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Einwanderungsgesetz
22.12.2019

Was passiert, wenn alle Fachkräfte ein Land verlassen?

Die Bundesregierung möchte ein Einwanderungsgesetz beschließen.
Foto: Kay Nietfeld, dpa

Deutschland braucht Fachkräfte. Sie sollen nun aus anderen Ländern angeworben werden. Aber droht dann nicht dort ein Fachkräfteproblem? Ein Professor klärt auf.

Die Bundesregierung möchte mit einem neuen Gesetz wieder gezielt ausländische Arbeitskräfte für den heimischen Arbeitsmarkt anwerben. Schon jetzt kommen Menschen aus dem Ausland zu uns. Wer denn, Herr Professor Thiele?

Rainer Thiele: Die Menschen sind meist relativ jung, etwa zwischen 25 und 40 Jahre alt, und haben eine höhere Ausbildung. Mit dem Westbalkan hatten wir ja schon länger ein Abkommen. Die Menschen vor dort haben eine Schulbildung, die mit der in Deutschland durchaus vergleichbar ist. Wenn es zum Beispiel Menschen aus afrikanischen Ländern sind, sind die Schulausbildungen nicht ganz so hoch einzuschätzen. Aber insgesamt hat ein Großteil der Fachkräfte eine recht hohe Ausbildung.

Im Umkehrschluss heißt das: In den Ländern, aus denen die Menschen kommen, fehlen dann gut ausgebildete Leute.

Thiele: Das stimmt. Die Frage ist dann, wie viele Prozent der gut ausgebildeten Menschen verlassen das Land. Denn es gibt eine Debatte über den sogenannten Brain Drain. Das ist der Fachbegriff für die Auswanderung hochqualifizierter Kräfte, die möglicherweise zu negativen Effekten im Heimatland führt.

Gibt es dafür Beispiele?

Thiele: Das hat man in der Vergangenheit beispielsweise in der Karibik beobachtet. Von dort sind fast alle gut ausgebildeten Menschen in die USA gegangen. Ein weiteres Beispiel sind Ärzte und Krankenschwestern, die in 90er Jahren aus Ghana nach Großbritannien gegangen sind. In beiden Fällen hat sich das negativ auf die Herkunftsländer ausgewirkt.

Was meinen Sie genau mit den negativen Effekten?

Thiele: In Ghana war es so: Von dort hat Großbritannien wirklich aktiv Ärzte und Krankenschwestern angeworben, es gab aber nur relativ wenige Ärzte und Krankenschwestern, weil die Ausbildung teuer ist. Durch die Anwerbung aus Großbritannien wurden es noch weniger. Das hat das Gesundheitssystem stark beeinträchtigt. Das müssen die anwerbenden Länder im Blick haben. Es gibt aber auch positive Effekte.

Und die wären?

Thiele: Zum einen sind das Rücküberweisungen. Gerade besser ausgebildete Fachkräfte, die bei uns ganz gut verdienen werden, überweisen relativ viel in ihre Heimatländer. Das Geld unterstützt die Familien vor Ort. Es fließt auch oft in Investitionsprojekte. Wenn die Menschen zum Beispiel aus Dörfern kommen, dann wird mit dem Geld dort die Dorfentwicklung vorangetrieben. Studien zeigen noch etwas anderes: Wenn für hochqualifizierte Menschen die Möglichkeit besteht, ins Ausland zu gehen, dann hat die Bevölkerung einen viel stärkeren Anreiz, sich hoch zu qualifizieren. Eben um sich die Option offenzuhalten, ins Ausland zu gehen. Viele bleiben am Ende aber zu Hause und helfen dem heimischen Arbeitsmarkt. Dazu kommt etwas drittes, das sich zum Beispiel in Bosnien-Herzegowina beobachten lässt: Die Menschen, die nach Deutschland gekommen sind, hatten dort große Schwierigkeiten, auf dem Arbeitsmarkt überhaupt eine adäquate Beschäftigung zu finden. Weil der Arbeitsmarkt diese Stellen nicht hergegeben hat. Die Ausbildung war gut, aber die Menschen konnten keine entsprechenden gut bezahlten Posten im Inland einnehmen. Dass sie weggegangen sind, war daher kein allzu großer Verlust für das Land. Für die Person selbst ist es aber eine Verbesserung.

Es heißt auch immer: Wenn ausländische Fachkräfte nach Deutschland kommen, können sie hier Wissen erwerben, das sie mit in ihre Heimatländer nehmen, wenn sie zurückkehren. Stimmt das so?

Thiele: Das kann klappen, aber es hängt sehr stark davon ab, wie sich die Heimatländer entwickeln. Bei IT-Fachkräften aus Indien und China, die in den USA ausgebildet worden sind, hat es zum Beispiel geklappt. Aber Indien und China bieten Chancen. Die Länder wachsen sehr schnell und haben Bedarf an Fachkräften. Und da beobachtet man, dass die Leute nach zehn bis zwanzig Jahren zurückgehen. Aber das setzt voraus, dass die Länder attraktiv sind. Ein Gegenbeispiel ist wieder Bosnien-Herzegowina. Dort blockieren sich alle gegenseitig, es gibt keine wirtschaftspolitischen Reformen, die das Land voranbringen könnten. Da sieht man dann, dass diese Menschen nicht zurückgehen.

Welche Rolle spielt bei der Entscheidung, ob jemand nach Deutschland kommt, dass hierzulande oft besser bezahlt wird?

Thiele: Das spielt eine Rolle. Durch den höheren Lohn können die Familien – zum Teil auch Großfamilien – besser unterstützt werden. Aber man darf den Effekt nicht überschätzen. Ein Beispiel ist Polen. Das Land entwickelt sich sehr dynamisch. Durch die EU-Freizügigkeit sind viele Polen nach Großbritannien und dann in andere EU-Länder ausgewandert. Aber inzwischen kehren wieder mehr Menschen zurück als auswandern. Die meisten Menschen möchten gerne in ihrer Heimat sein. Dann sind sie in ihren Strukturen, haben die Familie um sich. Und sobald eine Perspektive zu sehen ist, geht ein Teil wieder zurück ins Heimatland.

Gibt es momentan ein Land, von dem Sie sagen würden, dort droht ein Brain Drain?

Thiele: Von den Ländern, mit denen Deutschland jetzt in erster Linie verhandelt, würde ich sagen nein, dort wandern nicht zu viele Menschen ab. Es ist aber so: Je ärmer ein Land ist, desto weniger gut ausgebildete Menschen gibt es. Das gilt gerade für soziale Sektoren wie Bildung und Gesundheit. Das heißt, wenn man solche Abkommen schließt, muss man wirklich genau hingucken und vielleicht Mechanismen einbauen, damit die Menschen nach einer gewissen Zeit wieder nach Hause zurückkehren.

Zur Person Professor Rainer Thiele leitet den Bereich "Armutsminiderung und Entwicklung" am Institut für Weltwirtschaft in Kiel. Zudem ist er Honorarprofessor an der Christian-Albrechts-Universität in Kiel.

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