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  3. Banken: Wie der Nullzins die Volksbanken und ihre Kunden trifft

Banken
09.03.2017

Wie der Nullzins die Volksbanken und ihre Kunden trifft

Höhere Gebühren, weniger Filialen: An den in unserer Region verankerten Volks- und Raiffeisenbanken geht der Wandel in der Bankenlandschaft nicht vorbei.
Foto: Martin Schutt, dpa (Symbolbild)

Der Geldpolitik von EZB-Chef Mario Draghi kommen auch die Volksbanken nicht aus. „Die Situation ist brutal“, sagt Genossenschaftspräsident Gros. Was das für die Kunden heißt.

So weit wie die Sparkasse Niederbayern-Mitte in Straubing wollen die Volks- und Raiffeisenbanken in Bayern doch nicht gehen. Um auf die schwierige Situation mit den am Boden liegenden Zinsen im Euro-Raum aufmerksam zu machen, verkauften die Mitarbeiter der Sparkasse kürzlich Pizza – „Pizza Draghi“, um genau zu sein. Wenn es so weitergeht, muss sich die Bank neue Geschäftsfelder suchen, schwang in der Marketingaktion mit. Bayerns Genossenschaftsbanken denken ähnlich, auch wenn sie vorerst keine Pizza verkaufen.

„Wir dürfen Draghis Geldpolitik und ihre weitreichenden Konsequenzen nicht verharmlosen“, meint Jürgen Gros, Präsident des Genossenschaftsverbandes Bayern (GVB), im Gespräch mit unserer Zeitung. Er stuft die Folgen der andauernden Niedrigzinsphase als „dramatisch“ ein. „Die Auswirkungen sind brutal.“ Das sind starke Worte, die aus dem bedachtsamen Umfeld der Volks- und Raiffeisenbanken eher selten zu hören sind.

Vor allem für die Sparer ist die Situation bitter, sagt Gros, der seit August 2016 an der Spitze des Verbandes steht. Sie bekommen kaum Zinsen für ihre Geldanlage und müssen zudem die Inflation schlucken, die im Februar auf über zwei Prozent in die Höhe geschnellt ist. „Nullzinsen und steigende Preise führen dazu, dass der reale Wert der Sparguthaben aufgezehrt wird.“ Bei Lebensversicherungen und der Altersvorsorge schmilzt der Betrag dessen, was später an Auszahlung zu erwarten ist.

"Die Volks- und Raiffeisenbanken spüren den Draghi-Effekt immer stärker“

Doch die Auswirkungen treffen auch die Genossenschaftsbanken: „Die bayerischen Volksbanken und Raiffeisenbanken spüren den Draghi-Effekt immer stärker“, berichtet Gros. „Er hat die Institute allein vergangenes Jahr rund 80 Millionen Euro gekostet.“

In der Summe hätten die Auswirkungen der EZB-Politik das Zinsergebnis der bayerischen Volks- und Raiffeisenbanken sogar um rund 220 Millionen Euro belastet. Etwa 140 Millionen Euro konnten sie aber durch das gut laufende Kreditgeschäft mit Mittelstand und Privatkunden kompensieren. Unter dem Strich bleibt aber ein Minus. „Draghi nimmt der Wirtschaft und den Sparern deutlich mehr, als er ihnen gibt“, sagt Gros.

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Das merken die Kunden durch steigende Gebühren zum Beispiel für das Girokonto: Auch aufgrund der EZB-Politik führt nach Ansicht des Verbandspräsidenten kein Weg an „angemessenen Preisen“ für Bankdienstleistungen vorbei: „Dienstleistungen anzubieten kostet Geld. Das gilt in allen Wirtschaftsbereichen, auch für Banken. Das aktuelle Marktumfeld zwingt die Institute dazu, genau zu rechnen und unternehmerisch zu handeln, um die Belastungen aus dem Niedrigzinsumfeld zu verarbeiten.“

Für GVB-Präsident Gros wird Draghis Geldpolitik langsam unglaubwürdig: „Wir haben das Inflationsziel von zwei Prozent erreicht, das sich die EZB selbst gesetzt hat“, sagt er, steigende Zinsen aber sind nicht in Sicht. Argumente, die auf außergewöhnliche Umstände wie den hohen Gemüsepreis durch Frost in Südeuropa oder die anziehenden Energiepreise abstellen, erinnern Gros an Ausflüchte. „Ist die EZB-Politik noch glaubwürdig? Geht es noch um die Sache oder will die EZB verkappte Strukturpolitik betreiben? Diese Fragen muss man stellen“, kritisiert er. Für die Banken bedeute dies, „doppelt und dreifach so schnell zu laufen, um dieselbe Leistung zu bringen“. Das sei gelungen.

Wenn der Genossenschaftsverband Bayern heute in München die Geschäftszahlen 2016 vorlegt, werden dies aus Sicht von Gros „Erfolgszahlen“ sein: Im Kreditgeschäft mit dem Mittelstand hätten die Institute ihren Marktanteil von mehr als 19 Prozent verteidigt und in dem Schlüsselsegment so viele neue Kredite vergeben wie noch nie.

Volksbanken müssen sich gute Zahlen teilweise mit Einschnitten erkaufen

Auch Schwabens GVB-Bezirkspräsident Hermann Starnecker, Sprecher des Vorstands der VR Bank Kaufbeuren-Ostallgäu, spricht von einem „zufriedenstellenden Geschäftsjahr“. Für ihn ist es in der derzeit aufgewühlten Bankenlandschaft eine Leistung, „wenn die Gruppe, in der man arbeitet, aufgrund der starken Eigenkapitalbasis zu den stabilsten Bankengruppen Europas zählt“.

