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Zentralbank
08.11.2020

Absturz der Lira: Erdogan braucht einen Sündenbock

Recep Tayyip Erdogan besetzt die Zentralbank um.
Foto: -/Turkish Presidency, AP-Pool/dpa

Die Währungskrise scheint nicht zu stoppen. Jetzt hat Präsident Erdogan den Zentralbankchef gefeuert. Doch das dürfte ihm nicht viel helfen.

Zehn Lira müssen die Türken seit neuestem für einen Euro zahlen – zu Beginn des Jahres hatte der Kurs noch bei 6,67 Lira gelegen. Der Absturz der türkischen Währung beschleunigt sich immer mehr. Präsident Recep Tayyip Erdogan hat jetzt den Zentralbankchef gefeuert. Bankchef Murat Uysal, der sein Amt erst im Sommer vorigen Jahres angetreten hatte, wird zum Sündenbock gemacht. Sein Nachfolger, Ex-Finanzminister Naci Agbal, gilt als fähiger Technokrat, doch dass er allein das Ruder herumreißen kann, ist nicht zu erwarten. Auch gegenüber dem US-Dollar schmilzt die Lira dahin. Zu Jahresbeginn mussten die Türken noch 5,97 Lira für einen Dollar zahlen – heute sind es über 8,50. „Wo das enden wird, weiß kein Mensch“, sagte der regierungskritische Wirtschaftsexperte Mustafa Sönmez unserer Redaktion. An den Gründen für den Kursverfall werde sich so schnell nichts ändern.

Erdogan schiebt Schuld für Krise auf Ausland

Erdogans Finanzminister und Schwiegersohn Berat Albayrak spielt die Krise herunter. Als ein Interviewer kürzlich im Fernsehen fragte, ob ihm der Absturz der Lira nicht Sorgen bereite, antwortete der Minister dem Journalisten lachend: „Werden Sie etwa in Dollar bezahlt? Oder haben Sie sonst irgendetwas mit dem Dollar zu schaffen?“ Dabei hat die Türkei längst eine „dollarisierte“ Wirtschaft, wie Fachleute das nennen. Der Verfall der Landeswährung verteuert alle Importe, von Mobiltelefonen bis zu Medikamenten.

Ein Bauer im europäischen Teil der Türkei berichtet, dass er sich in diesem Jahr kein neues Vieh leisten kann, weil die Züchter ihren Dünger und ihre Futtermittel in Dollar bezahlen müssten und die Tiere deshalb unerschwinglich geworden seien. Auch die Staatsausgaben steigen, wie die Internet-Zeitung Habertürk an einem Beispiel verdeutlichte: Die Regierung garantiere den privaten Betreibern der neuen Autobahnbrücke über den Bosporus bei Istanbul täglich 1,4 Millionen Dollar an Einnahmen, ganz gleich, wie viel Maut hereinkomme. Zu Jahresanfang musste der türkische Staat täglich 8,3 Millionen Lira überweisen. Heute sind es 11,9 Millionen.

Die türkischen Dollarreserven schmelzen dahin

Um den Abwärtstrend der Lira zu stoppen, intervenierte die türkische Zentralbank unter Uysal in den vergangenen Monaten immer wieder am Geldmarkt. Allein zwischen Januar und August verkauften die Währungshüter nach Angaben der Investmentbank Goldman Sachs jeden Monat fast zwölf Milliarden Dollar, um die Lira zu stützen. Seit Jahresbeginn schmolzen so die staatlichen Reserven von mehr als 100 Milliarden Dollar dahin, doch die Lira fällt weiter. Hunderttausende türkische Sparer tauschen ihre Lira gegen Dollar, Euro oder Gold, um ihr verbliebenes Geld in Sicherheit zu bringen, und verstärken damit den Kurssturz noch weiter.

Der Tourismus, der im vergangenen Jahr noch 34 Milliarden Dollar einbrachte, fällt in diesem Jahr wegen der Pandemie als Einnahmequelle aus. Wichtige Abnehmer türkischer Exporte wie Deutschland stecken ebenfalls in der Corona-Krise. Das Handelsbilanzdefizit lag in den ersten neun Monaten des Jahres mit knapp 38 Milliarden Dollar rund 80 Prozent höher als im Vergleichsmonat 2019. Hohe Unternehmensschulden in Dollar sind ein weiterer Risikofaktor. Der Internationale Währungsfonds (IWF) schätzt, dass die türkische Wirtschaft in diesem Jahr um fünf Prozent schrumpfen wird.

Mit Biden könnten auch noch Sanktionen der USA drohen

Erdogan schiebt die Schuld für die Krise auf das Ausland, doch er hat den Abwärtstrend zum Teil selbst zu verantworten. So stemmt sich der Präsident gegen eine Anhebung der Leitzinsen. Diese liegen mittlerweile unter der Inflationsrate von 12,2 Prozent – Anlagen in Lira lohnen sich also nicht. Dennoch scheut die Zentralbank eine Zinserhöhung: Schon im vergangenen Jahr feuerte Erdogan den damaligen Zentralbankchef, weil er seinen Anweisungen nicht folgen wollte.

Außenpolitische Krisen vom Gasstreit mit Griechenland über den Libyen-Krieg bis zum Konflikt um Berg-Karabach verunsichern die Investoren zusätzlich. Dabei ist Erdogans Wirtschaftspolitik, die auf kreditfinanziertem Konsum, dem Bausektor und Infrastrukturprojekten beruht, in Krisenzeiten besonders anfällig. Seit 2018 ziehen immer mehr ausländische Anleger ihr Kapital aus der Türkei ab. Hilfe durch den IWF lehnt Erdogan ab. Nach dem Machtwechsel in den USA drohen neue Erschütterungen. Der neue Präsident Joe Biden könnte wegen der Anschaffung eines russischen Flugabwehrsystems Sanktionen gegen die Türkei erlassen. Donald Trump hatte bislang darauf verzichtet. Im März steht zudem ein US-Strafverfahren gegen eine staatliche türkische Bank wegen mutmaßlicher Verstöße gegen Iran-Sanktionen an.

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