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  3. Ölpreis: Wie sich das Öl-Kartell selbst zerlegt

Ölpreis
11.03.2020

Wie sich das Öl-Kartell selbst zerlegt

Russlands gehört zu den drei größten Erdölproduzenten den Welt. Doch der aktuelle Preis deckt die Kosten bei weitem nicht.
Foto: Misha Japaridze, dpa

Mit der Ausweitung der Fördermenge hat Saudi-Arabien einen Wirtschaftskrieg gegen Russland gestartet. Jetzt haben beide die Kontrolle über die Situation verloren.

Wenig ist derzeit noch normal an den Finanzmärkten. Erst im Februar steigt der der Dax noch auf ein neues Rekordhoch, dann muss er den größten Kursrutsch seiner Geschichte verzeichnen. Nun verstärken Turbulenzen auf dem Rohstoffmarkt die Unsicherheiten weiter. Der Ölpreis ist bis Montagabend um über 20 Prozent eingebrochen. Am Dienstag hat er sich zwar etwas gefangen, aber auf niedrigem Niveau.

Der Rückgang ist so groß, wie seit fast dreißig Jahren nicht mehr, als nach dem irakischen Einmarsch in Kuwait kurzzeitig die Angst vor einer Knappheit zu einer Preisblase geführt hatte. Schuld an der Lage ist ein eskalierender Konflikt zwischen den großen Förderländern Saudi-Arabien und Russland – und eine extreme Ausweitung des Angebots.

Rohstoff-Analyst Gabor Vogel von der DZ-Bank erklärt den extremen Ausschlag der Preise mit dem Zusammenspiel mehrerer Faktoren. Der Ölpreis stand durch die Coronakrise ohnehin unter Druck – erst recht, seit sich das Virus nicht mehr nur in China, sondern auch in Europa und Nordamerika zunehmend ausbreitet.

Saudis überschwemmen den Markt mit billigem Öl

Deswegen gab es längst Verhandlungen der Opec mit den in der Opec+ vereinten Förderländern wie Russland, um weniger Öl zu fördern. "Eine Kürzung der Fördermenge wäre in dieser Situation absolut nachvollziehbar und sinnvoll gelesen", sagt Vogel. Der Markt habe mit einer Kürzung von mindestens 600.000 Barrel pro Tag gerechnet. Doch weil sich Russland und Saudi-Arabien nicht einigen konnten, wie die Kürzung zu verteilen wäre, eskalierte die Situation. Denn statt die Fördermenge zu senken, haben die Saudis angekündigt, den Markt mit billigem Öl förmlich zu überschwemmen.

Der staatlich kontrollierte Ölriese Saudi Aramco will seine Produktion im April um mehr als ein Viertel auf dann 12,3 Millionen Barrel pro Tag anheben. Zudem sollen die Lieferpreise für Kunden vor allem in Asien sinken. "Diese deutliche Überversorgung erklärt die Panik auf den Märkten. Das ist ein perfekter Sturm", sagt Analyst Vogel. Mit einem Ölpreis von 34 bis 37 Dollar pro Barrel, wie er am Dienstag notiert wurde, können aber weder Russland noch Saudi Arabien dauerhaft leben. Warum haben sich die beiden Rohstoff-Giganten dann auf so einen ruinösen Preiskampf eingelassen?

"Grundsätzlich stecken hinter diesen Handlungen politische Überlegungen, die nicht unbedingt ökonomisch sinnvoll sind", erklärt Vogel. Und: "Das ist ein Spiel, bei dem es am Ende nur Verlierer geben kann. Ich glaube auch nicht, dass Riad und Moskau mit diesen Preisen gerechnet haben, wie wir sie am Montag gesehen haben." Doch die Folgen des ruinösen Preiskampfs werden sich nicht nur in den Staatshaushalten der beiden Länder abzeichnen. Denn Dank des Fracking-Booms sind die USA mit rund 15,3 Millionen Barrel (Stand 2018) pro Tag längst zur größten Öl-Fördernation der Welt aufgestiegen. Damit ist die Supermacht nicht nur zu einem ungeliebten Konkurrenten geworden, sondern hat auch geopolitisch neue Freiheiten gewonnen.

Ölpreis: Inzwischen rudert der Kreml zurück

Und genau hier sieht nicht nur Vogel den Schlüssel zum Verständnis des Marktgeschehens. Russische Firmen leiden in vielerlei Hinsicht unter amerikanischen Sanktionen. In Venezuela zum Beispiel, wo der russische Ölkonzern Rosneft stark engagiert ist. Oder beim Bau der Gaspipeline Nord Stream 2. Russland hatte daher kein Interesse an einer schnellen Erholung des Ölpreises, weil seine Förderkosten niedriger sind als die der amerikanischen Fracking-Konkurrenz, die ein Gemisch von Wasser, Sand und Chemikalien unter hohem Druck in tiefe Gesteinsschichten presst, um Öl zu gewinnen. Wenn die niedrigen Preise die US-Konkurrenz vom Markt drängt, würden die Preise wiedersteigen und Russland gestärkt aus der Krise hervorgehen. Doch der Einsatz ist hoch.

Die Berechnungen für Russlands Staatshaushalt basieren auf einem Ölpreis von 42,4 Dollar pro Barrel. Darum ist an Russlands Märkten am Montag regelrecht Panik ausgebrochen, der Leitindex verlor in der Spitze über 16 Prozent, der Rubel brach so massiv ein, dass die Zentralbank eingreifen musste. In den Geschäften führt das zu höheren Preisen und steigert damit den Unmut in der Bevölkerung, die ohnehin seit Jahren unter der Wirtschaftsflaute leidet. Inzwischen rudert der Kreml etwas zurück: Ein Kompromiss mit Saudi Arabien sei nicht ausgeschlossen, die Tür für Verhandlungen stehe offen, sagte Rohölminister Alexander Nowak in einem TV-Interview.

Die Opec ist ein Verlierer des Wirtschaftskriegs

Doch auch Saudi-Arabien hat sich mit der Ausweitung der Produktion selbst unter Druck gesetzt. Dabei hat das Land, sonst ein wichtiger Verbündeter der USA, auch schon einmal erfolglos versucht, die neue US-Konkurrenz mit Dumpingpreisen vom Markt zu drängen. Im Vorfeld der gescheiterten Verhandlungen mit Russland hat sich Riad bereits immer wieder kompromissbereit gezeigt und bereit erklärt, einen Großteil der Produktionskürzungen zu übernehmen. Doch Russland reagierte nicht. Nun hat man den Einsatz ebenfalls erhöht, Gespräche sind nun beinahe unvermeidlich.

Ein Verlierer des Wirtschaftskriegs steht jetzt schon fest. Die Organisation erdölexportierender Staaten, kurz Opec. "Das Bündnis existiert meines Erachtens ohnehin nur auf dem Papier. Mit dem Manöver vom Freitag steht es nun unmittelbar vor dem Aus", schätzt der Rohstoff-Spezialist Vogel die Lage ein. Selbst wenn man jetzt noch einmal zusammenkomme, stelle sich die Frage, wie glaubwürdig und tragfähig eine Einigung langfristig dann noch sei. (mit dpa)

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