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Memmingen
01.07.2019

Wie die Familie Schultz ein Magnet-Imperium aufgebaut hat

Firmenchef Albert Schultz (rechts) ist 2010 in die Geschäftsführung von Magnet-Schultz mit eingestiegen. Auf dem Bild ist er mit Produktionsleiter Wolfgang Wilhelm in einer Produktionshalle zu sehen.
Foto: Ralf Lienert

Vor 107 Jahren wurde die Memminger Firma Magnet-Schultz gegründet. Seitdem hat sich viel getan. Trotz Turbulenzen blickt der Chef positiv in die Zukunft.

Vom Windrad bis zur Legostein-Sortiermaschine: Produkte der Firma Magnet-Schultz, kurz MSM, aus Memmingen sind in zahlreichen Maschinen verbaut. Sie helfen sogar dabei, Leben zu retten: Elektromagnetische Ventiltechnik von Magnet-Schultz regelt beispielsweise die Sauerstoffzufuhr in Geräten, mit denen Frühgeborene beatmet werden.

Den Grundstein für das erfolgreiche Familienunternehmen, das mittlerweile in vierter Generation besteht, legte Adolf Schultz im Jahr 1912. Er suchte damals einen Weg, um kleine Metallteilchen aus Getreide auszusortieren. Sie drohten sonst, die Mahlsteine der Mühlen zu beschädigen. Schultz erfand die sogenannten Separatorenspulen. Heute ist sein Urenkel Albert Schultz geschäftsführender Gesellschafter des Unternehmens. Er ist noch heute beeindruckt von der Ausdauer und dem Ehrgeiz seines Urgroßvaters, der das Unternehmen trotz zweier Weltkriege, Hyperinflation und Weltwirtschaftskrise wachsen ließ: „Er hatte die denkbar schlechtesten Rahmenbedingungen und hat trotzdem erfolgreich weitergemacht“, sagt er.

Heute ist Magnet-Schultz Spezialist für elektromagnetische Aktorik – also Antriebstechnik –, Sensorik und Ventiltechnik. Dies ist vor allem das Verdienst von Albert Schultz’ Vater: Wolfgang Schultz übernahm das Unternehmen 1969 mit gerade einmal 24 Jahren von seinem Vater. Unter ihm verzeichnete Magnet-Schultz ein enormes Wachstum. Er schuf Unternehmensstandorte in der Schweiz, den USA, Italien und England und richtete das Unternehmen zukunftweisend aus, indem er der Gruppe den Weg in die Hochtechnologie ebnete. Heute ist Wolfgang Schultz Senior-Chef. Sein Sohn stieg schon 2010 als Geschäftsführer in die Firma ein. Einen „fließenden Generationenwechsel“ nennt Albert Schultz das. „Wir verstehen uns gut. Unterschiedliche Ansichten werden im Führungskreis ausdiskutiert und Entscheidungen gemeinsam getroffen“, sagt der Sohn.

2013 machte ein Standort von Magnet-Schultz in China auf

Wer jetzt glaubt, dass Albert Schultz gar keinen anderen Weg einschlagen konnte, als seinem Vater zu folgen, liegt falsch. Der 44-Jährige dachte nach seinem Zivildienst beim Roten Kreuz darüber nach, Arzt zu werden. „Bis heute ist die Medizin für mich die Königsdisziplin der Wissenschaft“, sagt er. „Kein Ingenieur kann ein ähnlich komplexes System erschaffen wie die Natur: den Menschen“, sagt er fast demütig. Doch sein Wunsch, die Firma selbst zu prägen und zu führen, war am Ende stärker. Und die nächste Generation?

Schultz’ Sohn, der neun Jahre alt ist, fängt schon an, sich für die Arbeit seines Vaters zu interessieren. Doch zwingen möchte Schultz ihn zu nichts. „Ich werde einmal zu ihm sagen: Egal, was du machst, mach es gescheit – egal, wofür du dich entscheidest.“ So habe es sein Vater auch bei ihm gehandhabt.

Firmenchef Albert Schultz in seinem Büro.
Foto: Ralf Lienert

Als Geschäftsführer hat Albert Schultz es sich zur Aufgabe gemacht, die Unternehmensgruppe für die global wachsenden Hochtechnologie-Märkte auszubauen. 2013 hat er einen Standort in Suzhou in China aufgemacht. „Es ist strategisch enorm wichtig, auch einen Fertigungsstandort in Asien zu haben“, sagt er. Denn für manche Geschäftsfelder sei China der größte Wachstumsmarkt.

Doch China ist nicht das einzige Zukunftsprojekt des Unternehmens. Im Herbst 2018 hat Magnet-Schultz 20 Millionen Euro in den Bau einer vierten Halle in Memmingerberg investiert. Sie wird Ende des Jahres fertiggestellt und schafft 200 neue Arbeitsplätze.

Im Mai musste Magnet-Schultz Kurzarbeit anmelden

Und auch das Thema Automatisierung ist für das Unternehmen ein großes Thema. Das Geschäftsfeld dafür wird in Zukunft wieder wachsen, da ist sich Schultz sicher. „Die Frage ist nur, wann.“ Denn im Moment ist die wirtschaftliche Lage angespannt. Neben dem Brexit hat vor allem der Handelsstreit zwischen den USA und China wie auch zwischen den USA und der EU für das Unternehmen Folgen. „Das trifft uns merklich“, sagt der 44-Jährige. „Bereits seit letztem Herbst spüren wir die Konsequenzen.“ Beispielsweise leidet MSM unter den rückläufigen Automobil-Exporten, da die Firma Zulieferer für viele Fahrzeugbauer ist. Der Umsatz wird im laufenden Geschäftsjahr im Vergleich zum Vorjahr um etwa 30 Millionen Euro auf 430 Millionen Euro sinken. Außerdem musste MSM im Mai für fünf Prozent der Beschäftigten Kurzarbeit anmelden. „Das ändert aber nichts daran, dass wir die Zukunft positiv sehen“, sagt der Chef.

Denn es gebe gewisse Trends, die weiteres Wachstum versprechen: Die steigende Bevölkerung, verbunden mit dem Wunsch nach höherem Lebensstandard und mehr Komfort, wie auch die Notwendigkeit einer höheren Ressourceneffizienz zum Schutz der Umwelt spiele MSM in die Karten. „All diese Trends führen zu einem wachsenden Bedarf nach höherer Automatisierung und einer immer feineren Regelbarkeit. Und da kommen wir ins Spiel.“

Außerdem wirke sich die alternde Bevölkerung für Magnet-Schultz günstig aus. Denn diese benötige in Zukunft eine immer bessere medizinische Versorgung – und MSM bedient mit ihren Produkten auch Medizintechnik. Zum anderen gibt es laut Albert Schultz auch einen Trend zu mehr Mobilität, weil die Menschen mehr in der Welt unterwegs sind. Da die Produkte von Magnet-Schultz in fast jedem Verkehrsmittel verbaut sind – unter anderem in Flugzeugen, Zügen und auch in Autos mit Automatikgetriebe – wirke sich diese Entwicklung positiv aus.

Sogar in der Raumfahrt mischt MSM mit: Nächstes Jahr macht sich der „Solar Orbiter“ auf den Weg ins All, um die physikalischen Prozesse der Sonne zu untersuchen. Magnet-Schultz ist an der hochauflösenden Kameratechnik der Raumsonde beteiligt.

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