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Memmingen
21.07.2019

Wie das Unternehmen Hans Kolb Wellpappe so erfolgreich wurde

Eine geriffelte und mindestens eine glatte Papierbahn zusammengeleimt ergeben Wellpappe. Der Warenhandel kommt heute kaum mehr ohne Kartons aus. Bei der Herstellung wird auch die Umwelt geschont.
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Eine geriffelte und mindestens eine glatte Papierbahn zusammengeleimt ergeben Wellpappe. Der Warenhandel kommt heute kaum mehr ohne Kartons aus. Bei der Herstellung wird auch die Umwelt geschont.
Foto: urbanvinyl, stock.adobe.com

Ob Joghurt, Porzellan oder Bohrmaschinen: Viele Produkte werden in Karton verpackt. Die Jahresproduktion der Firma würde Tausende Fußballplätze bedecken.

Jeder von uns hat nahezu täglich mit Wellpappe zu tun: Von der Verpackung des Online-Versands über den Umzugskarton und die Joghurt-Steige bis zur Nudelverpackung. Vor allem im süddeutschen Raum stammt ein Großteil von der Memminger Kolb Group. Insgesamt etwa 5000 Kunden beziehen die Produkte – darunter Großkunden aus der Milchwirtschaft wie Ehrmann oder Zott, aber auch Marken wie Villeroy & Boch, Barilla oder Stihl, Hilti und Gardena.

Jahresproduktion könnte 42.000 Fußballplätze bedecken 

Die Zahlen spiegeln die Dimension wider: Rund 300 Millionen Quadratmeter Wellpappe stellt Kolb pro Jahr her – das entspricht der Fläche von über 42.000 Fußballplätzen. Bei der Produktion setzt das Unternehmen pro Jahr etwa 160.000 Tonnen Papier ein – rund 70.000 Tonnen stammen aus der eigenen Papierherstellung in Kaufbeuren und damit vor allem aus Altpapier. „Wellpappe ist zu hundert Prozent recycelbar“, erklärt Geschäftsführer Bernhard Ruffing.

So würden bei der Produktion auch alle anfallenden Abfälle wie Ausstanzungen bei den Joghurt-Steigen gesammelt, aufgelöst und letztlich wieder zu neuem Rohpapier aufgearbeitet. Rund 20 Prozent der bei der Wellpappenherstellung eingesetzten Papiere sind Frischfaserpapiere, die aus Skandinavien oder anderen europäischen Ländern eingekauft werden. Diese werden benötigt, um die Faserqualität im Altpapierkreislauf zu gewährleisten. Bei der Wellpappen-Herstellung sei es wichtig, lange Fasern zu verwenden und nicht kurze wie zum Beispiel beim Zeitungspapier – „denn die Pappe muss schon einiges aushalten können“.

Gegründet von Hans Kolb bereits 1933 als Kartonagenfabrik in Memmingen

Ruffing leitet die Kolb-Unternehmensgruppe seit 2007 – gemeinsam mit Alwin J. Kolb als geschäftsführendem Gesellschafter. Der 83-Jährige bildet die zweite Führungsgeneration der Familie. Sein Vater Hans Kolb gründete die Firma 1933 als Kartonagenfabrik in Memmingen. Als 24-Jähriger trat Alwin in die Firma ein, nachdem er in München den Abschluss als Papier- und BWL-Ingenieur sowie mehrere Praktika in Schweden und den USA absolviert hatte. Als berufliche Alternative hatte er das Profi-Golfen in Betracht gezogen – „immerhin lag mein Handicap mal bei acht ...“, sagt er schmunzelnd.

Damals, 1959, hatte Kolb nur 50 Mitarbeiter und der Jahresumsatz lag bei fünf Millionen Mark, aktuell sind es über 1100 Mitarbeiter und 230 Millionen Euro. „Damals gab es noch fast in jedem Dorf eine Molkerei – und alle wollten Verpackungen“, erinnert sich Kolb. Das war der Basismarkt für Kolb. Als sein Vater 1979 starb, war Alwin Kolb bereits Geschäftsführer. Heute hat das Unternehmen vier Gesellschafter: Neben Alwin Kolb und seiner Frau Ilse die beiden Töchter Angela und Patricia. Angela ist im Familienbetrieb Mitglied der Geschäftsleitung und leitet die Marketing-Abteilung, Patricia engagiert sich als Unternehmerin in der Sportartikelbranche.

Doch wie entsteht Wellpappe eigentlich? Mindestens eine glatte und eine von geriffelten Walzen unter Druck und mit Wasserdampf gewellte Papierbahn werden dazu mit Stärkeleim zusammengeklebt und für die gewünschten Formate zugeschnitten. Je nach Produkt werden sogar bis zu fünf Papierbahnen eingesetzt. „Ein Sandwich-Produkt“ nennt Alwin Kolb das.

