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  3. Wirecard-Skandal: Die kuriose Jagd nach dem Ex-Wirecard-Vorstand Marsalek

Wirecard-Skandal
26.08.2020

Die kuriose Jagd nach dem Ex-Wirecard-Vorstand Marsalek

Inzwischen fahndet die Polizei sogar mit großflächigen Leuchtreklamen nach dem Ex-Manager von Wirecard.
Foto: Daniel Bockwoldt, dpa

Der frühere Wirecard-Vorstand ist immer noch untergetaucht. Der 40-Jährige wird auch von Europol gesucht. In dem Fall gibt es immer neue, bizarre Details.

Nach dem Fahndungsaufruf für den geflohenen Ex-Wirecard-Vorstand Jan Marsalek geht das Rätselraten über dessen Versteck weiter. Es bleibt offen, ob er sich unter geheimdienstlicher Obhut in Russland, im unruhigen Weißrussland oder auf einer der von ihm geliebten karibischen Inseln – vielleicht Grenada – verkrochen hat. Die zunächst auf die Philippinen führende Spur scheint eine Finte zu sein. Es hat sich herausgestellt, dass Beamte Dokumente über Marsaleks Ein- und Ausreise in das Land gefälscht haben. Irgendwann wurde offenbar, dass der Flug, mit dem der Österreicher die Philippinen Richtung China verlassen haben soll, nicht stattgefunden hat. Um die Spur zu Marsalek aufzunehmen sind Polizei und Staatsanwaltschaft weiter auf Informationen angewiesen.

Dabei wenden sich immer mehr Bürger an die Behörden, um Angaben im Fall des verschwundenen einstigen Wirecard-Vertriebsvorstands zu machen. Ein Sprecher des Polizeipräsidiums München sagte am Dienstag unserer Redaktion: „Es sind bisher 43 Hinweise eingegangen.“ Details, also mögliche Aufenthaltsorte von Marsalek, nannte er nicht.

Ex-Wirecard-Manager Marsalek gehört zu den am intensivsten gefahndeten Menschen Europas

Der Manager soll mit dem inhaftierten Ex-Konzern-Chef Markus Braun wesentlich für den Skandal um den Online-Bezahldienst-Abwickler aus Aschheim bei München verantwortlich sein. Treffen die Vorwürfe zu, hat Marsalek entscheidend mitgewirkt, die Bilanzen des Unternehmens kräftig zu frisieren. Demnach wurde die Existenz von Geldern über rund 1,9 Milliarden Euro nur vorgetäuscht, um das Unternehmen für Investoren herauszuputzen. Dabei ging der Plan, die Bilanz um etwa ein Viertel ihrer Größe aufzublähen und damit finanzkräftiger zu erscheinen, lange auf. Deutsche und japanische Banken wie andere Geldgeber zeigten sich fasziniert vom vorgetäuschten Wirecard-Erfolg und stellten Kredite und andere Zahlungen von etwa 3,2 Milliarden Euro für das Unternehmen bereit.

Der Schriftzug von Wirecard ist an der Firmenzentrale zu sehen.
Foto: Sven Hoppe, dpa

Nun werden gegen Marsalek schwere Geschütze des Strafrechts aufgefahren: Ihm wird ein besonders schwerer Fall der Untreue und gewerbsmäßiger Bandenbetrug zur Last gelegt. Der ehemalige Vorstand eines früheren Dax-Konzerns findet sich mit einer Reihe anderer mutmaßlicher Schwerst-Straftäter auf der Europol-Internetseite „Europe’s most wanted fugitivs“, also in denkbar schlechter Gesellschaft von Personen wieder, nach denen in Europa am intensivsten gefahndet wird. Marsaleks Bild zeigt seinen eierförmigen, nur spärlich behaarten Kopf mit kleinen, dunklen Augen und leicht abstehenden Ohren. Die Gesichtszüge wirken zart. Über ihnen liegt ein Hauch von Lächeln. Der Wiener ist ein bekennender Ironiker. Marsalek versteht etwas vom Schmäh. In einem Chat, dessen Inhalt bekannt geworden ist, scherzt der Manager gegenüber einem Bekannten, er suche sich gerade ein neues Toupet aus: „Damit komme ich ganz relaxed nach München zurück.“

Marsalek ist in den Topf der harten Jungs gefallen

Dort lebt seine Freundin, die angeblich in der Modebranche arbeitet. Die Frau könnte der Späße ihres Partners überdrüssig sein, wenn sie sich etwa ein wenig durch die Europol-Seite klickt und dort unter anderem auf Ernst-Volker Staub, 65, stößt, welcher der linksgerichteten Terror-Organisation RAF angehört und sich mit bewaffnetem Raub immer wieder Geld beschafft haben soll. Dabei sei selbst eine Panzerfaust zum Einsatz gekommen. Hinweisgebern lockt eine Belohnung von 80.000 Euro. Auch der Fall von Zoltan Plank hat es in sich: Dessen linkes Auge auf dem Fahndungsfoto zeigt eine Narbe und wirkt geschwollen. Dem 53-Jährigen wird vorsätzliche Tötung, schwere Körperverletzung und Diebstahl in organisierter Form vorgeworfen.

Marsalek, der eng geschnittene Anzüge wie schwarze AirPods-Kopfhörer schätzt und am Münchner Isartor in bester Lage gewohnt hat, ist nun in den Topf der harten Jungs gefallen. Apropos Körperverletzung: Der Brite Fraser Perring, 46, der als Börsenspekulant und guter Rechercheur früh ein Wirecard-Lügengebäude witterte, fühlte sich einst von Handlangern des Konzerns bedroht.

Ausgerechnet derjenige, der Bargeld abschaffen wollte, zahlte bar

Er berichtete, wie zwei Männer ihn im Auto sitzend abgepasst hätten: Einer hielt nach seiner Erzählung die Fahrertür zu, der andere setzte sich auf dem Beifahrersitz und zeigte ihm mit Verweis auf seine Wirecard-Nachforschungen Fotos seiner Frau und seiner Tochter. Irgendwann legte sich Perring ein 70 Zentimeter langes und vier Kilo schweres Brecheisen unters Bett. Er sollte es nicht brauchen und hat es wieder in die Garage verfrachtet. Doch hartnäckig halten sich Gerüchte, Wirecard-Leute hätten sich früher den Diensten eines Ex-Boxers zur Einschüchterung hartnäckiger Kritiker bedient.

Dabei kommen immer neue, bizarre Details ans Tageslicht: So soll Marsalek Anfang dieses Jahres, ehe der Schwindel aufflog, wie ein Regisseur gearbeitet und Schauspieler engagiert haben, die Bankmitarbeiter spielten, um Wirtschaftsprüfern vorzugaukeln, dass die Summen auf asiatischen Konten existieren. Zu dem Zeitpunkt zog sich die Schlinge zu. Am Ende hätte indes ein Indiz Menschen, die Marsalek kannten, früh skeptisch gegenüber ihm stimmen können: Denn der Mann, der mit dem Online-Bezahlabwickler das Bargeld abschaffen wollte, zahlte so gerne in Münzen und Scheinen, wie mancher, der keine Spuren hinterlassen will.

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