
Auf dem Spielemarkt steht eine Mega-Übernahme an

Der US-Konzern Microsoft will den Spieleentwickler Activision Blizzard übernehmen. Den Zugang zu Spielen wie "Candy Crush" lässt sich das Unternehmen fast 70 Milliarden Dollar kosten.
Gelingt eine der größten Firmenübernahmen der letzten Jahre? Darüber sollte bald Klarheit herrschen: Im Januar 2022 hatte der US-Konzern Microsoft bekanntgegeben, den Computerspiele-Entwickler Activision Blizzard für satte 68,7 Milliarden Dollar übernehmen zu wollen. Jetzt rückt der mögliche Abschluss des Deals näher.
Activision Blizzard ist einer der größten Videospielentwickler weltweit. Die Spiele „Candy Crush“ oder „Call of Duty“ spielen Millionen Menschen auf ihren Smartphones, Konsolen oder Computern weltweit. Das Unternehmen kam 2021 damit auf einen Jahresumsatz von etwa 8,8 Milliarden Dollar.
Bis zum 18. Oktober 2023 soll die Entscheidung über Activision Blizzard fallen
Doch die Übernahme war alles andere als sicher: Mit der US-amerikanischen und der europäischen Wettbewerbsbehörde konnten sich die Parteien einigen, mit der britischen Wettbewerbsbehörde allerdings lange nicht. Die Frist für die Fusionsvereinbarung wurde deshalb auf den 18. Oktober 2023 verschoben. Jetzt hat aber auch die britische Kontrollbehörde Zustimmung signalisiert.
Ein Hindernis war zum Beispiel, dass der japanische Unterhaltungskonzern Sony Berichten zufolge befürchtet hatte, dass das Videospiel „Call of Duty“ nach der Übernahme nicht mehr über die Sony-Playstation vertrieben werden könnte. Microsoft könnte es Spekulationen zufolge stattdessen exklusiv über seine XBox-Konsole anbieten. Ein großer Teil der Spielerinnen und Spieler nutzt die Sony-Playstation aber insbesondere für dieses Spiel.
Games-Branche macht mehr Umsatz als die Kinos weltweit
Um die Bedenken der Wettbewerbsbehörden zu zerstreuen, hat Microsoft inzwischen mit Nintendo, Sony und anderen Cloud-Gaming-Anbietern einen Zehnjahresvertrag abgeschlossen.
Im Jahr 2022 nahm die Games-Branche weltweit schätzungsweise 201 Milliarden Euro ein. Zum Vergleich: Das ist etwa das Siebenfache dessen, was im vergangenen Jahr in die Kinokassen weltweit floss. Messen wie die Gamescom locken hunderttausende Besucher an.
Die Diskussion ist geschlossen.