Geschäftsführer Bernhard Ruffing: „Bedruckung immer individuell“

Die Kolb Group hat an ihren Standorten in Buxheim im Unterallgäu und im baden-württembergischen Dettingen an der Erms sogar eigene Produktentwicklungen. Über 30 Mitarbeiter tüfteln an maßgeschneiderten Verpackungslösungen auf Basis verschiedener Wellarten und Papierqualitäten. Denn produziert wird in allen Werken in den meisten Fällen auf individuelle Bestellung. „Einen klassischen Produktkatalog gibt es bei uns praktisch nicht – nicht zuletzt, weil die Bedruckung immer individuell erfolgt“, erklärt Geschäftsführer Ruffing.

Rund 500 einzelne Aufträge verarbeitet Kolb pro Tag. Immer stehe die Frage „Was muss die Verpackung leisten?“ im Vordergrund. Geht es um Transportverpackungen? Da ist die Optik nicht so wichtig, sondern der Schutz der Ware. Sind es Verkaufsverpackungen, spielt auch die Ästhetik und die Aufmerksamkeitswirkung eine große Rolle. Rund 350 Meter Wellpappe mit einer Breite von zweieinhalb Metern können in den Spezialmaschinen pro Minute hergestellt werden. Pro Arbeitsschicht wäre das ausgerollt die Strecke von Memmingen bis München. Die Welle ist aber immer das entscheidende Charakteristikum: Denn selbst leichtes Papier erhält eine außerordentliche Festigkeit, wenn es gewellt und mit glatten Papierbahnen verklebt wird und dabei eine hochsteife Sandwich-Struktur bildet.

Gewelltes Papier wurde bereits 1856 in England patentiert – um hohe Hüte stabiler zu machen. Für Verpackungszwecke – konkret zum Einwickeln und Versenden von zerbrechlichen Flaschen und Glasphiolen – wurde Wellpappe erstmals 1871 in den USA verwendet. In Deutschland entstand das erste selbstständige Wellpappenwerk 1892 – in Köln.

Große Investition in den Digitaldruck

Die Kolb-Unternehmensgruppe stellt an fünf Verpackungsstandorten aus den unterschiedlichen Formaten die jeweiligen Verpackungen her und beliefert die Kunden mit einem eigenen Fuhrpark mit rund 50 Lkw. Für die Zwischenlagerung der Paletten mit der Wellpappe baute das Unternehmen 2016 ein Hochregallager direkt am Firmenhauptsitz in Memmingen, der verkehrsgünstig an der A96 liegt. 33 Meter hoch ist das Bauwerk, bietet Platz für 27.000 Paletten und hat rund 21 Millionen Euro gekostet.

Die jüngste Investition tätigte das Unternehmen im Digitaldruck und baute dafür einen neuen Standort in Memmingen auf. Denn die Kunden bekommen ihre Ware – zum Beispiel hochwertige Faltschachteln – bereits komplett bedruckt. Mit der innovativen Drucktechnik können bis zu 5500 Bögen pro Stunde in hoher Auflösung direkt bedruckt werden. „Bei uns kann man 100 Faltkartons kaufen, aber auch eine Million“, betont Alwin Kolb.

Auch bei der Umwandlung des Memminger Flughafens von der militärischen in die zivile Nutzung engagierte sich seine Firma. Das Unternehmen gehörte 2002 zu den acht Gründungsmitgliedern der Allgäu Airport GmbH & Co. KG als Flughafenbetreiber. Inzwischen engagieren sich dort über 80 Gesellschafter, die Zahl der Passagiere und Flugverbindungen steigt jährlich. Eine gute Investition also. Auch wenn diese nichts mit Wellpappe zu tun hat. Aber mit Verantwortung für den Standort Allgäu, wie Alwin Kolb betont.

Innovation: Eine Klimabox hält Lebensmittel frisch

Um die Zukunft des Unternehmens zu sichern, entwickelt Kolb immer wieder neue Produkte – aktuell eine Klimabox. „Damit gelangen zum Beispiel im Internet gekaufte Lebensmittel sicher, kontrolliert gekühlt und dennoch nachhaltig verpackt zum Käufer“, erklärt Ruffing. „Ein wachsender Markt“, ergänzt Alwin Kolb.

Dem Umweltschutz Rechnung tragen und Plastikverpackungen überflüssig machen will der Verpackungsspezialist auch mit der neuen Eco-Box, einem mehrfach verwendbaren Einkaufskorb, in den bis zu 25 Kilo Inhalt passen. Den gibt’s bereits im Allgäu bei Edeka und Feneberg.

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