Wortweiser: Strombörse EEX
Die Strombörse EEX steht für European Energy Exchange. Sie funktioniert ähnlich wie eine Wertpapierbörse, nur dass statt Aktien Strommengen für einen festen Zeitpunkt gehandelt werden. Stromkonzerne können dabei sowohl als Käufer als auch als Verkäufer auftreten und Geschäfte mit einer Laufzeit von wenigen Stunden bis zu mehreren Jahren im Voraus abschließen.
An der seit 2002 existierenden Strombörse handeln mehr als 160 Börsenteilnehmer aus 19 Ländern. Die Augsburger Lechwerke (LEW), größter Versorger in der Region, gehören nach Angaben eines Sprechers nicht dazu. Sie kaufen bei Zwischenhändlern ein. Das können sowohl spezialisierte Firmen als auch Konzerne wie Eon oder die LEW-Mutter RWE sein. Der Sprecher betonte, dass sich die LEW-Einkaufspreise an den EEX-Preisen orientierten.
Grundsätzlich kann jeder, der mindestens eine Megawattstunde Strom pro Stunde produziert, diesen an der Börse anbieten. 2006 wurde an der EEX doppelt so viel Strom gehandelt, wie in Deutschland verbraucht wurde, der Rest ging ins Ausland. Als Schwachpunkt der EEX sehen Kritiker die geringen Mengen; nur jede zehnte Kilowattstunde Strom wird an der Börse gehandelt.
Nach Berechnungen des Bundes der Energieverbraucher zahlen Privat- und Industriekunden auf Grund überteuerter Handelspreise an der Börse für jede Kilowattstunde Strom drei Cent zu viel. Das sei eine Kostenbelastung von zusätzlich 13,5 Milliarden Euro im Jahr.
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