebeständen und Schwarzwildpopulationen", könne die Krankheit bekämpft werden, heißt es beim Bauernverband. So weit ist es aber in Deutschland nicht: Noch ist das Virus eben lediglich bei einem toten Wildtier nachgewiesen worden. Wirtschaftliche Folgen können sich aber schneller ergeben.

Welche wirtschaftlichen Nachteile drohen den Bauern bereits jetzt?

"Mit dem Fund des infizierten Wildschweins verliert Deutschland seinen Status als Land, das frei ist von der Afrikanischen Schweinepest", sagt Stefanie Härtel, Sprecherin des Bayerischen Bauernverbandes. Asiatische Länder wie China könnten jetzt die Einfuhr deutschen Schweinefleischs stoppen. "Wir gehen davon aus, dass der Fund zu erheblichen Marktverwerfungen führt", sagt Härtel. Rund ein Viertel aller deutschen Schweinefleischexporte gehe bisher nach China. Das Bundeslandwirtschaftsministerium will aber mit Drittländern verhandeln, ob sich der Export aus schweinepestfreien Gebieten so weit wie möglich aufrechterhalten lässt. Für den Handel innerhalb Europas gebe es durch den Fund erst einmal keine Einschränkungen, sagte Härtel – mit Ausnahme der brandenburgischen Betriebe, die in den Zonen rund um den Fundort liegen.

Wie bedeutend ist die Schweinehaltung in Bayern?

Die Schweinezucht spielt auch in Bayern eine Rolle: Im Freistaat zählte das Statistische Landesamt zuletzt rund 4300 schweinehaltende Betriebe mit mindestens 50 Schweinen oder zehn Zuchtsauen. Es werden dort über drei Millionen Tiere gehalten.

Gefährdet das Virus auch Verbraucher, zum Beispiel, wenn sie Schweinefleisch oder Wurst essen?

Für Menschen ist die Tierseuche ungefährlich, betonte am Donnerstag CDU-Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner. Selbst wenn Fleisch von kranken Tieren verzehrt werden würde, gehe davon keine Gefahr für die Gesundheit aus. Die Afrikanische Schweinepest sei keine zwischen Tier und Mensch übertragbare Infektionskrankheit, teilt auch das Friedrich-Loeffler-Institut mit.

Wie wird das Virus verbreitet?

Die Afrikanische Schweinepest wird wahrscheinlich nicht von den Tieren selbst, sondern eher von den Menschen verbreitet, sagt Thomas Schreder, Vizepräsident des Bayerischen Jagdverbandes. "Erkrankte Tiere laufen keine 200 Kilometer mehr", erklärt er. Stattdessen bestehe das Risiko, dass das Virus ungewollt zum Beispiel über eine weggeworfene Wurstsemmel verbreitet wird, falls das Fleisch belastet war und dann von einem Wildschwein gefressen werde. "Reisende dürfen Wurstbrote und andere Essensreste nicht unachtsam wegwerfen – darin kann das Virus überleben", warnt Bauernpräsident Joachim Rukwied. Auch eine ungewollte Verbreitung entlang des Fernstraßennetzes zum Beispiel durch Fahrzeuge oder in der Kleidung von Menschen ist denkbar.

Können Jäger etwas gegen die Ausbreitung des Virus beitragen?

Der Bauernverband fordert "eine konsequente Bejagung von Schwarzwild", damit sich die Afrikanische Schweinepest nicht ausbreitet. "Als Jäger tun wir bereits, was wir können", versichert Bayerns Jagdverbands-Vizepräsident Schreder: Im vergangenen Jagdjahr vom 1. April 2019 bis 31. März 2020 sei die enorme Zahl von 112.000 Wildschweinen in Bayern erlegt worden. Die Jäger führen zudem ein Kataster über tote Tiere, sie sie im Wald finden. "Unsere Jäger wissen, wo die Wildschweine leben, wo sie sich zum Sterben zurückziehen und wer im Falle eines toten Tieres zu informieren ist", sagt Schreder. An Spaziergänger appelliert er, zeitweise Absperrungen von Maisfeldern oder Waldstücken zu respektieren, wenn dort eine Jagd geplant ist. Zudem plädiert er dafür, die erhöhte Aufwandsentschädigung für Jäger auszudehnen. Bisher gibt es diese für die Jagd in grenznahen Gebieten. "Angesichts des erstmaligen Auftretens der Afrikanischen Schweinepest in Deutschland wäre es sinnvoll, die erhöhte Aufwandsentschädigung auf ganz Bayern auszuweiten", sagt Schreder unserer Redaktion.

Wie ist in der Vergangenheit auf Tierseuchen reagiert worden?

Gegen Tierseuchen wird häufig mit der Tötung ganzer Tierbestände vorgegangen. Im Jahr 2010 sind in Franken zehntausende Zuchtenten wegen Verdachts auf die Vogelgrippe getötet worden. Auch die Maul- und Klauenseuche hat schon zur Keulung von Beständen geführt. Zur Jahrtausendwende sind in England, aber auch in Deutschland tausende Rinder nach dem Auftreten von BSE getötet worden.

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