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Zuckersteuer
05.04.2018

Wird Limonade der neue Tabak?

Gerade Limonaden enthalten viel Zucker. Das Problem: Im Gegensatz zu Schokolade oder Gummibärchen machen die Getränke nicht satt.
Foto: Monika Skolimowska, dpa (Symbolbild)

Das Getränk enthält zu viel Zucker, deshalb fordert Foodwatch eine Zuckersteuer. Die Verbraucherschützer sehen vor allem einen Konzern in der Verantwortung.

Der Marlboro-Mann gilt als Inbegriff der Tabakwerbung. Nun prangt er auf dem Cover des neuen Reports der Verbraucherschützer von Foodwatch. Statt an einer Zigarette zu ziehen, nippt der berühmte Cowboy allerdings an einer Flasche Cola.

Ist Limonade also der neue Tabak? Foodwatch sieht das so. Einerseits begünstigt der Konsum der Süßgetränke auf lange Sicht Krankheiten, etwa Diabetes, andererseits sehen die Verbraucherschützer bei den Getränkekonzernen ähnliche aggressive Marketingstrategien wie in der Tabakindustrie. Die Verbraucherschützer fordern deshalb von der Politik eine Herstellerabgabe auf zuckerhaltige Getränke, eine Zuckersteuer ähnlich wie die, die ab morgen in Großbritannien gilt. Dort haben die Konzerne bereits reagiert und ihre Rezepturen angepasst, um um die Steuer herumzukommen.

Ernährungsministerin Klöckner hält von einer Zuckersteuer nichts

Die neue Ernährungsministerin Julia Klöckner (CDU) erteilte dieser Idee jedoch eine Absage. Sie sagte: „Es klingt einfach und verlockend, eine zusätzliche Steuer für Fertigprodukte in unserem Land zu erheben, aber die Praxis tut der Theorie nicht immer den Gefallen.“ Ihrer Ansicht nach geht es eher um den Gesamtkaloriengehalt. Und der sinke nicht automatisch, wenn der Zuckergehalt in manchen Produkten geringer ist. Klöckner betonte: „Im Fokus steht die gesamte Lebens-und Ernährungsweise, nicht einzelne Nährstoffe.“ Sie plädiert deshalb für eine Gesamtstrategie zur Reduzierung von Fett, Zucker und Salz. Sie setze zudem auf Ernährungsbildung über gesunde Ernährung, um ein besseres Verständnis für unsere Lebensmittel und deren Wirkung zu schaffen.

Dabei ist Großbritannien nicht das einzige europäische Land, das eine solche Steuer erhebt. Auch in Finnland, Norwegen, Estland, Irland, Belgien, Frankreich, Portugal und Ungarn müssen Unternehmen bezahlen, wenn sie Zuckergetränke verkaufen wollen. Die Verbraucherschützer von Foodwatch stufen die Maßnahmen als durchaus erfolgreich ein, um den Zuckerkonsum zu reduzieren. In Berlin hat die Organisation am Mittwoch ihren Coca-Cola-Report vorgestellt, in dem es darum geht, warum die Getränkeindustrie, und allen voran Marktführer Coca-Cola, eine besondere Verantwortung für den Zuckerkonsum der Gesellschaft trägt. So ist ein Ergebnis des Reports, dass gerade zuckerhaltige Erfrischungsgetränke besonders ungesund seien. Denn sie enthalten viel Zucker, dafür aber keine anderen Nährstoffe. So hat Apfelsaft zwar einen vergleichbar hohen Zuckergehalt wie die bekannten Limos, könne aber durchaus auch mal eine Portion Obst ersetzen, sagt Martin Rücker, Geschäftsführer von Foodwatch Deutschland. Auch im Vergleich mit Schokolade und Weingummi schneiden die gezuckerten Getränke schlecht ab. Der Autor des neuen Reports, Oliver Huizinga, sagte, während eine Handvoll Süßigkeiten am Tag noch in Ordnung sei, erhöhe eine Dose Zuckergetränk bereits das Risiko für Fettleibigkeit und Diabetes. Denn im Gegensatz zu den Naschereien machen die Getränke nicht satt. Der Körper merkt gar nicht, dass er Kalorien aufgenommen hat.

