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Lehrstellenoffensive
24.03.2018

Wer eine Ausbildung sucht, hat Chancen wie selten zuvor

Die Lehrstellenoffensive der Augsburger Allgemeinen geht in die nächste Runde.
Foto: Alexander Kaya

Die Lehrstellenoffensive der Augsburger Allgemeinen startet. Zum Auftakt erklären Vertreter aus Industrie, Handwerk und der Arbeitsagentur, welche Perspektiven junge Leute derzeit haben.

Frau Koller-Knedlik, wie sehen die Chancen für Schulabsolventen derzeit aus, eine Ausbildung zu bekommen?

Elsa Koller-Knedlik: Die Chancen sind heute ausgesprochen gut. Auf dem Ausbildungsmarkt hat sich in den letzten Jahren die Situation für die Bewerber stark verbessert. Das Stellenangebot übersteigt deutlich die Zahl der gemeldeten Bewerber. Das Ausbildungsjahr beginnt bei uns ja im Oktober. Seither haben wir im Bezirk der Arbeitsagentur Augsburg zum Beispiel 3646 gemeldete Stellen erhalten. Dem stehen 2704 gemeldete Bewerber gegenüber.

Herr Wagner, wie sieht die Situation im Handwerk aus?

Ulrich Wagner: Seit ein, zwei Jahren geht der Trend deutlich nach oben. Wir schließen wieder mehr Lehrverträge ab. Auch in den Jahren davor war die Zahl der abgeschlossenen Ausbildungsverträge im schwäbischen Handwerk relativ konstant, mit kleinen Schwankungen nach unten oder oben. Weil wir durch die gute Konjunktur einen hohen Fachkräftebedarf haben, stehen derzeit viele freie Ausbildungsplätze zur Verfügung. Deshalb ist die Situation für Schulabsolventen, die eine Lehre beginnen wollen, derzeit perfekt. Man kann sich unter verschiedenen Betrieben den aussuchen, der zu einem passt.

Wie können denn Bewerber punkten, die nicht so gute Noten haben?

Koller-Knedlik: Gute Noten in Fächern wie Mathe oder Deutsch erweitern natürlich die Auswahlmöglichkeiten unter den Berufen. Aber für alle, die in den Zeugnissen nicht so glänzen, gibt es eine gute Botschaft: Punkten kann man auch mit seinem guten Verhalten. Zeigt der Jugendliche ein Interesse am Beruf? Geht er ordentlich gekleidet ins Praktikum und ins Vorstellungsgespräch? Ist die Bewerbungsmappe fehlerfrei geführt?

Ist heute eine digitale Bewerbungsmappe per E-Mail Pflicht oder gibt es noch Mappen auf Papier?

Koller-Knedlik: Wir sprechen zwar jeden Tag über Digitalisierung, aber die Lebenswelt in den Firmen ist sehr unterschiedlich. Einige Firmen sind schon voll in digitaler Richtung unterwegs und fordern in den Stellenangeboten eine Bewerbungsmappe per E-Mail. Gerade kleinere Betriebe wollen aber lieber eine ganz klassische Bewerbungmappe.

Herr Saalfrank, bereits vor einem Jahr haben Sie im Gespräch mit unserer Zeitung gesagt, die Wirtschaft braucht eine Ausbildung 4.0. Was soll das genau sein?

Peter Saalfrank: Die Digitalisierung ist wichtig für Schwabens Wirtschaft, damit sie so stark bleibt wie sie ist. Damit der digitale Wandel gelingt, ist die Anpassung der Ausbildung Pflicht. Das heißt: Die Berufsbilder und Lehrpläne, die einer Ausbildung zu Grunde liegen, müssen Grundlagen für Wirtschaft 4.0 enthalten und branchenspezifisch modernisiert werden. Beispielhaft kann der neue Beruf E-Commerce-Kaufmann genannt werden. Auch die Inhalte der wichtigsten Metall- und Elektroberufe wurden überarbeitet, gleiches sollte im Tourismus- und Logistikbereich geschehen.

Was müsste sich denn noch ändern?

Saalfrank: Wenn wir eine digitalere Ausbildung wollen, müssen zum einen die Berufsschulen digitaler werden. Das bedeutet, die Lehrerfortbildung und die Ausstattung zu verbessern. Gleichzeitig müssen wir in die Weiterbildung der Ausbilder investieren. Dazu bieten wir ab Mai ein kostenloses „Ausbilden 4.0-Seminar“ an. Die Ausbilder sollten vor allem in Sachen Medienkompetenz gestärkt werden. Nicht zuletzt benötigen Azubis systematische Kenntnisse, die bisher in der Ausbildung nicht vermittelt werden. Die IHK hat dafür die Zusatzqualifikation „digitale Kompetenzen“ entwickelt. Sie soll ab diesem Jahr in einem Pilotprojekt erprobt werden.

Hat die Digitalisierung auch das Handwerk erreicht?

