Zehntausende Allianz-Kunden von Hochwasser betroffen
München (dpa) - Der Versicherungskonzern Allianz stellt sich nach dem Hochwasser in Sachsen und Brandenburg auf zahlreiche Schadensmeldungen ein. Von dem Hochwasser seien mehrere zehntausend Kunden betroffen, teilte die Allianz Deutschland AG mit.
Eine konkrete Schätzung der Schäden könne man aber erst in einigen Tagen abgeben, wenn die Wassermassen abgeflossen sind. Deshalb sei auch noch keine Ergebnisprognose für dieses Jahr möglich, sagte eine Unternehmenssprecherin. Auch dank einer lebhaften Nachfrage nach Lebensversicherungen rechnet der Konzern in seinem Deutschlandgeschäft aber mit einem Umsatzwachstum. Im ersten Halbjahr legten die Umsätze um 6 Prozent auf 15,2 Milliarden Euro zu.
Während die Beiträge in der Schaden- und Unfallversicherung um 3 Prozent schrumpften, kletterten die Einnahmen in der Lebensversicherung um gut 14 Prozent. Auch ein kräftiger Schub beim Kapitalanlageergebnis um mehr als ein Drittel verhalf dem Unternehmen zu einem Gewinnsprung. Das operative Ergebnis legte um 42 Prozent auf 916 Millionen Euro zu. Unter dem Strich verbesserte sich der Überschuss um knapp ein Viertel auf 650 Millionen Euro.
Die Autoversicherung macht den größten Anteil der Schaden- und Unfallversicherung im Deutschlandgeschäft von Europas größtem Versicherer aus. Hier liefern sich die Anbieter seit Jahren einen harten Preiskampf. Auch weiterhin dürfte das Marktumfeld schwierig bleiben, eine Trendwende sei nicht in Sicht, erklärte das Unternehmen.
Die Allianz hatte Profitabilität vor Umsatz gestellt und trennt sich von unrentablen Verträgen im Firmengeschäft. Auch deshalb seien die Beitragseinnahmen in der Kfz-Versicherung um 5,5 Prozent auf 2,2 Milliarden Euro zurückgegangen, hieß es. Zudem verringerte sich der Bestand an versicherten Privatfahrzeugen. Zur Jahresmitte waren insgesamt gut 7,9 Millionen Autos bei der Allianz versichert, nach 8,2 Millionen zum Vorjahresstichtag.
Stürme und Unwetter, darunter der Orkan "Xynthia", ließen die Schadenaufwendungen in der Schaden- und Unfallversicherung in der ersten Jahreshälfte ansteigen. Auf der Kostenseite profitierte die Allianz dagegen vom Unternehmensumbau. Der Konzern hatte seine deutsches Geschäft mit Sach-, Lebens- und Krankenversicherungen unter dem Dach der ADAG gebündelt, der Umbau ging mit dem Abbau tausender Jobs einher.
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