Zucker ist tückisch, weil sich seine Folgen erst Jahre zeigen

So sieht es auch der Ernährungsmediziner, Internist und Geriatriearzt Max Dienel. Er ist leitender Oberarzt der Geriatrischen Fachklinik in Neuburg an der Donau und setzt sich mit Vorträgen für gesunde Ernährung und gegen Zucker ein. „In Getränken ist der Zucker noch versteckter als im Essen“, sagt Dienel. Gerade im Sommer könne man eine Flasche Limonade – die namhafter Getränkekonzerne fassen häufig zwei Liter – leicht trinken. Da solche Getränke rund zehn Gramm Zucker pro 100 Milliliter enthalten, hat der Konsument damit 200 Gramm Zucker aufgenommen, achtmal so viel, wie die Weltgesundheitsorganisation WHO für eine erwachsene Frau als Tagesdosis empfiehlt. Tückisch sei Zucker auch deshalb, weil die Folgen hohen Konsums, etwa Diabetes und Fettleibigkeit, erst Jahre später auftreten und nicht sofort. Der Arzt sagt: „Gerade Kinder können da den Zusammenhang mit ihrem Verstand nicht leicht erkennen.“ Der Mediziner fordert deshalb dasselbe wie Foodwatch: eine Zwangsabgabe auf zuckerhaltige Getränke. Der Staat müsse seine Verantwortung erkennen. Mit der Steuer könne der Gesetzgeber Zucker zum Genussmittel erklären, ähnlich wie Tabak. Wer mehr Geld bezahlt, hat eher den Eindruck, sich „mal was zu gönnen“, sagt Dienel. Dazu müsse Limo aber deutlich teurer sein als Mineralwasser.

Foodwatch: Coca-Cola versucht vor allem Kinder anzusprechen

Foodwatch kreidete Coca-Cola nicht nur an, dass viele ihrer Produkte, neben Cola auch Fanta, Sprite oder der Sportdrink Powerade, viel Zucker enthalten. Foodwatch warf dem Konzern auch vor, gezielt Werbung für Kinder und Jugendliche zu machen – obwohl die Firma sich selbst dazu verpflichtet hatte, das nicht zu tun. Die bekannten Weihnachtstrucks oder auf den Dosen aufgedruckte Fußballstars sprächen gezielt Kinder an. Weiter sagte Oliver Huizinga, Autor des Coca-Cola-Reports: „Coca-Cola torpediert gezielt gesundheitspolitische Initiativen rund um den Globus und versucht, mithilfe von Lobbyverbänden die Gesundheitsgefahren von Zuckergetränken zu verschleiern.“ Dazu setze der Konzern ähnliche Methoden ein wie früher die Tabakindustrie.

Coca-Cola reagierte in einer Stellungnahme auf die Vorwürfe der Verbraucherschützer. Patrick Kammerer, Mitglied der Geschäftsleitung, bezeichnete das Unternehmen als Teil eines größeren Puzzles. Viele, auch Coca-Cola, müssen an der Lösung des Problems mitarbeiten. Er sagte: „Wir sind offen für einen konstruktiven, lösungsorientierten Dialog darüber, welchen Beitrag unser Unternehmen dabei leisten kann.“ Aber der Konzern unternehme auch jetzt schon einiges. So will Coca-Cola beispielsweise den Zuckeranteil in allen seinen Getränken bis 2020 um zehn Prozent senken.

Einer Einladung zur Pressekonferenz von Foodwatch, die symbolträchtig in einem Hotel neben der Firmenzentrale von Coca-Cola Deutschland stattfand, war der Konzern nicht gefolgt.

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