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Briefträger und Postboten: Deutsche Post streicht bis Jahresende 8000 Stellen

Stellenabbau

Sparmaßnahme: Deutsche Post streicht bis Jahresende 8000 Stellen

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    Fahnen des Logistikkonzerns DHL und seiner Brieftochter Deutsche Post (M) wehen vor der Konzernzentrale an Masten.
    Fahnen des Logistikkonzerns DHL und seiner Brieftochter Deutsche Post (M) wehen vor der Konzernzentrale an Masten. Foto: Wolf von Dewitz, dpa

    Kurz nachdem es eine Einigung im Tarifstreit der Deutschen Post gab, folgt die schlechte Nachricht für mehrere Tausende Beschäftigte des Logistikunternehmens: Die Post baut in Deutschland bis zum Jahresende 8000 Stellen ab. Zum Jahreswechsel hatte der Konzern noch 187.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Der Jobabbau soll sozialverträglich erfolgen, heißt es. Man wolle sich schlanker und effizienter aufstellen, begründete das Unternehmen in Bonn den Schritt. 

    Doch nicht nur Postboten und Briefträger sind von der Maßnahme betroffen. Das Sparprogramm betrifft auch andere Bereiche des Logistikers DHL, der in seinem nationalen Stammgeschäft Deutsche Post heißt und weltweit rund 600.000 Beschäftigte hat. 

    Umsätze: Gestiegene Kosten bei der Deutschen Post

    Im vergangenen Jahr konnte der Konzern seinen Umsatz zwar um 3 Prozent auf 84,2 Milliarden Euro steigern, das Betriebsergebnis (Ebit) sackte aber um 7,2 Prozent auf 5,9 Milliarden Euro. Der Jobabbau soll die Kosten um mehr als eine Milliarde Euro drücken. 

    Der Konzernbereich Post & Paket Deutschland – also das Geschäft der Deutschen Post – kam Firmenangaben zufolge auf einen Umsatz von rund 17,3 Milliarden Euro, was ein Plus von 2,7 Prozent war. Das Betriebsergebnis sank um 5,6 Prozent auf 821 Millionen Euro. 

    Briefporto nicht teuer genug, außerdem weniger Briefe, mehr Pakete

    Die Briefmenge der Deutschen Post sinkt schon seit langem. In 2024 war die Menge der Werbepost deutlich rückläufig, wie das Unternehmen es formulierte. Die Paketmengen legten hingegen zu. In Deutschland hatte die Post das Briefporto zum Jahreswechsel anheben dürfen, der Briefversand verteuerte sich um 10,5 Prozent. Das war der Post nicht genug, sie hatte kräftiger an der Preisschraube drehen wollen. Das wiederum ließ die Bundesnetzagentur nicht zu.

    Das Stammgeschäft der Post in Deutschland ist schon seit langem eher ein Sorgenkind für den globalen Konzern, andere Geschäftsfelder sind lukrativer - etwa die Express-Sendungen, die vor allem Firmen fürs Verschicken zeitkritischer Waren und Dokumenten nutzen. Auch Lieferketten-Dienstleistungen und das Frachtgeschäft bringen mehr Profit. Allerdings machten sich auch in diesen Geschäftsbereichen die Auswirkungen der eingetrübten Konjunktur und der geopolitischen Konflikte bemerkbar. 

    Beim Blick nach vorn ist das DHL-Management vorsichtig. Man rechne weiterhin „mit einem gedämpften makroökonomischen Umfeld“, hieß es. „Wir erwarten auch für 2025 eine volatile weltpolitische und weltwirtschaftliche Lage“, sagte Konzernchef Tobias Meyer.

    Einigung auf neuen Tarifvertrag erst am Dienstag erfolgt

    Die Ankündigung des Jobabbaus in Deutschland erfolgt nur zwei Tage nach einem Tarifabschluss mit Verdi für rund 170.000 Briefträger, Paketboten und anderen Logistik-Mitarbeiter. Der zwei Jahre laufende Tarifvertrag sieht ein Entgelt-Plus von zunächst zwei Prozent und im zweiten Jahr um weitere drei Prozent vor. Außerdem bekommen alle Beschäftigten einen Extra-Urlaubstag und langjährige Beschäftigte einen weiteren Urlaubstag .(mit dpa)

    Ein Banner mit der Aufschrift "Wir streiken" der Gewerkschaft Ver.di hängt vor einem Gebäude des Paketdienstleisters DHL.
    Ein Banner mit der Aufschrift "Wir streiken" der Gewerkschaft Ver.di hängt vor einem Gebäude des Paketdienstleisters DHL. Foto: Philipp von Ditfurth, dpa (Archivbild)
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