Wagner: Digitalisierung ist ein Glücksfall für das Handwerk. Neue Berufsbilder entstehen. Es kommt ein Technologieschub ins Handwerk. Für eine Generation, die mit dem Smartphone und mit dem Tablet aufgewachsen ist, gibt es viele Anwendungen im Beruf. Der Handwerker mit dem Tablet in der Hand ist heute eine Selbstverständlichkeit.

Im vergangenen Jahr sind die Ausbildungszahlen gestiegen, nachdem sie die Jahre davor lange gesunken waren. Macht auch die Digitalisierung Ausbildungsberufe attraktiver?

Saalfrank: Zunächst einmal können wir noch nicht wirklich von einer Trendwende sprechen. Aber wir haben gesehen, dass sich in den letzten zehn Jahren mehr Abiturienten für eine Ausbildung entscheiden. 2007 waren es in Schwaben 11,2 Prozent, 2017 schon 17,8 Prozent. Da spielt sicher die Digitalisierung eine Rolle, aber auch die Werbung, die wir alle – IHK, HWK und Arbeitsagentur – für die Ausbildung machen.

Wird die Lehre auch wieder attraktiv für Abiturienten?

Wagner: Wir haben sehr unter der Überakademisierung gelitten. Gott sei Dank kann man heute vermitteln, dass die Karrierechancen im Handwerk mindestens so gut, wenn nicht besser sind als nach einem Studium. Die vielen Bachelors an den Hochschulen werden nicht die Karriere- und Verdienstchancen haben, wie man früher gedacht hat. Wir im Handwerk bieten tolle Perspektiven – vom Meister über Betriebsleiter, Führungsfunktionen bis hin zum selbstständigen Unternehmer. Abiturienten können im Handwerk Führung übernehmen und später gutes Geld verdienen.

In welchen Berufen sehen Sie besonders viel Zukunft?

Koller-Knedlik: Im Fernsehen sehen wir häufig die Berufsbilder, die schimmern und glänzen. Das ist aber nicht die Lebensrealität der meisten von uns. Richtig Geld verdienen kann zum Beispiel auch, wer einen erfolgreichen Handwerksbetrieb leitet. Gute Fachkräfte können es sich derzeit aussuchen, in welchem Feld sie arbeiten wollen, das gilt auch für die Industrie. Einen deutlichen Überschuss an Stellen im Vergleich zu den Bewerbern gibt es in unserem Bezirk in den Bereichen Verkauf, Metall und Elektro, Gesundheit, Pflege, Erziehung, Logistik, Hotel und Gaststätten. Aber auch ein Hufschmied kann heute noch gesucht sein – wenn auch vielleicht nicht in der Innenstadt.

Wagner: Ich rate immer dazu, sich zu prüfen, was einem Spaß macht, was man ein Leben lang machen will. Bei über 130 verschiedenen Berufsbildern im Handwerk haben wir für jeden etwas im Portfolio. Die Debatte über erneuerbare Energien und neue Heizsysteme bringt neue, attraktive Arbeitsfelder. Auch im Baubereich erleben wir einen Boom. Die Wohnungsnot wird die Baubranche für Jahre auslasten. Im Nahrungsmittelbereich bewegt sich viel bei den Bäckern oder Metzgern. Zwar verschwinden Bäckereien oder Metzgereien, weil sie keinen Nachwuchs finden. Wer aber bleibt, entwickelt sich stürmisch. Chancen bieten zum Beispiel das Catering und die Systemgastronomie.

Die IHK macht sich für die Ausbildungen von Flüchtlingen stark – und ist sehr erfolgreich, wie eine Studie zeigt. Lässt sich dies dieses Jahr wiederholen?

Saalfrank: Die positive Ausbildungsquote in Schwaben erreichen wir, weil wir mit großer Unterstützung der Unternehmen viele junge Flüchtlinge in Ausbildung gebracht haben. Daran gilt es jetzt weiter zu arbeiten. Dieses Jahr werden in Schwaben 2000 Geflüchtete die Berufsintegrationsklassen verlassen. Das ist eine Menge. Bei uns haben sich 500 Betriebe gemeldet, die explizit einen Flüchtling ausbilden wollen. Diese Zahl spricht für sich.

Zum Schluss eine praktische Frage: Wie kann man als ganz normaler Bewerber punkten?

Koller-Knedlik: Wichtig ist es, Eigeninitiative zu zeigen. Gerade in kleineren Betrieben hat man die Chance, sich persönlich vorzustellen. Man kann zeigen, dass man arbeiten kann und will. Leicht ist es, wenn sich die Jugendlichen frühzeitig Gedanken machen: Was will ich eigentlich? Welche Arbeit fällt mir leicht? Unsere Berufsberater helfen hier gerne. Auch die Praktika sind hilfreich, bevor man eine Bewerbung an den Betrieb schickt.

Zu den Personen: Elsa Koller-Knedlik leitet die Arbeitsagentur in Augsburg. Ulrich Wagner ist Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer für Schwaben (HWK). Und Peter Saalfrank ist Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer Schwaben (IHK).

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