Kuka-Chef Reuter tritt frühzeitig ab. Das wirft Fragen auf - und rückt die Rolle der chinesischen Eigner wieder in den Vordergrund.
Es ist gar nicht so lange her, da war Augsburg zentraler Ort in einem echten Wirtschaftskrimi: Unter großem Protest von Politikern aus Berlin und Brüssel wurde der traditionsreiche Roboterbauer Kuka innerhalb weniger Monate vom chinesischen Midea-Konzern übernommen. Von Ausverkauf war die Rede, von einem Abzug deutscher Schlüsseltechnologien.
Nur auf Kuka selbst wollte die Aufregung damals nicht so recht überschwappen. Im Gegenteil: Unternehmensspitze und Betriebsrat hießen die neuen Eigner willkommen. China war in der Augsburger Firmenzentrale weniger Schreckgespenst als Chancenbringer.
Kuka-Chef Reuter steht vor der Ablösung
Zweieinhalb Jahre später stellt sich die Frage, ob die Bedenkenträger vielleicht doch richtig lagen. Kuka-Chef Reuter steht vor der Ablösung. Vieles deutet darauf hin, dass die Chinesen mehr Macht übernehmen wollen. Dass mit Reuter aber ausgerechnet der Mann geht, der Kuka erfolgreich saniert hat, wirft Fragen auf – und fördert Verunsicherung bei den Mitarbeitern. Standort und Arbeitsplätze sind zwar bis 2023 gesichert. Wie die Strategie der Chinesen für die Zeit danach aussieht, ist jedoch unklarer als je zuvor.
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Die Diskussion ist geschlossen.
"Strategie der Chinesen": Diese Formulierung legt den Finger in die Wunde.
China hat keine soziale Marktwirtschaft. Es steht für einen gigantischen Staatskapitalismus, der mit aller Konsequenz strategische Ziele verfolgt.
Davor dürfen wir die Augen nicht verschließen.