Audi gibt Hoffnungen auf Absatzrekord endgültig auf
Exklusiv Wegen der Chipkrise gibt Audi die Hoffnungen auf einen Absatzrekord auf. Laut Firmenchef Duesmann werden sich die Verwerfungen noch bis ins kommende Jahr ziehen.
Der Ingolstädter Autobauer Audi hat angesichts der internationalen Chipkrise seine Hoffnungen auf einen neuen Absatzrekord in diesem Jahr endgültig aufgegeben. „Die Chipkrise kostet uns ein Rekordjahr“, sagte Audi-Chef Markus Duesmann im Gespräch mit der Augsburger Allgemeinen. „Wir konnten bisher eine knapp sechsstellige Zahl an Autos, die wir gerne gefertigt hätten, nicht bauen und werden auch nicht alle davon aufholen“, betonte er. „Das erste Halbjahr war ein Rekord, das zweite wäre ohne Chipkrise noch besser geworden“, erklärte er.
Die Verwerfungen durch die Lieferengpässe würden jedoch bis Jahres ende sehr stark bleiben und sich auch in das kommende Jahr ziehen. „Wir hoffen, dass wir mit Ende des ersten Halbjahres 2022 eine Verstetigung in der Produktion und bei der Chiplieferung erreichen“, sagte Duesmann. „Wir müssen leider noch auf Sicht fahren“, erklärte der Audi-Chef.
„Die Chipkrise ist eben ein elementares Problem, wenn auch die Corona-Krise unvergleichlich härter für uns war“, fügte er hinzu. „Wir sind froh, dass die Nachfrage nach unseren Autos immens ist. Doch durch die Chipkrise sind unsere Lieferzeiten länger, als es unseren Kunden und uns lieb ist.“
Kein Rekordjahr, aber trotzdem "ein sehr ordentliches"
Duesmann bekräftigte jedoch die Prognose beim Umsatzwachstum: „Gleichzeitig liegen unsere Umsatzerlöse nach neun Monaten erfreulicherweise immer noch über Vorjahr und unsere Rendite zeigt mit 9,5 Prozent unsere starke operative Performance“, sagte er. „Das Geschäftsjahr 2021 wird also auf alle Fälle noch ein sehr ordentliches Jahr werden, nicht was die Produktionsvolumina, sondern was das Ergebnis betrifft.“
Audi hatte am Freitag bei der Vorstellung der Zahlen für das dritten Quartal seine Prognose für das laufende Jahr angepasst und einen Absatz auf Vorjahres-Niveau angekündigt.
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