Der deutsche Leitindex schloss mit 0,10 Prozent im Plus auf 17.716,71 Punkte. Der MDax legte um 0,63 Prozent auf 26.159,91 Punkte zu.
Die Anleger blieben zuversichtlich, hielten sich zugleich aber mit Engagements zurück. Jobdaten aus der US-Privatwirtschaft und auch die mit Spannung erwartete Rede von Jerome Powell, dem Präsidenten der US-Notenbank, brachten keine nachhaltigen Impulse. Nun rückt die Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB) in den Fokus. Am Donnerstag entscheiden die Euro-Währungshüter über die Höhe der Leitzinsen, an der sich vorerst aber wohl nichts ändern dürfte. Gehofft wird vielmehr auf Hinweise, wann mit dem Beginn einer Lockerung zu rechnen ist.
"Erst Rally, dann Stillstand - die aktuelle Entwicklung im Deutschen Aktienindex ist nicht die schlechteste Voraussetzung für eine Fortsetzung der Aufwärtsbewegung", kommentierte Marktanalyst Konstantin Oldenburger von CMC Markets die vergangenen drei Börsentage. Von der nächsten Hürde, der 18.000-Punkte-Marke, ist der Dax nur noch rund 300 Punkte entfernt, sodass neue Höchststände laut Oldenburger nur eine Frage der Zeit sein dürften. Unter 17.620 Punkte allerdings sollte es aber nicht gehen, sonst drohten weitere Verluste.
Die Aussagen Powells brachten wenig Überraschendes. Nach wie vor zeichnet sich in den USA keine schnelle Zinssenkung ab. Erst im Laufe des Jahres dürfte die Geldpolitik gelockert werden, bekräftigte der Fed-Chef, denn zunächst brauche es mehr Zutrauen, dass die Inflation weiter und dauerhaft zurückgehe. Ähnlich hatten sich jüngst schon andere Notenbanker geäußert. Die Jobdaten des US-Arbeitsmarktdienstleisters ADP für Februar fielen unterdessen etwas schwächer als erwartet aus, sodass zuletzt aufgeflammte Sorgen, Powell könnte die allgemein für Juni erwartete Zinssenkung infrage stellen, keinen Auftrieb erhielten.
Auf Unternehmensseite gab vor allem die Berichtssaison den Ton vor. Im Index der mittelgroßen Werte bewegte zum Börsenschluss zudem ein Übernahmegerücht. So berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf eingeweihte Personen, dass die US-Beteiligungsgesellschaft KKR den Wind- und Solarparkbetreiber Encavis für mehr als zwei Milliarden Euro übernehmen wolle. Das sorgte in den letzten Handelsminuten für einen Kurshochsprung der Aktie von 18,1 Prozent.
Symrise waren nach vorgelegten Jahreszahlen und einem laut der US-Bank JPMorgan "beruhigenden Ausblick" Dax-Favorit mit plus 6,6 Prozent. Der Aromen- und Duftstoffhersteller will 2024 wieder profitabler werden.
Die Papiere der DHL Group wurden nach schwachen Zahlen und zudem enttäuschenden Prognosen über die weitere Geschäftsentwicklung hingegen abgestraft. Sie hielten mit minus 6,3 Prozent die "rote Laterne" im Leitindex.
Für Aixtron ging es um 1,8 Prozent abwärts. Hier hatte Bloomberg unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen berichtet, dass die US-Regierung Länder wie Deutschland, die Niederlande, Südkorea und Japan dazu dränge, den Zugang Chinas zu Halbleitertechnologie weiter einzuschränken.
Eine der am Vorabend bekannt gegebenen Indexänderungen sorgte ebenfalls für Bewegung: Überrascht wurden die Anleger vom bevorstehenden Ausschluss des Großküchenausstatters Rational aus dem MDax. Der hatte ein wichtiges Kriterium der Deutschen Börse nicht eingehalten. Die Papiere verloren 2,7 Prozent.
Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 gewann 0,46 Prozent auf 4915,49 Zähler und auch die Länderbörsen in Paris und London legten zu. In den USA stieg der Dow Jones Industrial zum europäischen Börsenschluss um 0,6 Prozent und auch die Nasdaq-Indizes zogen an.
Der Euro übersprang die Marke von 1,09 US-Dollar. Am frühen Abend wurde er mit 1,0911 Dollar gehandelt. Die EZB setzte den Referenzkurs auf 1,0874 (Dienstag: 1,0849) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9196 (0,9217) Euro.
Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von 2,43 Prozent am Vortag auf 2,41 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,12 Prozent auf 125,24 Punkte. Der Bund-Future verlor 0,10 Prozent auf 133,48 Zähler.
(dpa)