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Wirecard-Bilanz
25.04.2019

Wirecard-Chef Markus Braun räumt Fehler ein

Markus Braun, Vorstandsvorsitzender von Wirecard, spricht auf der Bilanz-Pressekonferenz des Zahlungsdienstleisters auch über Fehler des Unternehmens.
Foto: Peter Kneffel, dpa

Der Top-Manager leitet mit Wirecard eine der mysteriösesten, aber auch erfolgreichsten deutschen Firmen. Jetzt reagiert er auf Kritik.

Ist das eine spezielle Form der Konzentration, ja Meditation oder gar ein Gebet? Markus Braun sitzt auf dem Podium eines Hotels in Aschheim, einem Ort nordöstlich von München. Der Chef des umstrittenen Abwicklers von bargeldlosen Geschäften im Internet oder in Läden blickt mit gefalteten Händen in den Saal. Minutenlang, nur gelegentlich sparsam lächelnd.

Die Fotografen nutzen die Zeit, um neue Bilder des scheuen Managers zu machen. Der 1969 geborene Österreicher, ein großer, hagerer Wirtschaftsinformatiker, wird so oft abgelichtet, als wäre er ein Popstar, der nach langer Bühnenabstinenz eine neue Welttournee bekannt gibt. Neben dem gebürtigen Wiener sitzt Finanzvorstand Alexander von Knoop, der sich im Gegensatz zu Braun eine Krawatte umgebunden hat.

Markus Braun faltet vor der Pressekonferenz die Hände.
Foto: Peter Kneffel, dpa

Dann entfaltet der Wirecard-Chef die Hände, steht auf und sagt: „Ich bin kein Freund von Pulten.“ Lieber erläutert er frei, auf der Bühne hin und her tänzelnd die Bilanz des für viele Beobachter nach wie vor mysteriösen Unternehmens. Die Firma hat den Einzug in den Deutschen Aktienindex unter die 30 Top-Börsenwerte geschafft und dabei die Commerzbank hinausgekegelt. Wirecard ist nun am Aktienmarkt wieder mal mehr wert als die Deutsche Bank – nicht nur deshalb eine irre Geschichte, wie sie hierzulande selten geschrieben wird.

Wirecard-Chef Markus Braun lässt sich nicht provozieren

Doch Braun taugt nicht zum Popstar und will es wohl nicht sein. „Ich muss mich erst noch an die mediale Aufmerksamkeit gewöhnen“, kokettiert der dann doch professionell die Prozedur einer Pressekonferenz absolvierende Mann. Der Manager lässt sich jedenfalls nicht provozieren und bewahrt auch Ruhe, als ihm ein perfekt Deutsch sprechender Journalist der britischen Wirtschaftszeitung Financial Times – kurz FT – Fragen seiner Kollegen aus der Zentrale in London übermittelt.

Es sind wieder einmal unangenehme Fragen, die den Vorwurf des renommierten Blattes erhärten sollen, dass bei Wirecard nicht alles koscher sei, der gigantische wirtschaftliche Erfolg also auch auf anrüchigen Geschäftspraktiken beruhe. So hatten entsprechende Berichte der FT über Falsch- und Fehlbuchungen von Wirecard-Beschäftigten in Singapur in den vergangenen Monaten ein ums andere Mal massive Kurseinbrüche der in der Spitze einst auf knapp 200 Euro nach oben gerauschten Aktie zur Folge.

Am Donnerstag notierte das Papier weitaus niedriger bei unter 129 Euro und wurde wieder einmal deutlich nach unten geprügelt. Dabei hatte die Financial Times vor der Pressekonferenz mit neuen und wie stets von Wirecard zurückgewiesenen Vorwürfen kräftig nachgelegt. Journalisten und Chefredaktion der FT zeigen sich damit unbeeindruckt von der durch das bayerische Unternehmen gegen sie wegen der Berichterstattung eingeleiteten Strafanzeige und Schadenersatzklage.

Der Wirecard-Umsatz stieg um über 30 Prozent

Der Boxkampf zwischen Aschheim und London geht in die nächste Runde. Dieses Mal legten die investigativen Briten mit Recherchen nach, denen zufolge einst die Hälfte des weltweiten Umsatzes und ein Großteil des Gewinns von Wirecard von drei undurchsichtigen Partnern stamme. Der deutsche Zahlungsdienstleister war ja mit der finanziellen Abwicklung für Glücksspiel- und Pornodienstleister im Internet groß geworden. Doch heute, hatte Wirecard in der Vergangenheit immer wieder beteuert, rangierten aus derartigen Quellen gespeiste Umsätze im einstelligen Prozentbereich. Die Liste angesehener Geschäftspartner ist hingegen lang. Sie reicht nach Angaben Wirecards von Ikea, Continental, Google Pay, Qatar Airways, Pflanzen-Kölle bis Villeroy & Boch. „Wir sind eben ein Wachstumsunternehmen“, sagt Braun mit Understatement. Denn die Firma ist eine Wachstumsmaschine, wie die Geschäftszahlen für 2018 zeigen.

Demnach ist der Umsatz innerhalb eines Jahres um 35,4 Prozent auf rund 2,02 Milliarden Euro gestiegen, der Gewinn nach (und wohlgemerkt nicht vor) Steuern explodierte um 35,7 auf 347,4 Millionen Euro – und das alles mit 5369 Mitarbeitern weltweit. So arbeitet Wirecard mit rund 279.000 Händlern und Geschäften zusammen, wenn es darum geht, Bezahlung online oder im Laden bargeldlos über die Bühne zu bringen.

Softbank will 900 Millionen Euro in Wirecard investieren

Das starke Wachstum beschert Braun und seinen Kollegen aber nicht nur Erfolge. So sagt der Wirecard-Chef fast ein wenig demütig, aber ohne die Hände wieder wie zum Gebet zu falten: „Haben wir Fehler gemacht? Natürlich.“ Konkret räumt er „Qualitätsmängel“ in der Buchhaltung im eher kleinen Geschäftsbereich Software und Software-Lizenzen ein. Das sei aber alles ohne kriminelle Absichten der beteiligten Mitarbeiter in Singapur geschehen. „Es gibt keine Anzeichen für vorsätzliches Handeln“, beteuert Braun. Die Vorwürfe – und das ist sein Konter gegenüber der Financial Times – hätten sich strafrechtlich nicht bewahrheitet.

Nach Monaten mit immer neuer Kritik und Attacken diverser Spekulanten auf die Wirecard-Aktie kann Braun auch positive Nachrichten auftischen: So will der japanische Technologiekonzern Softbank 900 Millionen Euro in Wirecard investieren und sich an dem Unternehmen beteiligen, was sich als Vertrauensbeweis für die Arbeit Brauns werten lässt. Auf diese Weise könnten sich die bayerischen Zahlungsabwickler nach dem chinesischen auch den japanischen und südkoreanischen Markt erschließen.

Was aber vor allem für nervliche Entspannung in Aschheim gesorgt haben dürfte: Bei der Prüfung des Wirecard-Geschäftsberichts haben die Zahlenspezialisten von Ernst & Young keine Indizien für größere Unregelmäßigkeiten aufgespürt. Trotzdem hat Braun nun eine „Task Force“, also eine Art schnelle moralische Eingreiftruppe, eingesetzt, die verhindern soll, dass es wieder zu lästigen „Qualitätsmängeln“ kommt.

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