Gesamtmetall-Präsident kritisiert Firmen, die weniger Lehrstellen anbieten
Exklusiv „Mir fehlt das Verständnis dafür“: Gesamtmetall-Präsident Stefan Wolf weist die Forderung der Gewerkschaft nach mehr Lohn zurück.
Gesamtmetall-Präsident Stefan Wolf hat Kritik an Unternehmen geübt, die bei der Ausbildung in den Corona-Zeiten den Rotstift ansetzen. In einem Interview mit unserer Redaktion sagte der Arbeitgeber-Vertreter: „Mir fehlt das Verständnis dafür, wenn Unternehmen weniger Lehrstellen anbieten wollen und damit jungen Menschen Chancen verbauen.“ Und er fügte hinzu: „In der Krise die Ausbildung zurückzufahren, ist viel zu kurz gedacht. Denn dann fehlen uns in der Zukunft Fachkräfte. Mein Appell an die Unternehmer lautet: Bildet weiter kräftig aus!“
Forderungen der Gewerkschaft IG Metall nach Lohnerhöhung
Wolf wies auch die Forderungen der Gewerkschaft IG Metall nach einer Lohnerhöhung von vier Prozent vehement zurück: „Mir fehlt jegliches Verständnis für die Haltung der IG Metall, zumal auch die Wirtschaftsweisen jetzt nur noch für dieses Jahr von einem Wachstum von 3,1 Prozent ausgehen, während die Experten bislang mit einem stärkeren Zuwachs gerechnet hatten.“
Nun hofft der Gesamtmetall-Präsident: „Ich erwarte jetzt von der IG Metall, dass die Gewerkschaft, um Arbeitsplätze zu erhalten und unsere Wirtschaft zu stärken, mit uns Arbeitgebern als Partner an einem Strang zieht. Wenn wir das geschafft haben, wollen wir die Mitarbeiter auch wieder mit höheren Löhnen an diesem Erfolg beteiligen.“ Dabei machte Wolf deutlich, dass er nicht bereit ist, von seiner Haltung abzurücken. Er strebt also weiter eine Nullrunde für 2021 an: „Von dieser Haltung können wir nicht abrücken.“
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