Wirtschaft will mehr ausländische Fachkräfte
Berlin (dpa) - Wegen des Fachkräftemangels in Deutschland drängen Wirtschaftsvertreter auf leichtere und schnelleren Zuzug qualifizierter Ausländer. Der Präsident des Maschinenbau-Verbands VDMA, Manfred Wittenstein, forderte in der Zeitschrift "Euro am Sonntag" eine rasche Lösung.
Bis eine Neuregelung Wirkung zeige, werde es Jahre dauern. Nach Einschätzung des Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW) in Köln könnte das Inlandsprodukt bei erleichtertem Zuzug von Fachkräften bis zum Jahr 2020 um bis zu 100 Milliarden Euro steigen. IW-Arbeitsmarktexperte Oliver Koppel warnte: "Insbesondere die Union sollte endlich den Realitäten ins Auge sehen: Ohne erleichterte Zuwanderung für Hochqualifizierte wird sich der Fachkräftemangel vergrößern und die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft gefährden."
Der FDP-Arbeitsmarktexperte Johannes Vogel kritisierte in der "Welt am Sonntag" die "unverantwortliche Zuwanderungspolitik". "Selbst wenn wir Vollbeschäftigung erreichen, werden in unseren Betrieben Millionen Fachkräftestellen unbesetzt bleiben", warnte Vogel. "Die deutsche Gesellschaft sollte endlich von ganzem Herzen wollen, was sie dringend braucht: mehr Zuwanderung."
Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU) sagte dem "Focus" über Einwanderer: "Sie bereichern unser Land, wir brauchen sie. (...) Aber die Migranten als bloße Lückenfüller zu betrachten, ist grundfalsch."
Die Diskussion ist geschlossen.