Zum Teil haben die Institute die guten Zahlen aber mit Einschnitten erkaufen müssen – auch Schwabens Volks- und Raiffeisenbanken. Die Zahl der Filialen ist von 462 auf 405 gesunken. Die Zahl der Mitarbeiter geht zurück. Von gut 5450 im Vorjahr auf rund 5300 Ende 2016. Dies liegt auch daran, dass Kunden immer seltener in die Geschäftsstellen kommen. „Die Kunden signalisieren uns, dass die Banken bestimmte Serviceleistungen nicht mehr in den Filialen vorhalten müssen – sie tätigen ihre Überweisungen lieber von unterwegs mit dem iPhone oder richten Daueraufträge am Wochenende am Computer ein“, sagt Gros. Die Institute wollen deshalb stärker in digitale Technik und Online-Banking investieren.

Die Rolle der Filialen könnte sich damit fundamental verändern: weg von einfachen Serviceleistungen wie dem Geldabheben und dem Drucken von Kontoauszügen, hin zu mehr Beratung. „Für eine Baufinanzierung braucht man gestandene Fachleute“, sagt Gros. „Und wer als Kunde bauen will, fährt auch sieben Kilometer zur nächsten Bankfiliale. Schließlich trifft man so eine Lebensentscheidung nicht alle Tage.“

Plagte die regionalen Institute zuletzt auch die zunehmende Regulierung durch die Politik, sehen die Genossenschaftsbanken inzwischen mehr Verständnis für ihre Arbeit. Durch die umstrittene EU-Wohnimmobilien-Kreditrichtlinie wurde zuletzt die Vergabe von Baukrediten zum Beispiel an Senioren erschwert. Nun stehen Korrekturen an. „Vor allem das bayerische Wirtschaftsministerium und Ilse Aigner haben uns da geholfen“, sagt Gros.

Auch auf europäischer Ebene scheint es mehr Verständnis für Regionalbanken zu geben. So hat die EU-Kommission kürzlich Vorschläge vorgelegt, wie kleinere Banken von unverhältnismäßiger Regulierung befreit werden könnten, sagt Gros. Die Pläne gingen aber nicht weit genug: „Wir brauchen weniger und zielgenauere Vorschriften, die nach Größe, Risiko und Art des Geschäftsmodells von Kreditinstituten unterscheiden“, fordert er.

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Die Diskussion ist geschlossen.

09.03.2017

Fast kommen mir die Tränen, wenn ich die Aussagen von Jürgen Gros lese. Die Banken wären Opfer der EZB-Politik, die Sparer auch. In einem Kommentar zum Bericht schreibt Michael Kerler von der "Zinsfalle", in der Banken und Sparer säßen. Schuld sei jedenfalls die EZB und vor allem Draghi.

Das sehe ich nicht so. Die Geschäftszahlen der VR-Banken der letzten Jahre lassen nicht erkennen, dass die Banken in einer Zinsfalle eingeklemmt wären. Wenn der Verbandspräsident nun vom notwendigen unternehmerischen Handeln spricht, warum bieten die Banken dann seit Jahren Produkte unter Selbstkosten an? Warum bedauert er die Sparer, wenn sie kaum Zinsen auf ihr angelegtes Geld bekommen, während Bausparkassen gut verzinste Verträge kündigen? Warum haben Banken über Jahrzehnte den Eindruck vermittelt, mit Sparbriefen etc. könnten die Kunden - nicht nur die Banken - gute Erträge ohne Risiko erzielen und versäumt, auf Alternativen hinzuweisen? Die EZB mag ihren Beitrag leisten zur aktuellen Situation für Banken und Sparer. Schuld ist sie nicht allein. Die Banken tragen auch - vor allem - die Verantwortung für ihre Situation und die ihrer Kunden.

Ausführlicher, mit Zitaten und detailliertem Zahlenmaterial unter

http://az-beobachter.blogspot.de/2017/03/sparer-und-banken-in-der-zinsfalle.html

09.03.2017

Die Geschäftszahlen der VR-Banken der letzten Jahre lassen nicht erkennen, dass die Banken in einer Zinsfalle eingeklemmt wären.

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Wirtschaflich unzureichend gebildete Menschen kennen leider nicht den Effekt von endenden Festzinsbindungen. Auch die Vorstände der VR Banken wissen sehr genau, wieviel Ertrag Ihnen die nächsten 2-3 Jahre wegbricht. Aus Geldanlage lässt sich in Zeiten von Minuszinsen nichts mehr verdienen. Geld zu haben ist eine Last geworden und kein zinswerter Vorteil mehr.

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Völlig absurd ist es, hier wie Herr Deutzmann auf Zahlen der Vergangenheit abzustellen.

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Warum haben Banken über Jahrzehnte den Eindruck vermittelt, mit Sparbriefen etc. könnten die Kunden - nicht nur die Banken - gute Erträge ohne Risiko erzielen und versäumt, auf Alternativen hinzuweisen?

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Ja man kann auf Alternativen hinweisen - entscheiden und kaufen muss der Kunde - mancher will aber nicht sehen welches Vertrauen z.B. durch die Telekom Aktien kaputt gemacht wurde. Oder was durch eine Politikwechsel bei den Energieversorgern Werte vernichtet wurden.

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Andere Kunden haben die Alternative im Immobiliensektor längst gefunden. Damit tauchen diese Kunden aber auf der Passivseite der Banken nicht mehr auf. Das Gejammer über steigende Immobilienpreise kommt dann von den gleichen Kritikern der Banken.